Herrn
Frank Wedekind
mit aufrichtigst herzlichem Dank
[Porträtfoto Arno Holz]
Arno Holz
26.IV.1913.Unter demselben Datum ist auch die Widmung für Hermann Bahr in dessen Exemplar des Sonderdrucks verfasst [vgl. Susen/Müller 2015, S. 119]. |
Aufruf für Arno Holz!Der Aufruf ist gleichlautend mit dem Text des vorliegenden Sonderdrucks in mehreren Zeitungen nachweisbar, dort allerdings mit dem gedruckten Namen Wedekinds bei den Unterzeichnernamen [vgl. Aufruf für Arno Holz. In: Dresdner Anzeiger, Jg. 183, Nr. 111, 23.4.1913, S. 7; Ein Aufruf für Arno Holz. In: Berliner Börsen-Zeitung, Nr. 187, 23.4.1913, Morgen-Ausgabe, S. 9; Ein Aufruf für Arno Holz. In: Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 80, Nr. 93, 24.4.1913, S. 4368].
Arno Holz, der am 26.
d. M.Arno Holz, Schriftsteller in Berlin (Fasanenstraße 58, Hinterhaus) [vgl. Berliner Adreßbuch 1913, Teil I, S. 1230], hatte am 26.4.1913 seinen 50. Geburtstag. 50 Jahre alt wird, erzählt im Vorwort zu seiner letzten, eben
erschienenen Tragödie„Ignorabimus“ (1913) von Arno Holz, der dritte Teil des Zyklus „Berlin. Die Wende einer Zeit in Dramen“, war soeben im Verlag Carl Reißner in Dresden als erschienen gemeldet [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 80, Nr. 81, 10.4.1913, S. 3738]. „Ignorabimus“, daß er „heute noch immerZitat aus dem Vorwort des Bandes (siehe oben): „[...] und daß ich heute, mit bereits in wenig Monaten Fünfzig, noch immer buchstäblich in einer Dachbude hocke ‒ man möchte fast lachen!“ [Arno Holz: Ignorabimus. Dresden 1913, S. XIV] buchstäblich in
einer Dachbude hockt“. Es ergreift und beschämt uns, einen um das deutsche
Schrifttum der letzten dreissig Jahre im höchsten Grade verdienten, schon um
der Reinheit seines nur der Kunst ergebenen Strebens willen
bewunderungswürdigen Dichter in Not zu wissen. Wir fordern die Nation auf,
diese Schuld durch eine EhrenspendeWedekind hat sich an der Ehrenspende beteiligt, belegt durch das vorliegende Exemplar des Sonderdrucks mit der Widmung und die Pressedrucke des Aufrufs (siehe oben), zu dessen Unterzeichnern Wedekind zählte; eröffnet wurde damit eine Geldsammlung für den in finanzieller Not befindlichen Arno Holz. zu tilgen, und eröffnen hiermit die
Sammlung. Beiträge wolle man an die Leitung des „Kunstwarts“Gründer und Herausgeber der auflagenstarken Zeitschrift „Der Kunstwart“ (Dresden), 1913 unter der Titel „Der Kunstwart und Kulturwart“ (eine der diversen Titelvarianten), war Ferdinand Avenarius.,
Dresden-Blasewitz, richten.
Hermann Bahr. Hans
Baluschek.
Prof. Peter Behrens.
Georg Brandes. Prof. Dr Collin (Giessen).
Dr. Richard Dehmel. Dr. Ludwig Fulda.
Geh. Hofrat Prof. Dr. Ing. h.c. Cornelius Gurlitt.
Maximilian Harden. Dr. Georg Hirth.
General-Intendant Graf von Hülsen-Haeseler, Exz.
Dr. O. E. Lessing, Prof. an der Universität Illinois.
Prof. Dr. Alfred Lichtwark. Prof. Dr. h.c. Max Liebermann.
Dr. Paul Lindau. Prof. Dr. Ernst Mach (Wien). Heinrich Mann.
Thomas Mann. Intendant Kurt von Mutzenbecher, Kgl. Kammerherr.
Prof. Dr. Franz
Muncker (München).
Dr. Ing. G. Reg-R. Hermann Muthesius.
Geh. Hofrat Prof. Dr. Wilhelm Ostwald.
General-Intendant Baron von Puttlitz, Exz.
Bürgermeister Dr. Georg Reicke. Dr. Arthur Schnitzler.
Dr. Franz Servaes. Hermann Sudermann.
Geh. Rat Prof. Dr. Henry Thode. Prof. Dr. h.c. Hans Thoma.
Prof. Dr. Ferdinand Vetter (Bern). Siegfried Wagner.
Prof. Dr. Eugen Wolf (Kiel).
Frank
Wedekind.