Vergleichsansicht

Bitte wählen Sie je ein Dokument für die linke und rechte Seite über die Eingabefelder aus.

Kennung: 543

Berlin, 13. Juni 1912 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Harden, Maximilian

Inhalt

Elite-HotelWedekind notierte am 29.5.1912: „Ankunft in Berlin. Wir wohnen Elite Hotel.“ [Tb] Er ist auch bei späteren Aufenthalten in Berlin wieder in diesem renommierten Hotel abgestiegen.

Berlin N.W. Am Bahnhof Friedrichstr.


Sehr verehrter Herr Harden!

Empfangen Sie herzlichsten Dank für Ihre freundlichen Zeilenvgl. Maximilian Harden an Wedekind, 9.6.1912.. Von ganzem Herzen beglückwünsche ich Sie zu den großen Tagen in SkandinavienMaximilian Harden hatte im Frühjahr 1912 auf Einladung der Osloer Studentenschaft eine Vortragsreise nach Norwegen unternommen (nach 24.4.1912 bis vor 5.5.1912). Man brachte ihm große Hochachtung, ja, Bewunderung und Begeisterung entgegen und die Reise wurde „zu einem wahren Triumphzug. Neben seinen Vorträgen [...] über deutsche Politik sprach er auch über Ibsen und kam der Aufforderung nach, am Grab Björnsons eine feierliche Ansprache zu halten.“ [Harry F. Young: Maximilian Harden. Censor Germaniae. Münster 1971, S. 161], von denen ich schon vor Wochen in München hörte. Ich habe die feste | Zuversicht, daß diese Errungenschaften klärend auf Deutschland zurückwirken.

Ihrer liebenswürdigen Einladung folgen zu können wird zu meiner Frau und meinem großem Bedauern vor Schluß der Woche nicht möglich sein. Bis Sonntag ist täglich ProbeWedekind verzeichnete im Zuge seines Gastspiels, dem Wedekind-Zyklus am Deutschen Theater zu Berlin vom 1. bis 16.6.1912, fast tägliche Proben, zuletzt vom 13. bis 15.6.1912 zum „Marquis von Keith“, am 16.6.1912 (Sonntag) dann: „Keine Probe.“ [Tb]. Auf keinen Fall reise ich aber ab | ohne Sie aufgesucht zu habenWedekind hat Maximilian Harden vor seiner Abreise von Berlin am 20.6.1912 [vgl. Tb] nicht mehr aufgesucht.. Ich habe verschiedene Fragen auf dem Herzen auf die ich Ihre Antworten erbitten möchte.

Den Blättern des Deutschen Theaters hatte ich thatsächlich nicht eine andere Zeile als das FranziskafragmentWedekind hatte dem Herausgeber der „Zukunft“ die Szene II/4 aus der neuen Fassung von „Franziska“ [KSA 7/I, S. 341-344] für den Druck angeboten [vgl. Wedekind an Maximilian Harden, 26.4.1912], die dann aber zum Beginn des Wedekind-Zyklus am Deutschen Theater (siehe oben) in der Wedekind-Nummer der „Blätter des Deutschen Theaters“ erschienen ist [vgl. Frank Wedekind: Franziska. Ein modernes Mysterium. Umarbeitung in Versen. In: Blätter des Deutschen Theaters. Nr. 19, 1.6.1912, S. 289-291]. zu bieten./,/ und da ich Sie in Norwegen wußte glaubte ich nicht auf Antwort von Ihnen hoffen zu dürfen.

Mit den besten Grüßen und | Empfehlungen an Sie und Ihre verehrte Frau Gemahlin von meiner Frau und mir Ihr ergebener
Frank Wedekind.


13.6.12.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 4 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 13 x 17 cm. Mit gedrucktem Briefkopf.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Berlin
    13. Juni 1912 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Berllin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Erstdruck

Gesammelte Briefe. Zweiter Band

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Fritz Strich
Ort der Herausgabe:
München
Verlag:
Georg Müller
Jahrgang:
1924
Seitenangabe:
267-268
Briefnummer:
387
Kommentar:
Neuedition: Martin 1996, S. 103 (Nr. 63).
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Bundesarchiv Koblenz

Potsdamer Straße 1
56075 Koblenz
Deutschland

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Maximilian Harden
Signatur des Dokuments:
Nr. 109
Standort:
Bundesarchiv Koblenz (Koblenz)

Danksagung

Wir danken dem Bundesarchiv Koblenz für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Maximilian Harden, 13.6.1912. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

17.01.2024 16:17
Kennung: 543

Berlin, 13. Juni 1912 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Harden, Maximilian
 
 

Inhalt

Elite-HotelWedekind notierte am 29.5.1912: „Ankunft in Berlin. Wir wohnen Elite Hotel.“ [Tb] Er ist auch bei späteren Aufenthalten in Berlin wieder in diesem renommierten Hotel abgestiegen.

Berlin N.W. Am Bahnhof Friedrichstr.


Sehr verehrter Herr Harden!

Empfangen Sie herzlichsten Dank für Ihre freundlichen Zeilenvgl. Maximilian Harden an Wedekind, 9.6.1912.. Von ganzem Herzen beglückwünsche ich Sie zu den großen Tagen in SkandinavienMaximilian Harden hatte im Frühjahr 1912 auf Einladung der Osloer Studentenschaft eine Vortragsreise nach Norwegen unternommen (nach 24.4.1912 bis vor 5.5.1912). Man brachte ihm große Hochachtung, ja, Bewunderung und Begeisterung entgegen und die Reise wurde „zu einem wahren Triumphzug. Neben seinen Vorträgen [...] über deutsche Politik sprach er auch über Ibsen und kam der Aufforderung nach, am Grab Björnsons eine feierliche Ansprache zu halten.“ [Harry F. Young: Maximilian Harden. Censor Germaniae. Münster 1971, S. 161], von denen ich schon vor Wochen in München hörte. Ich habe die feste | Zuversicht, daß diese Errungenschaften klärend auf Deutschland zurückwirken.

Ihrer liebenswürdigen Einladung folgen zu können wird zu meiner Frau und meinem großem Bedauern vor Schluß der Woche nicht möglich sein. Bis Sonntag ist täglich ProbeWedekind verzeichnete im Zuge seines Gastspiels, dem Wedekind-Zyklus am Deutschen Theater zu Berlin vom 1. bis 16.6.1912, fast tägliche Proben, zuletzt vom 13. bis 15.6.1912 zum „Marquis von Keith“, am 16.6.1912 (Sonntag) dann: „Keine Probe.“ [Tb]. Auf keinen Fall reise ich aber ab | ohne Sie aufgesucht zu habenWedekind hat Maximilian Harden vor seiner Abreise von Berlin am 20.6.1912 [vgl. Tb] nicht mehr aufgesucht.. Ich habe verschiedene Fragen auf dem Herzen auf die ich Ihre Antworten erbitten möchte.

Den Blättern des Deutschen Theaters hatte ich thatsächlich nicht eine andere Zeile als das FranziskafragmentWedekind hatte dem Herausgeber der „Zukunft“ die Szene II/4 aus der neuen Fassung von „Franziska“ [KSA 7/I, S. 341-344] für den Druck angeboten [vgl. Wedekind an Maximilian Harden, 26.4.1912], die dann aber zum Beginn des Wedekind-Zyklus am Deutschen Theater (siehe oben) in der Wedekind-Nummer der „Blätter des Deutschen Theaters“ erschienen ist [vgl. Frank Wedekind: Franziska. Ein modernes Mysterium. Umarbeitung in Versen. In: Blätter des Deutschen Theaters. Nr. 19, 1.6.1912, S. 289-291]. zu bieten./,/ und da ich Sie in Norwegen wußte glaubte ich nicht auf Antwort von Ihnen hoffen zu dürfen.

Mit den besten Grüßen und | Empfehlungen an Sie und Ihre verehrte Frau Gemahlin von meiner Frau und mir Ihr ergebener
Frank Wedekind.


13.6.12.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 4 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 13 x 17 cm. Mit gedrucktem Briefkopf.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Berlin
    13. Juni 1912 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Berllin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Erstdruck

Gesammelte Briefe. Zweiter Band

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Fritz Strich
Ort der Herausgabe:
München
Verlag:
Georg Müller
Jahrgang:
1924
Seitenangabe:
267-268
Briefnummer:
387
Kommentar:
Neuedition: Martin 1996, S. 103 (Nr. 63).
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Bundesarchiv Koblenz

Potsdamer Straße 1
56075 Koblenz
Deutschland

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Maximilian Harden
Signatur des Dokuments:
Nr. 109
Standort:
Bundesarchiv Koblenz (Koblenz)

Danksagung

Wir danken dem Bundesarchiv Koblenz für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Maximilian Harden, 13.6.1912. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

17.01.2024 16:17