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Kennung: 769

Tegel, 15. März 1894 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Bierbaum, Otto Julius

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

OTTO JULIUS BIERBAUM

TEGEL BEI BERLINOtto Julius Bierbaum wohnte in Berlin zunächst in der Wohnung von Otto Erich Hartleben (Karlstraße 32) [vgl. Berliner Adreß-Buch für das Jahr 1894, Teil I, S. 474] und fand dann „eine gemütliche Bleibe für sich und seine Frau“ [Raff 2019, S. 36] in Tegel bei Berlin, in die er am 12.3.1894 einzog, um von dort aus die „Freie Bühne“ im S. Fischer Verlag in Berlin weiter zu redigieren. Stanislaw Przybyszewski schrieb am 12.3.1894 an Eberhard von Bodenhausen, den Vorsitzenden der Genossenschaft PAN (die geplante Zeitschrift „PAN“ sollte Otto Julius Bierbaum dann gemeinsam mit Julius Meier-Graefe redaktionell betreuen): „Bierbaum will heute endgültig nach Tegel übersiedeln, heute wird sich auch entscheiden, ob er die Freie Bühne weiter redigieren wird.“ [Raff 2019, S. 37] Die Entscheidung über die Redaktionstätigkeit bei der „Freien Bühne“ fiel so aus, dass sie endete; im nächsten Heft war zum letzten Mal vermerkt: „Verantwortlich für die Redaktion: Otto Julius Bierbaum, Tegel b. Berlin“ [Neue Deutsche Rundschau (Freie Bühne), Jg. 5, Heft 4, April 1894, S. 320]. 15.III.94.


Endlich, lieber Herr Wedekind, bin ich denSchreibversehen, statt: in den. Besitz meiner SachenOtto Julius Bierbaum hatte Ende 1893 bei seiner Übersiedlung von Oberbayern nach Berlin, um dort die Redaktion der „Freien Bühne“ zu übernehmen, wohl kaum etwas mitgenommen, auch nicht das Manuskript von Wedekinds Verskomödie „Elin’s Erweckung“, um dessen Rücksendung Wedekind gebeten [vgl. Wedekind an Otto Julius Bierbaum, 29.1.1894] und Otto Julius Bierbaum ihm daraufhin angekündigt hatte, dies könne wohl erst am 5.3.1894 geschehen [vgl. Otto Julius Bierbaum an Wedekind, 15.2.1894] – insofern erhielt Wedekind die zwei Hefte mit seinem Text (siehe unten) nun 10 Tage später als erwartet zurück., und damit Ihrer Komödie„Elin’s Erweckung“ (siehe oben); ein Fragment von Wedekinds Verskomödie hatte Otto Julius Bierbaum im „Modernen Musen-Almanach“ veröffentlicht [vgl. Frank Wedekind: Bruchstück aus der Komödie „Elin’s Erweckung“. In: Moderner Musen-Almanach auf das Jahr 1894. Ein Jahrbuch deutscher Kunst. Hg. von Otto Julius Bierbaum. Zweiter Jahrgang. München (1893), S. 54-61]. gekommen. Ich sende sie gleichzeitig als eingeschriebene DrucksacheWedekind hatte um eine eingeschriebene Rücksendung des Manuskripts („Elin’s Erweckung“) gebeten [vgl. Wedekind an Otto Julius Bierbaum, 29.1.1894], um zwei von drei Heften (die Hefte 1 und 3): „Erhalten sind drei einzelne Hefte [...]. Sie überliefern eine vollständige Reinschrift [...] der Szenen 1-3. [...] Es ist anzunehmen, daß es sich [...] um das Manuskript handelte, das Wedekind im Juni 1893 an Otto Julius Bierbaum sandte. [...] Heft 2 [...] dürfte Wedekind zusammen mit den Korrekturfahnen direkt vom Verlag zurückerhalten haben.“ [KSA 2, S. 1142f.].

Die „Freie Bühne“ ist Ihnen wol zugegangenHinweis auf ein nicht überliefertes Begleitschreiben zur Sendung; erschlossenes Korrespondenzstück: Otto Julius Bierbaum an Wedekind, 22.2.1894. Otto Julius Bierbaum hatte einige Wochen zuvor angekündigt, die beiden letzten Hefte der „Freien Bühne“ zu schicken [vgl. Otto Julius Bierbaum an Wedekind, 21.2.1894].?

Schicken Sie mal nächstens was?Wedekind schickte für die „Freie Bühne“ einen Prosatext „Drei Rosen“, der einige Tage später eintraf [vgl. Otto Julius Bierbaum an Wedekind, 22.3.1894].

Ich brenne darauf.

Mit besten Grüßen
bin ich Ihr
Otto Julius Bierbaum.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Mischschrift (Kurrent und lateinische Schrift).
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14,5 x 23 cm. Mit gedrucktem Briefkopf. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Tegel
    15. März 1894 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Tegel
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    London
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 16
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Otto Julius Bierbaum an Frank Wedekind, 15.3.1894. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Mirko Nottscheid

Überarbeitet von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

31.08.2024 09:36
Kennung: 769

Tegel, 15. März 1894 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Bierbaum, Otto Julius

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

OTTO JULIUS BIERBAUM

TEGEL BEI BERLINOtto Julius Bierbaum wohnte in Berlin zunächst in der Wohnung von Otto Erich Hartleben (Karlstraße 32) [vgl. Berliner Adreß-Buch für das Jahr 1894, Teil I, S. 474] und fand dann „eine gemütliche Bleibe für sich und seine Frau“ [Raff 2019, S. 36] in Tegel bei Berlin, in die er am 12.3.1894 einzog, um von dort aus die „Freie Bühne“ im S. Fischer Verlag in Berlin weiter zu redigieren. Stanislaw Przybyszewski schrieb am 12.3.1894 an Eberhard von Bodenhausen, den Vorsitzenden der Genossenschaft PAN (die geplante Zeitschrift „PAN“ sollte Otto Julius Bierbaum dann gemeinsam mit Julius Meier-Graefe redaktionell betreuen): „Bierbaum will heute endgültig nach Tegel übersiedeln, heute wird sich auch entscheiden, ob er die Freie Bühne weiter redigieren wird.“ [Raff 2019, S. 37] Die Entscheidung über die Redaktionstätigkeit bei der „Freien Bühne“ fiel so aus, dass sie endete; im nächsten Heft war zum letzten Mal vermerkt: „Verantwortlich für die Redaktion: Otto Julius Bierbaum, Tegel b. Berlin“ [Neue Deutsche Rundschau (Freie Bühne), Jg. 5, Heft 4, April 1894, S. 320]. 15.III.94.


Endlich, lieber Herr Wedekind, bin ich denSchreibversehen, statt: in den. Besitz meiner SachenOtto Julius Bierbaum hatte Ende 1893 bei seiner Übersiedlung von Oberbayern nach Berlin, um dort die Redaktion der „Freien Bühne“ zu übernehmen, wohl kaum etwas mitgenommen, auch nicht das Manuskript von Wedekinds Verskomödie „Elin’s Erweckung“, um dessen Rücksendung Wedekind gebeten [vgl. Wedekind an Otto Julius Bierbaum, 29.1.1894] und Otto Julius Bierbaum ihm daraufhin angekündigt hatte, dies könne wohl erst am 5.3.1894 geschehen [vgl. Otto Julius Bierbaum an Wedekind, 15.2.1894] – insofern erhielt Wedekind die zwei Hefte mit seinem Text (siehe unten) nun 10 Tage später als erwartet zurück., und damit Ihrer Komödie„Elin’s Erweckung“ (siehe oben); ein Fragment von Wedekinds Verskomödie hatte Otto Julius Bierbaum im „Modernen Musen-Almanach“ veröffentlicht [vgl. Frank Wedekind: Bruchstück aus der Komödie „Elin’s Erweckung“. In: Moderner Musen-Almanach auf das Jahr 1894. Ein Jahrbuch deutscher Kunst. Hg. von Otto Julius Bierbaum. Zweiter Jahrgang. München (1893), S. 54-61]. gekommen. Ich sende sie gleichzeitig als eingeschriebene DrucksacheWedekind hatte um eine eingeschriebene Rücksendung des Manuskripts („Elin’s Erweckung“) gebeten [vgl. Wedekind an Otto Julius Bierbaum, 29.1.1894], um zwei von drei Heften (die Hefte 1 und 3): „Erhalten sind drei einzelne Hefte [...]. Sie überliefern eine vollständige Reinschrift [...] der Szenen 1-3. [...] Es ist anzunehmen, daß es sich [...] um das Manuskript handelte, das Wedekind im Juni 1893 an Otto Julius Bierbaum sandte. [...] Heft 2 [...] dürfte Wedekind zusammen mit den Korrekturfahnen direkt vom Verlag zurückerhalten haben.“ [KSA 2, S. 1142f.].

Die „Freie Bühne“ ist Ihnen wol zugegangenHinweis auf ein nicht überliefertes Begleitschreiben zur Sendung; erschlossenes Korrespondenzstück: Otto Julius Bierbaum an Wedekind, 22.2.1894. Otto Julius Bierbaum hatte einige Wochen zuvor angekündigt, die beiden letzten Hefte der „Freien Bühne“ zu schicken [vgl. Otto Julius Bierbaum an Wedekind, 21.2.1894].?

Schicken Sie mal nächstens was?Wedekind schickte für die „Freie Bühne“ einen Prosatext „Drei Rosen“, der einige Tage später eintraf [vgl. Otto Julius Bierbaum an Wedekind, 22.3.1894].

Ich brenne darauf.

Mit besten Grüßen
bin ich Ihr
Otto Julius Bierbaum.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Mischschrift (Kurrent und lateinische Schrift).
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14,5 x 23 cm. Mit gedrucktem Briefkopf. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Tegel
    15. März 1894 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Tegel
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    London
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 16
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Otto Julius Bierbaum an Frank Wedekind, 15.3.1894. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Mirko Nottscheid

Überarbeitet von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

31.08.2024 09:36