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Kennung: 964

München, 15. März 1897 (Montag), Postkarte

Autor*in

  • Weinhöppel, Hans Richard

Koautoren*in

  • Dreßler, Anton
  • Dreßler, Lotte
  • Stollberg, Georg
  • Welisch, Ernst
  • Stollberg, Grete
  • Schaumberger, Julius

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Königreich Bayern.

POSTKARTE.


An
Herrn Frank Wedekind
in Berlin
Schiffbauerdamm 5/IISchreibversehen, statt: III. Wedekind wohnte nicht im 2. Stock, sondern im 3. Stock (siehe unten).
bei WallraffWedekind wohnte in Untermiete bei der Pensionswirtin Johanna Wallraff (geb. Müller), eine Buchhändlerwitwe und ehemalige Lehrerin, die am Schiffbauerdamm 5 (3. Stock) eine „Pension f. In- u. Ausländer“ [Adreßbuch für Berlin 1897, Teil I, S. 1371] betrieb.. |


Lieber Freund – Brief folgtnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Hans Richard Weinhöppel an Wedekind, 16.3.1897. Wedekind hat den Brief „unbeantwortet gelassen“ [Wedekind an Hans Richard Weinhöppel, 1.4.1897]. – näheres mündlich – tout à vous(frz.) ganz der Ihrige.: Richard.


Lieber Wedekind, wann werden wir wieder zusammen um 4 Uhrwohl eher 16 Uhr (nicht 4 Uhr früh). nach dem Bahnhofder Hauptbahnhof in München. Julius Schaumberger spielte damit ebenso wie Lotte Dreßler (siehe unten) auf die offenbar kollektive Verabschiedung Wedekinds bei seiner Abreise von München nach Berlin vor Mitte Dezember 1896 an. wandern? Bis dahin Gruß
von Ihrem Schaumbgr.


[um 90 Grad gedreht:]


Ob’s reg’nt, ob’s schneit,
Ob pfeift auch da Wind
Mir denk’n hall do
An Freund Wedekind.

Gruß StollbergGeorg Stollberg war seinerzeit noch Oberregisseur und Schauspieler am Deutschen Theater in der Schwanthaler Passage in München [vgl. Neuer Theater-Almanach 1897, S. 443].


„Schwer“ ist das Leben
nur GravesGraves sind „weiße und rote Bordeauxweine des Depart. Gironde. Sie sind körperreich und dauerhaft“ [Meyers Konversations-Lexikon. 5. Aufl. Bd. 7. Leipzig, Wien 1894, S. 892]; in Verbindung mit dem Leben, das ‚schwer‘ ist, in der Zeile darüber ergibt sich aus der Bezeichnung des Weins ein Wortspiel mit dem lateinischen Adjektiv ‚gravis‘ oder ‚grave‘ (= ernst, schwer). hilft.

Gruß Anton Dreßler


Als ächte BerlinerinGrete Stollberg (geb. Kramme), Schriftstellerin, insbesondere Lyrikerin, mit Georg Stollberg verheiratet (Heirat am 16.3.1896 in Berlin), Tochter des Berliner Fabrikbesitzers Christian Kramme und seiner Gattin Anna Malwine Kramme (geb. Heintze), ist in Berlin aufgewachsen.
wünsch ich mir:
Kommen’s recht
bald wieder dahier!

Grete Stollberg


Ich geh um 4 Uhr auch wieder mit auf den BahnhofLotte Dreßler spielt wie Julius Schaumberger auf die Verabschiedung Wedekinds von München an (siehe oben).. Lotte.


Grüße!
Ernst WelischErnst Welisch, seinerzeit noch Student der Philosophie in München [vgl. Amtliches Verzeichnis des Personals der Lehrer, Beamten und Studierenden an der königlich bayerischen Ludwig-Maximilians-Universität zu München. Winter-Semester 1896/97. München 1896, S. 107], war im Vorjahr wie Hans Richard Weinhöppel (Pseudonym: Hans Richard) und Wedekind Mitarbeiter des „Mephisto. Wochen-Rundschau über das gesammte Münchener Theaterleben“, herausgegeben „von Julius Schaumberger unter ständiger Mitwirkung von Max Halbe, Wilhelm Hegeler, Oscar Panizza, Hans Richard, Georg Schaumberg, Frank Wedekind, Ernst Welisch“ [Mephisto, Jg. 1, Nr. 13, 19.12.1896, S. 1], wie es auf dem Titelblatt des möglicherweise zuletzt erschienenen Heftes heißt (mehr nicht nachweisbar).

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Hans Richard Weinhöppel hat die Empfängeradresse geschrieben. Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 5 Pfennig frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Datum des Postausgangsstempels – 15.3.1897 – darf als Schreibdatum angenommen werden. Dieses ist zwar nicht sicher zu entziffern, kann aber aus der Uhrzeit des Postausgangsstempels (23 bis 24 Uhr) in Verbindung mit Datum (16.3.1897) und Uhrzeit (7.15 bis 9.30 Uhr) des Posteingangstempels mit Sicherheit erschlossen werden.

Uhrzeit im Postausgangstempel München: „11 – 12 Nm“ (= 23 bis 24 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel Berlin: „7¼ – 8½ V.“ (= 7.15 bis 8.30 Uhr).

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 180
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Hans Richard Weinhöppel, Anton Dreßler, Lotte Dreßler, Georg Stollberg, Ernst Welisch, Grete Stollberg, Julius Schaumberger an Frank Wedekind, 15.3.1897. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Mirko Nottscheid

Überarbeitet von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

04.08.2024 16:10
Kennung: 964

München, 15. März 1897 (Montag), Postkarte

Autor*in

  • Weinhöppel, Hans Richard

Koautoren*in

  • Dreßler, Anton
  • Dreßler, Lotte
  • Stollberg, Georg
  • Welisch, Ernst
  • Stollberg, Grete
  • Schaumberger, Julius

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

Königreich Bayern.

POSTKARTE.


An
Herrn Frank Wedekind
in Berlin
Schiffbauerdamm 5/IISchreibversehen, statt: III. Wedekind wohnte nicht im 2. Stock, sondern im 3. Stock (siehe unten).
bei WallraffWedekind wohnte in Untermiete bei der Pensionswirtin Johanna Wallraff (geb. Müller), eine Buchhändlerwitwe und ehemalige Lehrerin, die am Schiffbauerdamm 5 (3. Stock) eine „Pension f. In- u. Ausländer“ [Adreßbuch für Berlin 1897, Teil I, S. 1371] betrieb.. |


Lieber Freund – Brief folgtnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Hans Richard Weinhöppel an Wedekind, 16.3.1897. Wedekind hat den Brief „unbeantwortet gelassen“ [Wedekind an Hans Richard Weinhöppel, 1.4.1897]. – näheres mündlich – tout à vous(frz.) ganz der Ihrige.: Richard.


Lieber Wedekind, wann werden wir wieder zusammen um 4 Uhrwohl eher 16 Uhr (nicht 4 Uhr früh). nach dem Bahnhofder Hauptbahnhof in München. Julius Schaumberger spielte damit ebenso wie Lotte Dreßler (siehe unten) auf die offenbar kollektive Verabschiedung Wedekinds bei seiner Abreise von München nach Berlin vor Mitte Dezember 1896 an. wandern? Bis dahin Gruß
von Ihrem Schaumbgr.


[um 90 Grad gedreht:]


Ob’s reg’nt, ob’s schneit,
Ob pfeift auch da Wind
Mir denk’n hall do
An Freund Wedekind.

Gruß StollbergGeorg Stollberg war seinerzeit noch Oberregisseur und Schauspieler am Deutschen Theater in der Schwanthaler Passage in München [vgl. Neuer Theater-Almanach 1897, S. 443].


„Schwer“ ist das Leben
nur GravesGraves sind „weiße und rote Bordeauxweine des Depart. Gironde. Sie sind körperreich und dauerhaft“ [Meyers Konversations-Lexikon. 5. Aufl. Bd. 7. Leipzig, Wien 1894, S. 892]; in Verbindung mit dem Leben, das ‚schwer‘ ist, in der Zeile darüber ergibt sich aus der Bezeichnung des Weins ein Wortspiel mit dem lateinischen Adjektiv ‚gravis‘ oder ‚grave‘ (= ernst, schwer). hilft.

Gruß Anton Dreßler


Als ächte BerlinerinGrete Stollberg (geb. Kramme), Schriftstellerin, insbesondere Lyrikerin, mit Georg Stollberg verheiratet (Heirat am 16.3.1896 in Berlin), Tochter des Berliner Fabrikbesitzers Christian Kramme und seiner Gattin Anna Malwine Kramme (geb. Heintze), ist in Berlin aufgewachsen.
wünsch ich mir:
Kommen’s recht
bald wieder dahier!

Grete Stollberg


Ich geh um 4 Uhr auch wieder mit auf den BahnhofLotte Dreßler spielt wie Julius Schaumberger auf die Verabschiedung Wedekinds von München an (siehe oben).. Lotte.


Grüße!
Ernst WelischErnst Welisch, seinerzeit noch Student der Philosophie in München [vgl. Amtliches Verzeichnis des Personals der Lehrer, Beamten und Studierenden an der königlich bayerischen Ludwig-Maximilians-Universität zu München. Winter-Semester 1896/97. München 1896, S. 107], war im Vorjahr wie Hans Richard Weinhöppel (Pseudonym: Hans Richard) und Wedekind Mitarbeiter des „Mephisto. Wochen-Rundschau über das gesammte Münchener Theaterleben“, herausgegeben „von Julius Schaumberger unter ständiger Mitwirkung von Max Halbe, Wilhelm Hegeler, Oscar Panizza, Hans Richard, Georg Schaumberg, Frank Wedekind, Ernst Welisch“ [Mephisto, Jg. 1, Nr. 13, 19.12.1896, S. 1], wie es auf dem Titelblatt des möglicherweise zuletzt erschienenen Heftes heißt (mehr nicht nachweisbar).

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Hans Richard Weinhöppel hat die Empfängeradresse geschrieben. Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 5 Pfennig frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Datum des Postausgangsstempels – 15.3.1897 – darf als Schreibdatum angenommen werden. Dieses ist zwar nicht sicher zu entziffern, kann aber aus der Uhrzeit des Postausgangsstempels (23 bis 24 Uhr) in Verbindung mit Datum (16.3.1897) und Uhrzeit (7.15 bis 9.30 Uhr) des Posteingangstempels mit Sicherheit erschlossen werden.

Uhrzeit im Postausgangstempel München: „11 – 12 Nm“ (= 23 bis 24 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel Berlin: „7¼ – 8½ V.“ (= 7.15 bis 8.30 Uhr).

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 180
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Hans Richard Weinhöppel, Anton Dreßler, Lotte Dreßler, Georg Stollberg, Ernst Welisch, Grete Stollberg, Julius Schaumberger an Frank Wedekind, 15.3.1897. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
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Erstellt von

Mirko Nottscheid

Überarbeitet von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

04.08.2024 16:10