MARTIN LENTSCHNERWedekind benutzte Briefpapier von Martin Lentschner, Rauchwarenhändler in Leipzig (Geschäftstadresse: Brühl 68) [vgl. Leipziger Adreßbuch 1917, Teil I, S. 536], der offenbar in Zürich eine Filiale betrieb (im „Adressbuch der Stadt Zürich für 1917“ nicht verzeichnet).
ZÜRICH
ZÜRICH, den ... 191...
Sehr geehrter Herr KantorowitzWedekind hat den Impresario Michael Kantorowitz (Micha Kantorowicz) in Zürich (Dufourstraße 44), „Konzertdirektion, Theaterverlagsvertretungen, Schweizer Redaktion des ‚Theater Courier‘“ [Adressbuch der Stadt Zürich für 1918, Teil I, S. 286], dem Tagebuch zufolge während seines Aufenthalts in Zürich am 28.6.1917 („Unterredung mit Kantorowitsch“) sowie am 24.7.1917 („Besprechung mit Kantorowitsch“), 25.7.1917 („Im Odeon Unterredung mit Kantorowitsch“) und 31.7.1917 („Unterredung mit Kantorowitsch wegen Wedekind-Zyklus“) getroffen.!
Ich wollte nur erfragen wie sich die Direktiondie Direktion des mit dem Pfauentheater verbundenen Stadttheaters in Zürich, Direktor: Alfred Reucker [vgl. Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1917, S. 610]. entschieden
hat. Sollte das Bedürfnis vorliegen rasch eine
Vorstellung heraus zu bringen, so wäre vielleicht Marquis v. Keith
vorzuschlagen. Als Novität e/k/äme
ein EinakterabendEin solcher Abend ist nicht nachgewiesen [vgl. Seehaus 1973, S. 732]. bestehend aus „Tod und Teufel“
und „Kammersänger“ in Fragen. Man brauchte dann nicht das Eintreffen des
Materials | abzuwarten, da Keith hier einstudiert istDie Schweizer Erstaufführung von „Marquis von Keith“ (1901) hatte am 10.4.1915 unter der Direktion von Alfred Reucker im Pfauentheater in Zürich stattgefunden [vgl. Seehaus 1973, S. 212, 732]. und ich das nötige
Material für „Tod und Teufel“ hier habe.
Mit besten Grüßen
Ihr
Frank
Wedekind.