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Kennung: 5556

Schloss Lenzburg, 31. Juli 1885 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Friedrich Wilhelm

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Schloss Lenzburg, 31. Juli 1885.


Lieber Bebi!

Anbei erfolgen M 80 in Würtembergischen Staatscouponseinlösbare Gutscheinen über die Zinsen aus einer festverzinsten Staatsanleihe., nämlich:

Wechsel für einen halben Monat fr 75 . . . . M 60.
Reisegeld . .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   = " 12.
ExmatriculationStreichung aus der Liste der Studierenden an einer Hochschule.   .   .   .   .  .  .   .   .   .   .   = " 6.
Plus   .    .    .    .    .    .    .    .    .   .    .   .   = " 2
                                                    –––––––––––––
                                                      Summa M. 80.

Die Coupons sind morgen fällig und kannst Du sie also sofort bei irgend einem Bankier gegen Banknoten auswechseln.

Wenn mein Fahrtenplan richtig ist – von München bis Lindau ist ja doch nicht viel zu sehen – und Du abends 8.10 von München abfährst, dann bist Du morgens 3.47 in Lindau und 6 Uhr in RomanshornEinreiseort am Ufer des Bodensees auf Schweizer Seite; zwischen Lindau und Romanshorn verkehrte eine Fähre.. Dann hast Du noch den ganzen Tag übrig um hieher oder wenigstens nach Zürich zu HammiArmin Wedekind studierte in Zürich Medizin. (Universitätsstr. 15) zu kommen und kannst Dich also noch ein wenig am Bodensee, etwa durch eine kleine Fahrt nach RorschachOrtschaft am südlichsten Punkt des Bodensees. und zurück, oder aber, falls Du gleich weiter gehst, in Zürich, wo Du schon um 9 Uhr morgens ankommst, den Tag über umsehen; der letzte Zug hieher, pr Wildeggvier Kilometer von Lenzburg entfernter Ort an der Bahnlinie Zürich – Aarau der Schweizerischen Nordostbahn., geht erst um 7.20. –

Wenn es nicht zu theuer ist, dann könntest Du Deinen Koffer als Personengepäck expedirenversenden, befördern., damit er gleichzeitig mit Dir geht und Du ihn selber bei der Ankunft in Romanshorn öffnen kannst. Ist der Koffer aber schwer, dann mußt Du es Dir schon gefallen lassen, daß die schw. Zollbehörden ihn öffnen. In der Erwartung, daß dieser Brief sammt Geld Dir richtig überkommtfür: Dich richtig erreicht. und daß Du Dich wohl befindest grüßt Dich in der Hoffnung auf ein baldiges frohes WidersehenSchreibversehen, statt: Wiedersehen.
Dein treuer Papa

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Kariertes Papier. 21 x 27 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Schloss Lenzburg
    31. Juli 1885 (Freitag)
    Sicher

  • Absendeort

    Lenzburg
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel mit den Eltern 1868‒1915. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2021
Seitenangabe:
98-99
Briefnummer:
39
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 312
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Friedrich Wilhelm Wedekind an Frank Wedekind, 31.7.1885. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

17.10.2024 14:08
Kennung: 5556

Schloss Lenzburg, 31. Juli 1885 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Friedrich Wilhelm

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

Schloss Lenzburg, 31. Juli 1885.


Lieber Bebi!

Anbei erfolgen M 80 in Würtembergischen Staatscouponseinlösbare Gutscheinen über die Zinsen aus einer festverzinsten Staatsanleihe., nämlich:

Wechsel für einen halben Monat fr 75 . . . . M 60.
Reisegeld . .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   .   = " 12.
ExmatriculationStreichung aus der Liste der Studierenden an einer Hochschule.   .   .   .   .  .  .   .   .   .   .   = " 6.
Plus   .    .    .    .    .    .    .    .    .   .    .   .   = " 2
                                                    –––––––––––––
                                                      Summa M. 80.

Die Coupons sind morgen fällig und kannst Du sie also sofort bei irgend einem Bankier gegen Banknoten auswechseln.

Wenn mein Fahrtenplan richtig ist – von München bis Lindau ist ja doch nicht viel zu sehen – und Du abends 8.10 von München abfährst, dann bist Du morgens 3.47 in Lindau und 6 Uhr in RomanshornEinreiseort am Ufer des Bodensees auf Schweizer Seite; zwischen Lindau und Romanshorn verkehrte eine Fähre.. Dann hast Du noch den ganzen Tag übrig um hieher oder wenigstens nach Zürich zu HammiArmin Wedekind studierte in Zürich Medizin. (Universitätsstr. 15) zu kommen und kannst Dich also noch ein wenig am Bodensee, etwa durch eine kleine Fahrt nach RorschachOrtschaft am südlichsten Punkt des Bodensees. und zurück, oder aber, falls Du gleich weiter gehst, in Zürich, wo Du schon um 9 Uhr morgens ankommst, den Tag über umsehen; der letzte Zug hieher, pr Wildeggvier Kilometer von Lenzburg entfernter Ort an der Bahnlinie Zürich – Aarau der Schweizerischen Nordostbahn., geht erst um 7.20. –

Wenn es nicht zu theuer ist, dann könntest Du Deinen Koffer als Personengepäck expedirenversenden, befördern., damit er gleichzeitig mit Dir geht und Du ihn selber bei der Ankunft in Romanshorn öffnen kannst. Ist der Koffer aber schwer, dann mußt Du es Dir schon gefallen lassen, daß die schw. Zollbehörden ihn öffnen. In der Erwartung, daß dieser Brief sammt Geld Dir richtig überkommtfür: Dich richtig erreicht. und daß Du Dich wohl befindest grüßt Dich in der Hoffnung auf ein baldiges frohes WidersehenSchreibversehen, statt: Wiedersehen.
Dein treuer Papa

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Kariertes Papier. 21 x 27 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Schloss Lenzburg
    31. Juli 1885 (Freitag)
    Sicher

  • Absendeort

    Lenzburg
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel mit den Eltern 1868‒1915. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2021
Seitenangabe:
98-99
Briefnummer:
39
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 312
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Friedrich Wilhelm Wedekind an Frank Wedekind, 31.7.1885. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

17.10.2024 14:08