Kennung: 1689

Berlin, 9. Mai 1906 (Mittwoch), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Ziegel, Erich

Inhalt

Herrn Erich ZiegelErich Ziegel in Charlottenburg (Pestalozzistraße 103) war seinerzeit als Schauspieler am Schillertheater O. (siehe unten) in Berlin tätig [vgl. Neuer Theater-Almanach 1906, S. 275]. Wedekind adressiert dorthin, nicht an Erich Ziegels Privatadresse.
Berlin
Schillertheater ODas Schillertheater O. (Wallnertheaterstraße 35) [vgl. Berliner Adreßbuch 1906, Theaterpläne, S. 36], früher: Wallnertheater, war dann ab dem 1.1.1907 mit dem Schillertheater N. (Chausseestraße 25/26), früher: Friedrich-Wilhelmstädtisches Theater, zum Schillertheater zusammengelegt [vgl. Neuer Theater-Almanach 1907, S. 292]. Wallnertheaterstraße.


Geehrter Herr, Sie haben im Gespräch über mein Gastspiel in BreslauFrank Wedekind war vom 20. bis 26.8.1906 auf Gastspielreise zu einem „Hidalla“-Gastspiel vom 23. bis 25.8.1906 am Sommertheater (Liebichs Etablissement) in Breslau (Direktion: Erich Ziegel) [vgl. Neuer Theater-Almanach 1907, S. 336] ‒ ohne seine Frau Tilly Wedekind [vgl. Tb]. heute morgen auf der ProbeTilly Wedekind probte in Oscar Wildes Komödie „Ein idealer Gatte“ am Kleinen Theater (Direktion: Victor Barnowsky) in Berlin [vgl. Neuer Theater-Almanach 1907, S. 297] die Rolle der Mabel Chiltern, schied dann aber aus (bei der Premiere am 16.5.1906 war sie nicht mehr dabei). Sie blieb am Tag darauf zu Hause, ihr Mann hat sie krank gemeldet [vgl. Wedekind an Victor Barnowsky, 10.5.1906]. Frank Wedekind notierte am 9.5.1906: „Tilly hat Probe von Ideale Gatte. [...] Wir essen zum ersten Mal zu Hause zu Mittag. Tilly ist stark erkältet. [...] Ich sitze Abends allein im Pschorrbräu. [...] Carte an Ziegel.“ [Tb] im kleinen Theater meiner Frau, die die Absicht äußerte, mich zu begleiten, gesagt sie könne ruhig zu Hause bleiben. Gestatten Sie mir diese Äußerung von Ihnen als eine grobe Flegelei zu bezeichnen.
ergebenst
F.W.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Liniertes Papier. Notizbuchblatt. 10 x 15,5 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Es handelt sich bei dem Entwurf im Notizbuch [Nb 34, Blatt 33r] eher um einen Postkartenentwurf als um einen Briefentwurf, da in Wedekinds Tagebuch vom 9.5.1906 zunächst durchgestrichen „Brie“ steht und nach dieser Streichung „Carte an Ziegel“ notiert ist.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Schreibort und Schreibdatum nach Wedekinds Notiz vom 9.5.1906 in Berlin: „Carte an Ziegel.“ [Tb] Wedekind dürfte auf der Grundlage des Postkartenentwurfs eine Postkarte geschrieben und versandt haben.

  • Schreibort

    Berlin
    9. Mai 1906 (Mittwoch)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
L 3501/34
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Erich Ziegel, 9.5.1906. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

02.09.2024 22:05