Vergleichsansicht

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Kennung: 5561

München, 4. September 1885 (Freitag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Friedrich Wilhelm

Inhalt

Königreich Bayern
Postkarte.

An Herrn Dr. Wedekind
Schloss Lenzburg
in
Schweiz. (Aargau) |


L. P.

Besten Dank für Deine liebe Cartevgl. Friedrich Wilhelm Wedekind an Frank Wedekind, 27.8.1885.; aber meine Heimkehr kann ich Dir leider noch immer nicht anmelden. Der Absceß war ja bis auf eine Kleinigkeit vollkommen geheilt, aber nur zu rasch, wie der DoctorWedekind wurde außer von Geheimrat Prof. Dr. Johann Nepomuk Ritter von Nussbaum von den Assistenzärzten Dr. Ludwig Pfeiffer und Julius Fessler behandelt [vgl. Frank Wedekind an Friedrich Wilhelm Wedekind, 12. und 15.9.1885]. jetzt behauptet. An der alten Stelle, oberhalb der Schnittwunde, aber ganz dicht unter der Haut, sammelte sich nämlich noch ein wenig Eiter und Blut an, und daß/s/ muß natürlich auch erst auslaufen und zuheilen. Diese neue Verzögerung ist zwar ärgerlich, aber ich weiß sehr wol, daß ich mich nun erst recht noch schonen muß, auf daß die Sache damit ein Ende hat. Übrigens kann dem Bein die längere Ruhe auch nicht schaden, denn die Streckmuskeln zur Ferse waren durch die große AbceßhöhleSchreibversehen, statt: Absceßhöhle. unendlich schwach geworden; wenn ich jetzt das Krankenhaus verlasse, werde ich umso besser gehen können. – Daneben ist meine drückendste Sorge, daß Du und Mama Euch meinetwegen nicht zu sehr ängstigt, denn meine Lage bedarf ja nur sehr peinlicher Sorgfalt und ist weiter aber nicht gefährlich, zumal hier, wo man täglich drei ärztliche Besuche, zuerst vom Assistenzarzt bekommt, dann vom Geheimrath und Nachmittags noch von einem Unterassistenten, und wo man immer der/ie/ genauesten Verhaltungsanweisungen erhält. – Ich bleibe mit 1000 Grüßen an Alle zusammenaußer Wedekinds Mutter wohl vor allem die jüngeren Geschwister Erika, Donald und Emilie, die auf Schloss Lenzburg lebten. dein treuer
Sohn Fr.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten und einer aufgeklebten Briefmarke zu je 5 Pfennig frankiert. Auf der Adressseite ist oben links das bayerische Wappen aufgedruckt. Auf der Textseite ist oben links mit Bleistift „3.“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 4.9.1885 ist als Ankerdatum gesetzt – das Datum des Postausgangsstempels darf als Schreibdatum angenommen werden.

Uhrzeit im Postausgangsstempel München: „7–8 Nm.“ (= 19 bis 20 Uhr). Uhrzeit im Zwischenstempel Ambulant: „4“ (= 4 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel Lenzburg: „XII“ (= 12 Uhr).

Erstdruck

Briefwechsel mit den Eltern 1868‒1915. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2021
Seitenangabe:
106-107
Briefnummer:
44
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 190
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Friedrich Wilhelm Wedekind, 4.9.1885. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

18.10.2024 15:03
Kennung: 5561

München, 4. September 1885 (Freitag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Friedrich Wilhelm
 
 

Inhalt

Königreich Bayern
Postkarte.

An Herrn Dr. Wedekind
Schloss Lenzburg
in
Schweiz. (Aargau) |


L. P.

Besten Dank für Deine liebe Cartevgl. Friedrich Wilhelm Wedekind an Frank Wedekind, 27.8.1885.; aber meine Heimkehr kann ich Dir leider noch immer nicht anmelden. Der Absceß war ja bis auf eine Kleinigkeit vollkommen geheilt, aber nur zu rasch, wie der DoctorWedekind wurde außer von Geheimrat Prof. Dr. Johann Nepomuk Ritter von Nussbaum von den Assistenzärzten Dr. Ludwig Pfeiffer und Julius Fessler behandelt [vgl. Frank Wedekind an Friedrich Wilhelm Wedekind, 12. und 15.9.1885]. jetzt behauptet. An der alten Stelle, oberhalb der Schnittwunde, aber ganz dicht unter der Haut, sammelte sich nämlich noch ein wenig Eiter und Blut an, und daß/s/ muß natürlich auch erst auslaufen und zuheilen. Diese neue Verzögerung ist zwar ärgerlich, aber ich weiß sehr wol, daß ich mich nun erst recht noch schonen muß, auf daß die Sache damit ein Ende hat. Übrigens kann dem Bein die längere Ruhe auch nicht schaden, denn die Streckmuskeln zur Ferse waren durch die große AbceßhöhleSchreibversehen, statt: Absceßhöhle. unendlich schwach geworden; wenn ich jetzt das Krankenhaus verlasse, werde ich umso besser gehen können. – Daneben ist meine drückendste Sorge, daß Du und Mama Euch meinetwegen nicht zu sehr ängstigt, denn meine Lage bedarf ja nur sehr peinlicher Sorgfalt und ist weiter aber nicht gefährlich, zumal hier, wo man täglich drei ärztliche Besuche, zuerst vom Assistenzarzt bekommt, dann vom Geheimrath und Nachmittags noch von einem Unterassistenten, und wo man immer der/ie/ genauesten Verhaltungsanweisungen erhält. – Ich bleibe mit 1000 Grüßen an Alle zusammenaußer Wedekinds Mutter wohl vor allem die jüngeren Geschwister Erika, Donald und Emilie, die auf Schloss Lenzburg lebten. dein treuer
Sohn Fr.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten und einer aufgeklebten Briefmarke zu je 5 Pfennig frankiert. Auf der Adressseite ist oben links das bayerische Wappen aufgedruckt. Auf der Textseite ist oben links mit Bleistift „3.“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 4.9.1885 ist als Ankerdatum gesetzt – das Datum des Postausgangsstempels darf als Schreibdatum angenommen werden.

Uhrzeit im Postausgangsstempel München: „7–8 Nm.“ (= 19 bis 20 Uhr). Uhrzeit im Zwischenstempel Ambulant: „4“ (= 4 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel Lenzburg: „XII“ (= 12 Uhr).

Erstdruck

Briefwechsel mit den Eltern 1868‒1915. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2021
Seitenangabe:
106-107
Briefnummer:
44
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 190
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Friedrich Wilhelm Wedekind, 4.9.1885. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

18.10.2024 15:03