Sehr verehrter Herr Gutmann!
Beiliegende Anzeigenicht überliefert. bekomme ichHinweis auf ein nicht überliefertes Begleitschreiben zur Sendung; erschlossenes Korrespondenzstück: Konzertdirektion Hermann Wolff an Wedekind, 4.6.1909. Die Konzertdirektion Hermann Wolff hatte ihren Sitz in Berlin (Flottwellstraße 1) [vgl. Berliner Adreßbuch 1909, Teil IV, S. 222]. von der Konzertdirektion
Wolff. Vielleicht ist etwas mit ihr zu machen.
Kommenden Freitagden 11.6.1909, an dem Wedekind notierte: „Vortrag von Stein der Weisen im Kleinen Theater mit Gussy Holl zu Gunsten Zoologischer Garten.“ [Tb] Seine Lesung (siehe unten) dürfte er am 5.6.1909 mit Emil Meßthaler verabredet haben (siehe unten), dem ehemaligen Direktor des Deutschen Theaters in München und des Intimen Theaters in Nürnberg, der an der Benefizveranstaltung beteiligt war, wie ie Presse meldete: „Auch in diesem Jahre veranstaltet Direktor Hermann Wagner vom Kleinen Theater hier eine Vorstellung, deren Reinerträgnis zugunsten des Zoologischen Gartens abgeführt wird. Abgesehen von den Mitgliedern des Theaters werden Frank Wedekind, Direktor Emil Meßthaler, Ferdinand Seiler und Frl. Gussy Holm in der Vorstellung mitwirken. Das Programm wird sich sehr reichhaltig gestalten. Der Beginn des Vorverkaufs wird bekannt gegeben.“ [Verein Zoologischer Garten München. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 62, Nr. 258, 5.6.1909, Vorabendblatt, S. 4] werde ich im Kleinen Theaterdas am 5.10.1907 im Gebäude der Tonhalle eröffnete Kleine Theater (Direktion: Hermann Wagner) in München (Türkenstraße 5) [vgl. Neuer Theater-Almanach 1909, S. 536]. Hier fand am 11.6.1909 die Benefizveranstaltung statt (siehe oben), bei der Wedekind sein noch ungedrucktes Versdrama „Der Stein der Weisen“ las, nicht seine Erzählung „Der Brand von Egliswyl“, wie zunächst vorgesehen. Wedekind notierte am 7.6.1909: „Ich werde am Freitag nicht Brand v. E. sondern Stein der Weisen vortragen“ [Tb]. „Stein der
Weisen“ vorlesen. Es handelt sich um eine Gefälligkeit gegenüber Direktor
MeßthalerWedekind notierte am 5.6.1909 bei seinem Schneider Johann Christoph Jureit eine Begegnung mit Emil Meßthaler: „Bei Jureit treffe ich Meßthaler“ [Tb]; er dürfte die „Stein der Weisen“-Lesung (siehe oben) hier mit ihm verabredet haben.. Ich werde dafür SorgenSchreibversehen, statt: sorgen. daß man Ihnen Plätze zuschickt. Dr. Cossmann
hat mir das Manuskript zurückgeschicktHinweis auf ein nicht überliefertes Begleitschreiben zur Rücksendung des Typoskripts „Der Stein der Weisen“; erschlossenes Korrespondenzstück: Paul Nikolaus Cossmann an Wedekind, 6.6.1909. – Wedekind hatte sein Versdrama „Der Stein der Weisen“ (1909) der Zeitschrift „Süddeutsche Monatshefte“ in München (Königinstraße 103) [vgl. Adreßbuch für München 1909, Teil II, S. 270] geschickt [vgl. Wedekind an Süddeutsche Monatshefte, 8.5.1909], einen der „Durchschläge“ der „maschinenschriftlichen Abschrift“, die er in einem „Münchner Schreibbüro“ [KSA 6, S. 902] hatte anfertigen lassen, und zum Vorabdruck angeboten; er notierte am 8.5.1909: „Stein der Weisen an Süddeutsche Monatshefte geschickt.“ [Tb] Paul Nikolaus Cossmann, der Herausgeber der „Süddeutschen Monatshefte“ – Redaktionssitz und Verlag war seine Wohnung in München, wo er als Privatgelehrter lebte (Königinstraße 103) [vgl. Adreßbuch für München 1910, Teil I, S. 81; Teil III, S. 146], dürfte mit der Rücksendung des Typoskripts eine Veröffentlichung in den „Süddeutschen Monatsheften“ abgelehnt haben..
Mit besten Grüßen
Ihr
Frank Wedekind.