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Kennung: 5298

München, 28. August 1913 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Emilie

Inhalt

Meine liebe Mama!

Eben im Begriff, nach Berlin zu fahrenWedekind fuhr am 28.8.1913 mit dem Nachtzug nach Berlin, Tilly Wedekind kam am 3.9.1913 nach [vgl. Tb]. um dort mit Tilly Franziskazu spielenIn Berlin traten Frank und Tilly Wedekind mit Mitgliedern der Berliner Kammerspiele unter der Regie von Frank Wedekind vom 5. bis 29.9.1913 in 25 Vorstellungen von „Franziska“ auf., möchte ich Dir vorher noch für Deinen lieben herzlichen Geburtstagsbriefnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Emilie Wedekind an Frank Wedekind, 23.7.19 danken. Du hast recht, liebe Mama, augenblicklich habe ich viel Grund zur Freude aber das Sich-freuen will | so gut gelernt sein, wie alles andere und es ist leider wahr daß ich oft sehr undankbar bin. Für Deine lieben, schönen großen Wünsche, liebe Mama, nimm meinen herzlichsten Dank.

Augenblicklich sind Tillys Eltern und MarthaEduard und Mathilde Newes sowie Tillys Schwester Martha waren dem Tagebuch zufolge spätestens seit dem 26.8.1913 zu Besuch in München: „Tillys Eltern und Martha zu Tisch.“ hier, die mit ihrem Bruder auf 10 Tage nach Paris reisen will bevor sie nach Bern ins EngagementMartha Newes trat ein Engagement als Schauspielerin am Stadttheater Bern an [vgl. Neuer Theater-Almanach 1914, S. 335]. fährt. Und am Montagden 1.9.1913. wollen | also Armin und Lilly kommenArmin Wedekind hatte angekündigt, mit seiner Tochter Lilli auf der Durchreise zur Schwester Erika Wedekind nach Dresden in München Station zu machen – in der Zeit vom 31.8.1913 bis 3.9.1913 [vgl. Armin Wedekind an Frank Wedekind, 22.8.1913]. Der Besuch fand aber offenbar nicht statt [vgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 1.9.1913].. Es wäre mir eine ganz außerordentliche Freude gewesen mit Armin wieder in München zu sein wie vor 29 JahrenArmin und Frank Wedekind verbrachten von November 1884 bis April 1885 ein gemeinsames Studiensemester in München.. Tilly wird dann noch hier sein.

Deine lieben Wünsche, liebe Mama, erwidre ich aufs allerherzlichste und danke Dir innig für alles was Du für die Kinder und für Tilly gethan hast. AllezusammenSchreibversehen, statt: Alle zusammen. haben Dich so lieb | wie man jemand lieb haben kann. Den Kindern ist Lenzburg ihre halbe Welt. Wir reden täglich von Dir und dem SteinbrüchliKadidja und Pamela Wedekind verbrachten (auch ohne ihre Eltern) regelmäßig Zeit bei ihrer Großmutter in deren Wohnhaus in Lenzburg, so zuletzt vom 3.6.1913 bis 16.7.1913..

Laß es Dir also recht gut und wohl gehn und genieße das schöne Wetter. Auf baldiges Wiedersehn mit herzlichsten Grüßen von uns allen
Dein DankbarerSchreibversehen, statt: dankbarer. Sohn
Frank.


28.8.13.


[Kuvert:]


Frau Dr. Emilie Wedekind
im Steinbrüchli
Lenzburg
Ct. Aargau Schweiz

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 3 Blatt, davon 5 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 13,5 x 18 cm. 4 Seiten beschrieben. Gelocht. Kuvert. 14 x 9 cm. 1 Seite beschrieben. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben. Kuvert im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Das Kuvert ist mit zwei aufgeklebten Briefmarken zu 10 Pfennig frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Postausgangsstempel München: „11 – 12 V“ (=11 bis 12 Uhr).

Erstdruck

Gesammelte Briefe. Zweiter Band

(Band 2)

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Fritz Strich
Ort der Herausgabe:
München
Verlag:
Georg Müller
Jahrgang:
1924
Seitenangabe:
284-285
Briefnummer:
403
Kommentar:
Neuedition: Vinçon 2021, Bd. 1, S. 373-374 (Nr. 198).
Status:
Ermittelt (sicher)

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 191
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Emilie Wedekind, 28.8.1913. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

10.05.2024 12:30
Kennung: 5298

München, 28. August 1913 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Emilie
 
 

Inhalt

Meine liebe Mama!

Eben im Begriff, nach Berlin zu fahrenWedekind fuhr am 28.8.1913 mit dem Nachtzug nach Berlin, Tilly Wedekind kam am 3.9.1913 nach [vgl. Tb]. um dort mit Tilly Franziskazu spielenIn Berlin traten Frank und Tilly Wedekind mit Mitgliedern der Berliner Kammerspiele unter der Regie von Frank Wedekind vom 5. bis 29.9.1913 in 25 Vorstellungen von „Franziska“ auf., möchte ich Dir vorher noch für Deinen lieben herzlichen Geburtstagsbriefnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Emilie Wedekind an Frank Wedekind, 23.7.19 danken. Du hast recht, liebe Mama, augenblicklich habe ich viel Grund zur Freude aber das Sich-freuen will | so gut gelernt sein, wie alles andere und es ist leider wahr daß ich oft sehr undankbar bin. Für Deine lieben, schönen großen Wünsche, liebe Mama, nimm meinen herzlichsten Dank.

Augenblicklich sind Tillys Eltern und MarthaEduard und Mathilde Newes sowie Tillys Schwester Martha waren dem Tagebuch zufolge spätestens seit dem 26.8.1913 zu Besuch in München: „Tillys Eltern und Martha zu Tisch.“ hier, die mit ihrem Bruder auf 10 Tage nach Paris reisen will bevor sie nach Bern ins EngagementMartha Newes trat ein Engagement als Schauspielerin am Stadttheater Bern an [vgl. Neuer Theater-Almanach 1914, S. 335]. fährt. Und am Montagden 1.9.1913. wollen | also Armin und Lilly kommenArmin Wedekind hatte angekündigt, mit seiner Tochter Lilli auf der Durchreise zur Schwester Erika Wedekind nach Dresden in München Station zu machen – in der Zeit vom 31.8.1913 bis 3.9.1913 [vgl. Armin Wedekind an Frank Wedekind, 22.8.1913]. Der Besuch fand aber offenbar nicht statt [vgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 1.9.1913].. Es wäre mir eine ganz außerordentliche Freude gewesen mit Armin wieder in München zu sein wie vor 29 JahrenArmin und Frank Wedekind verbrachten von November 1884 bis April 1885 ein gemeinsames Studiensemester in München.. Tilly wird dann noch hier sein.

Deine lieben Wünsche, liebe Mama, erwidre ich aufs allerherzlichste und danke Dir innig für alles was Du für die Kinder und für Tilly gethan hast. AllezusammenSchreibversehen, statt: Alle zusammen. haben Dich so lieb | wie man jemand lieb haben kann. Den Kindern ist Lenzburg ihre halbe Welt. Wir reden täglich von Dir und dem SteinbrüchliKadidja und Pamela Wedekind verbrachten (auch ohne ihre Eltern) regelmäßig Zeit bei ihrer Großmutter in deren Wohnhaus in Lenzburg, so zuletzt vom 3.6.1913 bis 16.7.1913..

Laß es Dir also recht gut und wohl gehn und genieße das schöne Wetter. Auf baldiges Wiedersehn mit herzlichsten Grüßen von uns allen
Dein DankbarerSchreibversehen, statt: dankbarer. Sohn
Frank.


28.8.13.


[Kuvert:]


Frau Dr. Emilie Wedekind
im Steinbrüchli
Lenzburg
Ct. Aargau Schweiz

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 3 Blatt, davon 5 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 13,5 x 18 cm. 4 Seiten beschrieben. Gelocht. Kuvert. 14 x 9 cm. 1 Seite beschrieben. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben. Kuvert im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Das Kuvert ist mit zwei aufgeklebten Briefmarken zu 10 Pfennig frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Postausgangsstempel München: „11 – 12 V“ (=11 bis 12 Uhr).

Erstdruck

Gesammelte Briefe. Zweiter Band

(Band 2)

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Fritz Strich
Ort der Herausgabe:
München
Verlag:
Georg Müller
Jahrgang:
1924
Seitenangabe:
284-285
Briefnummer:
403
Kommentar:
Neuedition: Vinçon 2021, Bd. 1, S. 373-374 (Nr. 198).
Status:
Ermittelt (sicher)

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 191
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Emilie Wedekind, 28.8.1913. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

10.05.2024 12:30