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Kennung: 5254

München, 9. September 1907 (Montag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Emilie

Inhalt

Liebe Mama,

ich habe mit KostümenWedekind suchte kurz nach seiner Ankunft in München, am 22.7.1907, dem Tagebuch zufolge den „Schneidermeister“ und „Theaterkostümeur“ Johann Nepomuk Mück (Hackenstraße 3) [Adreßbuch für München 1907, Teil I, S. 359], auf („Besuch bei Schneider Mück), bei dem er in den folgenden 7 Wochen Kostüme für sich und Tilly u. a. für „König Nicolo oder So ist das Leben“, „Der Liebestrank“ und „Die Zensur“ anfertigen ließ, wie zahlreiche Einträge im Tagebuch belegen. Auch Anfang September gibt es zu Mück wiederholt Einträge, so am 6.9.1907 („Anprobe bei Mück.“), am 9.9.1907 („Tilly probiert bei Mück zwei Kostüme an.“), am 11.9.1907 („Anprobe bei Mück“) und am 14.9.1907 („Mück schickt das Ballet kostüm.“) und VerlagsgeschäftenWedekind besuchte seinen Verleger Albert Langen dem Tagebuch zufolge bereits kurz nach seiner Ankunft in München am 22.7.1907 („Besuch bei […] Langen.“), von dem er während seines Aufenthalts in München zweimal Tantiemen-Zahlungen erhielt [vgl. Tb 17.8.1907 und 18.9.1907]. In München überarbeitete Wedekind seine Stücke „Der Liebestrank“ [vgl. Tb 27., 28. und 29.7.1907] und „Die junge Welt“ [vgl. Tb 1., 7. und 8.8.1907] für ihre jeweils zweite Auflage bei Langen (beide 1907) [vgl. KSA 2, S. 646 und 1004]. Außerdem stellte er in München das umgearbeitete Manuskript zu dem Stück „Musik“ fertig: „Letzte Korrektur Musik“ [Tb 12.9.1907], das bei Langen im Herbst als Buch erschien (vordatiert auf 1908) [vgl. KSA 6, S. 715, 719, 724]. hier noch 14 TageWedekind reiste am 3.10.1907 zurück nach Berlin: „Abends um 6 Uhr Souper mit Langheinrich und Martens in der Torggelstube. Sie begleiten mich zur Bahn. Fahre nach Berlin.“ [Tb] zu thun. Tilly wollte Ende der Woche nach Berlin fahren. Da nun aber das Wetter beständig | zu sein scheint würde sie gerne die 14 Tage in LenzburgTilly Wedekind fuhr am 11.9.1907 nach Lenzburg: „Tilly packt. […] Tilly fährt Abends 11 Uhr 15 mit Anna Pamela und der Amme nach Lenzburg.“ [Tb] Sie blieb dort bis zum 30.9.1907: „Tilly reist von Lenzburg nach Berlin.“ [Tb] verbringen. Das übrige steht in Tillys BriefDer Brief Tilly Wedekinds an Emilie Wedekind ist nicht überliefert.. Würdest du die Güte haben uns, wenn Tilly dir nicht ungelegen käme morgen gleich zu telegraphierenDa Tilly Wedekind ihre Reise nach Lenzburg antrat, hat Emilie Wedekind das nicht überlieferte Telegramm offenbar geschickt; erschlossenes Korrespondenzstück: Emilie Wedekind an Frank Wedekind, 10.9.1907.. | Ich sende Dir und Mati die herzlichsten Grüße. Auf baldiges Wiedersehn, vielleicht im Winter in Berlin oder Dresden.

Dein getreuer Sohn
Frank.


Amalienstraße 86Wedekind, der am 19.7.1907 in München eintraf, logierte zunächst im Hotel, mietete sich am 26.7.1907 dann aber eine Wohnung: „Umzug aus Hotel Leinfelder nach Amalienstraße 86 II.“ [Tb] Am 30.7.1907 traf Tilly Wedekind mit der Tochter Pamela und dem Kindermädchen in München ein.
München.


[Kuvert:]


Frau Dr. Emilie Wedekind
Lenzburg
Ct. Aargau Schweiz.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 3 Blatt, davon 4 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 11 x 17,5 cm. 3 Seiten beschrieben. Gelocht. Kuvert. 14 x 9,5 cm. 1 Seite beschrieben. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben. Kuvert im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Auf Seite 1 ist oben rechts mit Bleistift das Datum „9.9.07“ notiert. Das Kuvert ist mit einer aufgeklebten Briefmarke zu 20 Pfennig frankiert. Auf der Kuvertrückseite befindet sich das geprägte Monogramm „T W“ (für Tilly Wedekind).

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Postausgangsstempel München: „3–4 N“ (= 15 bis 16 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel Lenzburg: „XI“ (= 11 Uhr).

Erstdruck

Briefwechsel mit den Eltern 1868‒1915. Band 1: Briefe

(Band 1)

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2021
Seitenangabe:
357
Briefnummer:
183
Status:
Ermittelt (sicher)

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 191
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Emilie Wedekind, 9.9.1907. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

23.04.2024 15:20
Kennung: 5254

München, 9. September 1907 (Montag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Emilie
 
 

Inhalt

Liebe Mama,

ich habe mit KostümenWedekind suchte kurz nach seiner Ankunft in München, am 22.7.1907, dem Tagebuch zufolge den „Schneidermeister“ und „Theaterkostümeur“ Johann Nepomuk Mück (Hackenstraße 3) [Adreßbuch für München 1907, Teil I, S. 359], auf („Besuch bei Schneider Mück), bei dem er in den folgenden 7 Wochen Kostüme für sich und Tilly u. a. für „König Nicolo oder So ist das Leben“, „Der Liebestrank“ und „Die Zensur“ anfertigen ließ, wie zahlreiche Einträge im Tagebuch belegen. Auch Anfang September gibt es zu Mück wiederholt Einträge, so am 6.9.1907 („Anprobe bei Mück.“), am 9.9.1907 („Tilly probiert bei Mück zwei Kostüme an.“), am 11.9.1907 („Anprobe bei Mück“) und am 14.9.1907 („Mück schickt das Ballet kostüm.“) und VerlagsgeschäftenWedekind besuchte seinen Verleger Albert Langen dem Tagebuch zufolge bereits kurz nach seiner Ankunft in München am 22.7.1907 („Besuch bei […] Langen.“), von dem er während seines Aufenthalts in München zweimal Tantiemen-Zahlungen erhielt [vgl. Tb 17.8.1907 und 18.9.1907]. In München überarbeitete Wedekind seine Stücke „Der Liebestrank“ [vgl. Tb 27., 28. und 29.7.1907] und „Die junge Welt“ [vgl. Tb 1., 7. und 8.8.1907] für ihre jeweils zweite Auflage bei Langen (beide 1907) [vgl. KSA 2, S. 646 und 1004]. Außerdem stellte er in München das umgearbeitete Manuskript zu dem Stück „Musik“ fertig: „Letzte Korrektur Musik“ [Tb 12.9.1907], das bei Langen im Herbst als Buch erschien (vordatiert auf 1908) [vgl. KSA 6, S. 715, 719, 724]. hier noch 14 TageWedekind reiste am 3.10.1907 zurück nach Berlin: „Abends um 6 Uhr Souper mit Langheinrich und Martens in der Torggelstube. Sie begleiten mich zur Bahn. Fahre nach Berlin.“ [Tb] zu thun. Tilly wollte Ende der Woche nach Berlin fahren. Da nun aber das Wetter beständig | zu sein scheint würde sie gerne die 14 Tage in LenzburgTilly Wedekind fuhr am 11.9.1907 nach Lenzburg: „Tilly packt. […] Tilly fährt Abends 11 Uhr 15 mit Anna Pamela und der Amme nach Lenzburg.“ [Tb] Sie blieb dort bis zum 30.9.1907: „Tilly reist von Lenzburg nach Berlin.“ [Tb] verbringen. Das übrige steht in Tillys BriefDer Brief Tilly Wedekinds an Emilie Wedekind ist nicht überliefert.. Würdest du die Güte haben uns, wenn Tilly dir nicht ungelegen käme morgen gleich zu telegraphierenDa Tilly Wedekind ihre Reise nach Lenzburg antrat, hat Emilie Wedekind das nicht überlieferte Telegramm offenbar geschickt; erschlossenes Korrespondenzstück: Emilie Wedekind an Frank Wedekind, 10.9.1907.. | Ich sende Dir und Mati die herzlichsten Grüße. Auf baldiges Wiedersehn, vielleicht im Winter in Berlin oder Dresden.

Dein getreuer Sohn
Frank.


Amalienstraße 86Wedekind, der am 19.7.1907 in München eintraf, logierte zunächst im Hotel, mietete sich am 26.7.1907 dann aber eine Wohnung: „Umzug aus Hotel Leinfelder nach Amalienstraße 86 II.“ [Tb] Am 30.7.1907 traf Tilly Wedekind mit der Tochter Pamela und dem Kindermädchen in München ein.
München.


[Kuvert:]


Frau Dr. Emilie Wedekind
Lenzburg
Ct. Aargau Schweiz.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 3 Blatt, davon 4 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 11 x 17,5 cm. 3 Seiten beschrieben. Gelocht. Kuvert. 14 x 9,5 cm. 1 Seite beschrieben. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben. Kuvert im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Auf Seite 1 ist oben rechts mit Bleistift das Datum „9.9.07“ notiert. Das Kuvert ist mit einer aufgeklebten Briefmarke zu 20 Pfennig frankiert. Auf der Kuvertrückseite befindet sich das geprägte Monogramm „T W“ (für Tilly Wedekind).

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Postausgangsstempel München: „3–4 N“ (= 15 bis 16 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel Lenzburg: „XI“ (= 11 Uhr).

Erstdruck

Briefwechsel mit den Eltern 1868‒1915. Band 1: Briefe

(Band 1)

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2021
Seitenangabe:
357
Briefnummer:
183
Status:
Ermittelt (sicher)

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 191
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Emilie Wedekind, 9.9.1907. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

23.04.2024 15:20