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Kennung: 5522

Schloss Lenzburg, 23. Juli 1886 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Friedrich Wilhelm

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Mein lieber Franklin!

Indem ich Dir meinen besten, väterlichen Glückwunsch zu Deinem morgigen GeburtstageFrank Wedekinds 22. Geburtstag am 24.7.1886. sende, erfolgt anbei eine kleine Erfrischung in Form eines preußischen Staats-Coupons, der 4 % Anleihe, Reihe I No 9; Nro 300572 pro 1. Juli 86 im Betrage von 10 Mark, welchen Du bei einem dortigen Bankier einlösen kannst. Mit großer Freude haben wir alle, auch viele Hiesige u Aarauer, den Lobspruch gelesen, welcher Dir aus Anlaß der dortigen Sem|pachfeierFür die Münchner Festveranstaltung zum 500-jährigen Jubiläum der Schlacht bei Sempach am 3.7.1886 verfasste Wedekind den „Prolog zum Winkelriedcommers in Muenchen. 3 Juli 1886“ [vgl. KSA 1/I, S. 238ff. u. KSA 1/II, S. 1977f.] Die Schweizer Presse berichtete: „Letzten Samstag den 3. Juli feierten die Schweizer in München, etwa 150 Mann (Künstler, Gewerbetreibende und Studirende), im festlich geschmückten Saale des Café Viktoria das fünfhundertjährige Jubiläum der Schlacht bei Sempach. Unter dem Ehrenpräsidium des schweiz. Konsuls Fischer und unter der trefflichen Leitung des cand. med. Vogelsang gestaltete sich die Feier zu einer erhebenden Kundgebung der Vaterlandsliebe und des Opfersinns der Schweizer im Ausland. Reden, Toaste, musikalische und Gesangsvorträge in Solo, Quartett und Gesammtchor: alles half in seltener Harmonie dazu, die an sich einfache Festlichkeit in schönster Weise vor sich gehen zu lassen. [...] Cand. jur. Wedekind erntete mit seinem in feurigem Vortrag gesprochenen selbstgedichteten Prolog einen rauschenden Beifall und damit die verdiente Anerkennung seines eminenten dichterischen Talentes.“ [Neue Zürcher-Zeitung, Jg. 66, Nr. 188, 8.7.1886, Erstes Blatt, S. (2)]. in einem betreffenden Artikel die N. Zürcher Zeitung gespendet hat. Da die Ferien für Dich wohl in den nächsten Wochen beginnen werden, so wirst Du mir wohl rechtzeitig Nachricht geben, wie viel Geld Du noch zur Reise hieherWedekind kündigte seine Ankunft in Lenzburg für den 16.8.1886 an [vgl. Frank Wedekind an Friedrich Wilhelm Wedekind, 11.8.1886]. Mit dem Ende des Sommersemesters brach er sein Jurastudium in München ab. bedarfst.

Mit dem herzlichsten Gruße
Dein treuer Papa

Schloß Lenzburg, 23 Juli 86.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 13,5 x 11 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Schloss Lenzburg
    23. Juli 1886 (Freitag)
    Unbekannt

  • Absendeort

    Lenzburg
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel mit den Eltern 1868‒1915. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2021
Seitenangabe:
188
Briefnummer:
71
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 312
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Friedrich Wilhelm Wedekind an Frank Wedekind, 23.7.1886. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

01.10.2024 11:18
Kennung: 5522

Schloss Lenzburg, 23. Juli 1886 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Friedrich Wilhelm

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

Mein lieber Franklin!

Indem ich Dir meinen besten, väterlichen Glückwunsch zu Deinem morgigen GeburtstageFrank Wedekinds 22. Geburtstag am 24.7.1886. sende, erfolgt anbei eine kleine Erfrischung in Form eines preußischen Staats-Coupons, der 4 % Anleihe, Reihe I No 9; Nro 300572 pro 1. Juli 86 im Betrage von 10 Mark, welchen Du bei einem dortigen Bankier einlösen kannst. Mit großer Freude haben wir alle, auch viele Hiesige u Aarauer, den Lobspruch gelesen, welcher Dir aus Anlaß der dortigen Sem|pachfeierFür die Münchner Festveranstaltung zum 500-jährigen Jubiläum der Schlacht bei Sempach am 3.7.1886 verfasste Wedekind den „Prolog zum Winkelriedcommers in Muenchen. 3 Juli 1886“ [vgl. KSA 1/I, S. 238ff. u. KSA 1/II, S. 1977f.] Die Schweizer Presse berichtete: „Letzten Samstag den 3. Juli feierten die Schweizer in München, etwa 150 Mann (Künstler, Gewerbetreibende und Studirende), im festlich geschmückten Saale des Café Viktoria das fünfhundertjährige Jubiläum der Schlacht bei Sempach. Unter dem Ehrenpräsidium des schweiz. Konsuls Fischer und unter der trefflichen Leitung des cand. med. Vogelsang gestaltete sich die Feier zu einer erhebenden Kundgebung der Vaterlandsliebe und des Opfersinns der Schweizer im Ausland. Reden, Toaste, musikalische und Gesangsvorträge in Solo, Quartett und Gesammtchor: alles half in seltener Harmonie dazu, die an sich einfache Festlichkeit in schönster Weise vor sich gehen zu lassen. [...] Cand. jur. Wedekind erntete mit seinem in feurigem Vortrag gesprochenen selbstgedichteten Prolog einen rauschenden Beifall und damit die verdiente Anerkennung seines eminenten dichterischen Talentes.“ [Neue Zürcher-Zeitung, Jg. 66, Nr. 188, 8.7.1886, Erstes Blatt, S. (2)]. in einem betreffenden Artikel die N. Zürcher Zeitung gespendet hat. Da die Ferien für Dich wohl in den nächsten Wochen beginnen werden, so wirst Du mir wohl rechtzeitig Nachricht geben, wie viel Geld Du noch zur Reise hieherWedekind kündigte seine Ankunft in Lenzburg für den 16.8.1886 an [vgl. Frank Wedekind an Friedrich Wilhelm Wedekind, 11.8.1886]. Mit dem Ende des Sommersemesters brach er sein Jurastudium in München ab. bedarfst.

Mit dem herzlichsten Gruße
Dein treuer Papa

Schloß Lenzburg, 23 Juli 86.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 13,5 x 11 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Schloss Lenzburg
    23. Juli 1886 (Freitag)
    Unbekannt

  • Absendeort

    Lenzburg
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel mit den Eltern 1868‒1915. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2021
Seitenangabe:
188
Briefnummer:
71
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 312
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Friedrich Wilhelm Wedekind an Frank Wedekind, 23.7.1886. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

01.10.2024 11:18