Vergleichsansicht

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Kennung: 5613

Herisau, 1. April 1888 (Sonntag), Visitenkarte

Autor*in

  • Fastenrath, Rudolph

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Rudolph Fastenrath,

Arzt in HerisauRudolph Fastenrath war Heilpraktiker (und später Schriftsteller). „Ohne Medizinstudium eröffnete Rudolf Fastenrath 1872 in Herisau eine Praxis für Geschlechtskrankheiten und löste damit einen Skandal aus. Nach vorübergehendem Berufsverbot betrieb er ab 1874 eine lukrative homöopathische Privatklinik, der ab [...] 1878 ein Versandhandel mit homöopathischen Heilmitteln [...] angegliedert war.“ [Thomas Fuchs: Rudolf Fastenrath. In: Historisches Lexikon der Schweiz; https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041219/2005-11-28/ (abgerufen am 8.11.2024)], Cant. Appenzell


heilt brieflich schnell und dauernd1888 erschien in der Schweizer Presse eine ähnlich lautende Werbeanzeige – „Hautkrankheiten, Säurenausschläge, Mitesser, Bläschen, Knötchen, Schuppen, trockene, nässende u. beißende Flechten, Leberflecken, Sommersprossen, Krätze, Hautjucken und Hautkrankheiten jeder Art, Krampfadergeschwüre, Knochenfraß, Salzfluß, Haarausfall, Nasenröte, Drüsenanschwellungen, Kröpfe und dicke Hälse, Ohrenfluß heilt brieflich rasch und dauernd (Adresse:) Die Heilanstalt zum Paradies in Herisau“ [Der Bund, Jg. 39, Nr. 24, 25.1.1888, S. (6)] – und fand das Missfallen einer in Zürich erscheinenden medizinischen Zeitschrift: „Fastenrath endlich, auch so ein Ritter der ‚freien‘ Medizin in Herisau, der schon als zarter Jüngling als vorgeblicher Spezialarzt für Geschlechts- und Frauenleiden zu annonciren wagte, machte kürzlich sogar im hochangesehenen ‚Bund‘! auf seine sog. Heilanstalt im Paradies in rührender Empfehlung aufmerksam, in der er [...] folgenden Katalog von Hautleiden vormalt: ‚Säurenausschläge, Mitesser, Bläschen, Knötchen, Schuppen, trockene, nässende u. beißende Flechten [...]!‘ – Wenn es nun endlich einmal den Behörden in der Schweiz einfallen möchte, solchen [...] Schmarotzern [...] die [...] Reklamespalten der [...] Presse durch Verbot der Inserate zu verschließen!“ [Schweizerische Blätter für Gesundheitspflege, Jg. 3, Neue Folge, Nr. 3, 3.2.1888, S. 39] Säurenausschläge, Mitesser, Bläschen, Knötchen, Schuppen, trockene, näßende und beißende Flechten, Krätze, Hautjucken, u. Hautkrankheiten jeder Art!


Um WeiterverbreitungWedekind, in dessen Nachlass zwei dieser Visitenkarten überliefert sind, dürfte weitere Exemplare besessen und sie weiterverbreitet haben. dieser Karte wird gebeten!

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schriftträger:
Papier. 9,5 x 5,5 cm. Drucktext. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat bedruckt.
Sonstiges:
Die Visitenkarte enthält keine handschriftlichen Eintragungen.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 1.4.1888 ist – recht spekulativ – als Ankerdatum gesetzt. Wedekind dürfte in Zürich an die Visitenkarte aus Herisau gekommen sein, deren Werbetext um 1888 verbreitet war (siehe Erläuterungen).

  • Schreibort

    Herisau
    1. April 1888 (Sonntag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    Zürich
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Zürich
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 324
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Rudolph Fastenrath an Frank Wedekind, 1.4.1888. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

08.11.2024 17:53
Kennung: 5613

Herisau, 1. April 1888 (Sonntag), Visitenkarte

Autor*in

  • Fastenrath, Rudolph

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

Rudolph Fastenrath,

Arzt in HerisauRudolph Fastenrath war Heilpraktiker (und später Schriftsteller). „Ohne Medizinstudium eröffnete Rudolf Fastenrath 1872 in Herisau eine Praxis für Geschlechtskrankheiten und löste damit einen Skandal aus. Nach vorübergehendem Berufsverbot betrieb er ab 1874 eine lukrative homöopathische Privatklinik, der ab [...] 1878 ein Versandhandel mit homöopathischen Heilmitteln [...] angegliedert war.“ [Thomas Fuchs: Rudolf Fastenrath. In: Historisches Lexikon der Schweiz; https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041219/2005-11-28/ (abgerufen am 8.11.2024)], Cant. Appenzell


heilt brieflich schnell und dauernd1888 erschien in der Schweizer Presse eine ähnlich lautende Werbeanzeige – „Hautkrankheiten, Säurenausschläge, Mitesser, Bläschen, Knötchen, Schuppen, trockene, nässende u. beißende Flechten, Leberflecken, Sommersprossen, Krätze, Hautjucken und Hautkrankheiten jeder Art, Krampfadergeschwüre, Knochenfraß, Salzfluß, Haarausfall, Nasenröte, Drüsenanschwellungen, Kröpfe und dicke Hälse, Ohrenfluß heilt brieflich rasch und dauernd (Adresse:) Die Heilanstalt zum Paradies in Herisau“ [Der Bund, Jg. 39, Nr. 24, 25.1.1888, S. (6)] – und fand das Missfallen einer in Zürich erscheinenden medizinischen Zeitschrift: „Fastenrath endlich, auch so ein Ritter der ‚freien‘ Medizin in Herisau, der schon als zarter Jüngling als vorgeblicher Spezialarzt für Geschlechts- und Frauenleiden zu annonciren wagte, machte kürzlich sogar im hochangesehenen ‚Bund‘! auf seine sog. Heilanstalt im Paradies in rührender Empfehlung aufmerksam, in der er [...] folgenden Katalog von Hautleiden vormalt: ‚Säurenausschläge, Mitesser, Bläschen, Knötchen, Schuppen, trockene, nässende u. beißende Flechten [...]!‘ – Wenn es nun endlich einmal den Behörden in der Schweiz einfallen möchte, solchen [...] Schmarotzern [...] die [...] Reklamespalten der [...] Presse durch Verbot der Inserate zu verschließen!“ [Schweizerische Blätter für Gesundheitspflege, Jg. 3, Neue Folge, Nr. 3, 3.2.1888, S. 39] Säurenausschläge, Mitesser, Bläschen, Knötchen, Schuppen, trockene, näßende und beißende Flechten, Krätze, Hautjucken, u. Hautkrankheiten jeder Art!


Um WeiterverbreitungWedekind, in dessen Nachlass zwei dieser Visitenkarten überliefert sind, dürfte weitere Exemplare besessen und sie weiterverbreitet haben. dieser Karte wird gebeten!

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schriftträger:
Papier. 9,5 x 5,5 cm. Drucktext. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat bedruckt.
Sonstiges:
Die Visitenkarte enthält keine handschriftlichen Eintragungen.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 1.4.1888 ist – recht spekulativ – als Ankerdatum gesetzt. Wedekind dürfte in Zürich an die Visitenkarte aus Herisau gekommen sein, deren Werbetext um 1888 verbreitet war (siehe Erläuterungen).

  • Schreibort

    Herisau
    1. April 1888 (Sonntag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    Zürich
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Zürich
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 324
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Rudolph Fastenrath an Frank Wedekind, 1.4.1888. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

08.11.2024 17:53