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Kennung: 5429

München, 14. September 1903 (Montag), Visitenkarte

Autor*in

  • Nansen, Lona

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

Lona NansenLona Nansen, eine Vortragskünstlerin ungewisser Herkunft – „die Ueberbrettl-Diva Lona Nansen“ sei „Deutsch-Holländerin“ [Kölnische Zeitung, Nr. 1048, 7.11.1903, Abend-Ausgabe, S. (1)], dann ist sie „Lona Nansen, die deutsch-schwedische Diseuse“ [Berliner Börsen-Zeitung, Jg. 69, Nr. 48, 29.1.1924, Abendausgabe, S. 2] – war zunächst als erste Operettensoubrette am Breslauer Operetten-Ensemble (Direktion: Josef Vallé-Bertinetti) engagiert [vgl. Neuer Theater-Almanach 1901, S. 280], ging dann Ende 1901 mit Josef Vallé nach München, wo sie als Gast ausgewiesen im neu eröffneten Münchner Überbrettl (Direktion: Josef Vallé) als Vortragskünstlerin und erste Operettensängerin tätig war [vgl. Neuer Theater-Almanach 1903, S. 463], mit großem Erfolg, zuletzt 1902 im „Herbstprogramm [...]. Allen voran gilt der reiche Beifall [...] dem Fräulein Lona Nansen; sie ist [...] eine echte Brettldiva mit Stimme und schauspielerischem Talent.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 55, Nr. 293, 26.8.1902, General-Anzeiger, S. 8] Sie trug Wedekinds Ballade „Das arme Mädchen“ vor [vgl. KSA 1/III, S. 500] und spielte in Rudolf Bernauers Ibsen-Parodie „Nora“ [vgl. Roßbach 2005, S. 209-218], in der gleich zum Auftakt in der „Anempfindung: Frank Wedekind“ [Roßbach 2005, S. 210] Wedekinds Stil persifliert wurde, die Titelrolle – als Gast stand sie darin mit Josef Vallé und Karl Krause im Münchner Ueberbrettl ab dem 30.8.1902 auf der Bühne: „NORA. Letzter Akt, letzte Szene. In der Bearbeitung von Frank Wedekind [...]. Anempfunden von Rud. Bernauer. Personen: Der Conférencier Jos. Vallé. Nora Lona Nansen a.G. Helmer Karl Krause.“ [Allgemeine Zeitung, Jg. 105, Nr. 238, 30.8.1902, Mittagblatt, S. 4]

St. Adr. Heegermühle bei Eberswalde
Deutsches HausDas Hotel Deutsches Haus in Heegermühle bei Eberswalde war die stationäre Adresse von Lona Nansen und dem Kabarettisten und Impresario Karl Krause [vgl. Karl Krause an Wedekind, 8.9.1903], der mit ihr zusammenlebte.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schriftträger:
Papier. 12 x 5,5 cm. Drucktext. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat bedruckt.
Sonstiges:
Die Visitenkarte enthält keine handschriftlichen Eintragungen.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 14.9.1903 ist als Ankerdatum gesetzt – abgeleitet von Wedekinds Datumsnotiz auf einer Bildpostkarte, in der die stationäre Adresse von Lona Nansen, das Hotel Deutsches Haus in Heegermühle, ebenfalls angegeben und sie erwähnt ist [vgl. Karl Krause an Wedekind, 8.9.1903]. Wedekind war spätestens am 12.9.1903 wieder in München, wie Max Halbe notierte: „Wedekind taucht im ‚Hofth. R.‘ auf, lustige Sitzung in der Bar.“ [Tb Halbe] Bei Lona Nansen, die Wedekind ihre Visitenkarte in München persönlich übergeben haben dürfte, ist das unklar, ein Aufenthalt in München vor ihrem Gastspiel in Leipzig – am 16.10.1903 begann in Leipzig ein „Gastspiel der wohlbekannten Vortragskünstlerin Lona Nansen“ [Leipziger Tageblatt, Jg. 97, Nr. 523, 14.10.1903, Morgen-Ausgabe, 1. Beilage, S. (2)] – aber möglich.

  • Schreibort

    München
    14. September 1903 (Montag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 324
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Lona Nansen an Frank Wedekind, 14.9.1903. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

23.08.2024 13:20
Kennung: 5429

München, 14. September 1903 (Montag), Visitenkarte

Autor*in

  • Nansen, Lona

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

Lona NansenLona Nansen, eine Vortragskünstlerin ungewisser Herkunft – „die Ueberbrettl-Diva Lona Nansen“ sei „Deutsch-Holländerin“ [Kölnische Zeitung, Nr. 1048, 7.11.1903, Abend-Ausgabe, S. (1)], dann ist sie „Lona Nansen, die deutsch-schwedische Diseuse“ [Berliner Börsen-Zeitung, Jg. 69, Nr. 48, 29.1.1924, Abendausgabe, S. 2] – war zunächst als erste Operettensoubrette am Breslauer Operetten-Ensemble (Direktion: Josef Vallé-Bertinetti) engagiert [vgl. Neuer Theater-Almanach 1901, S. 280], ging dann Ende 1901 mit Josef Vallé nach München, wo sie als Gast ausgewiesen im neu eröffneten Münchner Überbrettl (Direktion: Josef Vallé) als Vortragskünstlerin und erste Operettensängerin tätig war [vgl. Neuer Theater-Almanach 1903, S. 463], mit großem Erfolg, zuletzt 1902 im „Herbstprogramm [...]. Allen voran gilt der reiche Beifall [...] dem Fräulein Lona Nansen; sie ist [...] eine echte Brettldiva mit Stimme und schauspielerischem Talent.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 55, Nr. 293, 26.8.1902, General-Anzeiger, S. 8] Sie trug Wedekinds Ballade „Das arme Mädchen“ vor [vgl. KSA 1/III, S. 500] und spielte in Rudolf Bernauers Ibsen-Parodie „Nora“ [vgl. Roßbach 2005, S. 209-218], in der gleich zum Auftakt in der „Anempfindung: Frank Wedekind“ [Roßbach 2005, S. 210] Wedekinds Stil persifliert wurde, die Titelrolle – als Gast stand sie darin mit Josef Vallé und Karl Krause im Münchner Ueberbrettl ab dem 30.8.1902 auf der Bühne: „NORA. Letzter Akt, letzte Szene. In der Bearbeitung von Frank Wedekind [...]. Anempfunden von Rud. Bernauer. Personen: Der Conférencier Jos. Vallé. Nora Lona Nansen a.G. Helmer Karl Krause.“ [Allgemeine Zeitung, Jg. 105, Nr. 238, 30.8.1902, Mittagblatt, S. 4]

St. Adr. Heegermühle bei Eberswalde
Deutsches HausDas Hotel Deutsches Haus in Heegermühle bei Eberswalde war die stationäre Adresse von Lona Nansen und dem Kabarettisten und Impresario Karl Krause [vgl. Karl Krause an Wedekind, 8.9.1903], der mit ihr zusammenlebte.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schriftträger:
Papier. 12 x 5,5 cm. Drucktext. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat bedruckt.
Sonstiges:
Die Visitenkarte enthält keine handschriftlichen Eintragungen.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 14.9.1903 ist als Ankerdatum gesetzt – abgeleitet von Wedekinds Datumsnotiz auf einer Bildpostkarte, in der die stationäre Adresse von Lona Nansen, das Hotel Deutsches Haus in Heegermühle, ebenfalls angegeben und sie erwähnt ist [vgl. Karl Krause an Wedekind, 8.9.1903]. Wedekind war spätestens am 12.9.1903 wieder in München, wie Max Halbe notierte: „Wedekind taucht im ‚Hofth. R.‘ auf, lustige Sitzung in der Bar.“ [Tb Halbe] Bei Lona Nansen, die Wedekind ihre Visitenkarte in München persönlich übergeben haben dürfte, ist das unklar, ein Aufenthalt in München vor ihrem Gastspiel in Leipzig – am 16.10.1903 begann in Leipzig ein „Gastspiel der wohlbekannten Vortragskünstlerin Lona Nansen“ [Leipziger Tageblatt, Jg. 97, Nr. 523, 14.10.1903, Morgen-Ausgabe, 1. Beilage, S. (2)] – aber möglich.

  • Schreibort

    München
    14. September 1903 (Montag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 324
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Lona Nansen an Frank Wedekind, 14.9.1903. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

23.08.2024 13:20