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Sehr verehrter Herr
auf nächsten Sonnabend,
Wenn es nun, was ich mir nicht einzubilden wage, nicht nur ein liebenswürdiger Scherz von Ihnen war, mir die Freude machen zu wollen, | der Uraufführung beizuwohnen, dann erlauben Sie mir, Ihnen herzlichst zu danken und Ihnen zu sagen, daß mir Ihre Gegenwart unschätzbar wäre, da Sie mir die größten Beweise von Wohlwollen geben, die ich bisher empfing und mir Ihr Urtheil das maßgebendste in Deutschland ist.
Zu meinem großen Bedauern kann ich Sie nicht bitten, in unserer Wohnung abzusteigen, da wir kein Besuchszimmer haben. Wenn Ihre freundliche Verkündigung, verehrter Herr Harden, also mehr als Scherz war und die Politik, was ich sehr begreifen würde, Sie nicht an deren | Ausführung hindert, dann darf ich Sie um kurze Mittheilung ersuchen, wieviel Plätze ich für Sie reservieren darf.
Mit herzlichen Grüßen und Empfehlungen an Sie und Ihre
verehrte Frau
Ihr ergebener
Bestehend aus 2 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben
München
24. November 1912 (Sonntag)
Sicher
München
Datum unbekannt
Datum unbekannt
Bundesarchiv Koblenz
Potsdamer Straße 1
56075 Koblenz
Deutschland
Wir danken dem Bundesarchiv Koblenz für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.
Frank Wedekind an Maximilian Harden, 24.11.1912. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).
Ariane Martin