Vergleichsansicht

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Kennung: 778

Berlin, 9. Oktober 1897 (Samstag), Brief

Autor*in

  • Rickelt, Julia

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Berlin 9/10 97.


Mein lieber, süsser Schatz!

Gestern war ich bei Scharfsam 8.10.1897 bei Ludwig Scharf und seiner Frau Luise Scharf (geb. Zeller) in Berlin (Ansbacherstraße 54, Hinterhaus, 2. Stock) [vgl. Adreßbuch für Berlin 1898, Teil I, S. 1151]., er hat von WeinheppelSchreibversehen, statt: Weinhöppel (gemeint ist Wedekinds Freund Hans Richard Weinhöppel). erfahren, dass Frau St. von einem prächtigen Jungen entbunden worden ist, schon ungefähr vor 5 WochenFriedrich Strindberg, der uneheliche Sohn Frida Strindbergs und Frank Wedekinds, wurde am 21.8.1897 in München geboren.. Er soll Dir sehr änlichSchreibversehen, statt: ähnlich. sein. Ich bin sehr gut nach hier angekommenzurück nach Berlin. Julia Rickelt und Wedekind haben sich getroffen, wahrscheinlich in Dresden., freue mich nur, dass Du bald nachkommen wirst. | Einen Brief wie wir ihn verabredet haben, schreibe ich nicht, lassen wir die Sache ruhendie heimliche Liebesbeziehung. hier ist alles in Ordnung. Wenn Du mir sonst aber etwas mittheilen woltestSchreibversehen, statt: wolltest. so schreibe Postrestantposte restante (frz.) = postlagernd. Postamt 23. S.W.Das Postamt 23 im Berliner Postbezirk Südwest, zugleich öffentliche Fernsprechstelle, lag in der Lessingstraße 6 [vgl. Adreßbuch für Berlin 1898, Teil III, S. 329], in der Nähe also der Wohnung von Julia Rickelt (Lessingstraße 54) [vgl. Adreßbuch für Berlin 1898, Teil I, S. 1084]. 1,864. und damit ich weiss, dass ein Brief da ist so schreibe an G.an Gustav Rickelt, den mit Wedekind befreundeten Ehemann von Julia Rickelt. einen Brief und lass dann/den/ Sp i Punkt in Deinen Namender Punkt auf dem „i“ in „Wedekind“; ein derart verschlüsseltes Briefkuvert an Gustav Rickelt ist nicht überliefert. weck/g/. Mit S.Julia Rickelt hatte sich offenbar mit Ludwig Scharf, bis dahin ihr Vertrauter, der die Deckadresse für ihre heimliche Korrespondenz mit Wedekind zur Verfügung gestellt hatte [vgl. Julia Rickelt an Wedekind, 26.8.1897 und 1.9.1897], überworfen. willSchreibversehen, statt: will ich. nichts mehr zu thun haben, werde Dir schon | mündlich erzählen, was vorgefallen. G. freut sich, dass Du bald wiederkommst.

Viele herzige Küsse
sendet Dir Dein
Lieb.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 11,5 x 18 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Brief weist Schreibversehen auf, die darauf zurückgeführt werden können, dass Julia Rickelts Muttersprache Polnisch war.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Berlin
    9. Oktober 1897 (Samstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Dresden
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 140
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Julia Rickelt an Frank Wedekind, 9.10.1897. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

25.07.2024 11:35
Kennung: 778

Berlin, 9. Oktober 1897 (Samstag), Brief

Autor*in

  • Rickelt, Julia

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

Berlin 9/10 97.


Mein lieber, süsser Schatz!

Gestern war ich bei Scharfsam 8.10.1897 bei Ludwig Scharf und seiner Frau Luise Scharf (geb. Zeller) in Berlin (Ansbacherstraße 54, Hinterhaus, 2. Stock) [vgl. Adreßbuch für Berlin 1898, Teil I, S. 1151]., er hat von WeinheppelSchreibversehen, statt: Weinhöppel (gemeint ist Wedekinds Freund Hans Richard Weinhöppel). erfahren, dass Frau St. von einem prächtigen Jungen entbunden worden ist, schon ungefähr vor 5 WochenFriedrich Strindberg, der uneheliche Sohn Frida Strindbergs und Frank Wedekinds, wurde am 21.8.1897 in München geboren.. Er soll Dir sehr änlichSchreibversehen, statt: ähnlich. sein. Ich bin sehr gut nach hier angekommenzurück nach Berlin. Julia Rickelt und Wedekind haben sich getroffen, wahrscheinlich in Dresden., freue mich nur, dass Du bald nachkommen wirst. | Einen Brief wie wir ihn verabredet haben, schreibe ich nicht, lassen wir die Sache ruhendie heimliche Liebesbeziehung. hier ist alles in Ordnung. Wenn Du mir sonst aber etwas mittheilen woltestSchreibversehen, statt: wolltest. so schreibe Postrestantposte restante (frz.) = postlagernd. Postamt 23. S.W.Das Postamt 23 im Berliner Postbezirk Südwest, zugleich öffentliche Fernsprechstelle, lag in der Lessingstraße 6 [vgl. Adreßbuch für Berlin 1898, Teil III, S. 329], in der Nähe also der Wohnung von Julia Rickelt (Lessingstraße 54) [vgl. Adreßbuch für Berlin 1898, Teil I, S. 1084]. 1,864. und damit ich weiss, dass ein Brief da ist so schreibe an G.an Gustav Rickelt, den mit Wedekind befreundeten Ehemann von Julia Rickelt. einen Brief und lass dann/den/ Sp i Punkt in Deinen Namender Punkt auf dem „i“ in „Wedekind“; ein derart verschlüsseltes Briefkuvert an Gustav Rickelt ist nicht überliefert. weck/g/. Mit S.Julia Rickelt hatte sich offenbar mit Ludwig Scharf, bis dahin ihr Vertrauter, der die Deckadresse für ihre heimliche Korrespondenz mit Wedekind zur Verfügung gestellt hatte [vgl. Julia Rickelt an Wedekind, 26.8.1897 und 1.9.1897], überworfen. willSchreibversehen, statt: will ich. nichts mehr zu thun haben, werde Dir schon | mündlich erzählen, was vorgefallen. G. freut sich, dass Du bald wiederkommst.

Viele herzige Küsse
sendet Dir Dein
Lieb.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 11,5 x 18 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Brief weist Schreibversehen auf, die darauf zurückgeführt werden können, dass Julia Rickelts Muttersprache Polnisch war.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Berlin
    9. Oktober 1897 (Samstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Dresden
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 140
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Julia Rickelt an Frank Wedekind, 9.10.1897. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

25.07.2024 11:35