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Kennung: 743

München, 23. Mai 1901 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Zickel, Martin

Inhalt

München, 23.V.1901.


Lieber Herr Zickel,

ich habe sofort an Langens Bühnenvertrieb geschriebenHinweis auf ein nicht überliefertes Schreiben; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Arthur Langen und Albert Langen Verlag, 23.5.1901. Es handelte sich um ein Telegramm [vgl. Wedekind an Arthur Langen und Albert Langen Verlag, 24.5.1901], das Wedekind an den Bühnenvertrieb des Münchner Albert Langen Verlags in Berlin (Königgrätzerstraße 19) – „Albert Langen Verlag u. Vertrieb dramatischer Werke“ [Berliner Adreßbuch 1902, Teil I, S. 951] – aufgegeben hat; für „den Bühnenvertrieb“ seines Verlags hatte Albert Langen „im März 1901“ den mit ihm nicht verwandten Arthur Langen als „Theateragent [...] übernommen“ [Abret 2005, S. 29]. und hoffe, daß er seinen Vertrag mit Neumann-HoferDa sich die erhoffte Inszenierung von Wedekinds Einakter „Der Kammersänger“ am Berliner Lessingtheater unter der Direktion von Otto Neumann-Hofer [vgl. Neuer Theater Almanach 1901, S. 242] verzögerte [vgl. Wedekind an Beate Heine, 29.12.1900] und gleichzeitig Martin Zickel, bisher Oberregisseur der Secessionsbühne (Leitung: Paul Martin) in Berlin [vgl. Neuer Theater Almanach 1901, S. 254], neuerdings aber „der neue Regisseur“ [Beilage zur Norddeutschen Allgemeinen Zeitung, Nr. 105a, 5.5.1901, S. 2] am Berliner Residenztheater (Direktion: Sigmund Lautenburg) [vgl. Neuer Theater Almanach 1902, S. 251], an einer Inszenierung Interesse zeigte, bemühte sich Wedekind erfolgreich um eine Auflösung des Vertrags mit dem Lessingtheater [vgl. Wedekind an Martin Zickel, 6.8.1901]. Die Premiere am Berliner Residenztheater fand am 31.8.1901 statt [vgl. KSA 4, S. 400]. rückgängig machen wird. Sollte es ihm nicht gelingen, dann werde ich, wenn ich nach Berlin komme, mein möglichstes bei Neumann-Hofer thun, damit er das Stück freigibt. Schriftlich wage ich mich jetzt nicht an Neumann-Hofer heran, da ich, sowie ich ihn kenne, fürchten muß, das Gegentheil dadurch zu erreichen.

Meßthaler wird den Marquis von Keith als drittes Stück in Berlin gebenEmil Meßthaler, Direktor des Intimen Theaters in Nürnberg, gastierte vom 15.6.1901 bis 15.8.1901 als Direktor am Neuen Theater in Berlin [vgl. Neuer Theater-Almanach 1901, S. 461], wo „Marquis von Keith“ uraufgeführt werden sollte; der Plan zerschlug sich, wie Wedekind Mitte Juni 1901 vor Ort in Berlin erfahren sollte [vgl. Wedekind an Carl Heine, 7.8.1901]. Das Stück wurde dann am 11.10.1901 unter der Regie von Martin Zickel am Berliner Residenztheater uraufgeführt [vgl. KSA 4, S. 533]., und zwar Anfang Julistatt „im Juni“ [Wedekind an Carl Meinhard, 15.4.1901], wie zunächst in Aussicht genommen., eine sehr schlechte Zeit, aber dagegen wird sich nichts machen lassen. Ich bin eben im Begriff, die Besetzung mit ihm zu besprechen. Wenn Sie es für nöthig halten, jetzt schon contractlich mit mir abzuschließen, so bin ich gerne dazu bereit. Selbstverständlich bleibe ich bei dem, was ich Ihnen in meinem vorigen Briefdem Briefinhalt zufolge nicht der vorige Brief [vgl. Wedekind an Martin Zickel, 20.5.1901], sondern der diesem Brief vorangehende Brief [vgl. Wedekind an Martin Zickel, 27.4.1901]. schrieb, daß ich Ihnen vollkommen, mit allem was ich zu bieten habe, zur Verfügung stehe. Hierin wird sich in den nächsten zwei Monaten nichts ändern, so daß meines Erachtens der contractliche Abschluß noch bis zur persönlichen Besprechung Zeit hätte. Wenn Sie aber meine Unterschrift jetzt schon nöthig haben, so bitte ich Sie um Uebersendung eines Vertrages. Ich erwarte jeden Moment Antwort von Langens Bühnenvertrieb und würde Sie sofort dann von dem Ergebnis benachrichtigen.

Mit herzlichsten Grüßen Ihr
Frank Wedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 0 Blatt, davon 0 Seiten beschrieben

Sonstiges:
Das Korrespondenzstück ist nur im Druck überliefert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    23. Mai 1901 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Erstdruck

Gesammelte Briefe. Zweiter Band

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Fritz Strich
Ort der Herausgabe:
München
Verlag:
Georg Müller
Jahrgang:
1924
Seitenangabe:
71-72
Briefnummer:
190
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Es gibt keine Informationen zum Standort.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Martin Zickel, 23.5.1901. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (22.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

26.03.2024 12:32
Kennung: 743

München, 23. Mai 1901 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Zickel, Martin
 
 

Inhalt

München, 23.V.1901.


Lieber Herr Zickel,

ich habe sofort an Langens Bühnenvertrieb geschriebenHinweis auf ein nicht überliefertes Schreiben; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Arthur Langen und Albert Langen Verlag, 23.5.1901. Es handelte sich um ein Telegramm [vgl. Wedekind an Arthur Langen und Albert Langen Verlag, 24.5.1901], das Wedekind an den Bühnenvertrieb des Münchner Albert Langen Verlags in Berlin (Königgrätzerstraße 19) – „Albert Langen Verlag u. Vertrieb dramatischer Werke“ [Berliner Adreßbuch 1902, Teil I, S. 951] – aufgegeben hat; für „den Bühnenvertrieb“ seines Verlags hatte Albert Langen „im März 1901“ den mit ihm nicht verwandten Arthur Langen als „Theateragent [...] übernommen“ [Abret 2005, S. 29]. und hoffe, daß er seinen Vertrag mit Neumann-HoferDa sich die erhoffte Inszenierung von Wedekinds Einakter „Der Kammersänger“ am Berliner Lessingtheater unter der Direktion von Otto Neumann-Hofer [vgl. Neuer Theater Almanach 1901, S. 242] verzögerte [vgl. Wedekind an Beate Heine, 29.12.1900] und gleichzeitig Martin Zickel, bisher Oberregisseur der Secessionsbühne (Leitung: Paul Martin) in Berlin [vgl. Neuer Theater Almanach 1901, S. 254], neuerdings aber „der neue Regisseur“ [Beilage zur Norddeutschen Allgemeinen Zeitung, Nr. 105a, 5.5.1901, S. 2] am Berliner Residenztheater (Direktion: Sigmund Lautenburg) [vgl. Neuer Theater Almanach 1902, S. 251], an einer Inszenierung Interesse zeigte, bemühte sich Wedekind erfolgreich um eine Auflösung des Vertrags mit dem Lessingtheater [vgl. Wedekind an Martin Zickel, 6.8.1901]. Die Premiere am Berliner Residenztheater fand am 31.8.1901 statt [vgl. KSA 4, S. 400]. rückgängig machen wird. Sollte es ihm nicht gelingen, dann werde ich, wenn ich nach Berlin komme, mein möglichstes bei Neumann-Hofer thun, damit er das Stück freigibt. Schriftlich wage ich mich jetzt nicht an Neumann-Hofer heran, da ich, sowie ich ihn kenne, fürchten muß, das Gegentheil dadurch zu erreichen.

Meßthaler wird den Marquis von Keith als drittes Stück in Berlin gebenEmil Meßthaler, Direktor des Intimen Theaters in Nürnberg, gastierte vom 15.6.1901 bis 15.8.1901 als Direktor am Neuen Theater in Berlin [vgl. Neuer Theater-Almanach 1901, S. 461], wo „Marquis von Keith“ uraufgeführt werden sollte; der Plan zerschlug sich, wie Wedekind Mitte Juni 1901 vor Ort in Berlin erfahren sollte [vgl. Wedekind an Carl Heine, 7.8.1901]. Das Stück wurde dann am 11.10.1901 unter der Regie von Martin Zickel am Berliner Residenztheater uraufgeführt [vgl. KSA 4, S. 533]., und zwar Anfang Julistatt „im Juni“ [Wedekind an Carl Meinhard, 15.4.1901], wie zunächst in Aussicht genommen., eine sehr schlechte Zeit, aber dagegen wird sich nichts machen lassen. Ich bin eben im Begriff, die Besetzung mit ihm zu besprechen. Wenn Sie es für nöthig halten, jetzt schon contractlich mit mir abzuschließen, so bin ich gerne dazu bereit. Selbstverständlich bleibe ich bei dem, was ich Ihnen in meinem vorigen Briefdem Briefinhalt zufolge nicht der vorige Brief [vgl. Wedekind an Martin Zickel, 20.5.1901], sondern der diesem Brief vorangehende Brief [vgl. Wedekind an Martin Zickel, 27.4.1901]. schrieb, daß ich Ihnen vollkommen, mit allem was ich zu bieten habe, zur Verfügung stehe. Hierin wird sich in den nächsten zwei Monaten nichts ändern, so daß meines Erachtens der contractliche Abschluß noch bis zur persönlichen Besprechung Zeit hätte. Wenn Sie aber meine Unterschrift jetzt schon nöthig haben, so bitte ich Sie um Uebersendung eines Vertrages. Ich erwarte jeden Moment Antwort von Langens Bühnenvertrieb und würde Sie sofort dann von dem Ergebnis benachrichtigen.

Mit herzlichsten Grüßen Ihr
Frank Wedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 0 Blatt, davon 0 Seiten beschrieben

Sonstiges:
Das Korrespondenzstück ist nur im Druck überliefert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    23. Mai 1901 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Erstdruck

Gesammelte Briefe. Zweiter Band

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Fritz Strich
Ort der Herausgabe:
München
Verlag:
Georg Müller
Jahrgang:
1924
Seitenangabe:
71-72
Briefnummer:
190
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Es gibt keine Informationen zum Standort.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Martin Zickel, 23.5.1901. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (22.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

26.03.2024 12:32