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Kennung: 5243

Berlin, 24. Februar 1906 (Samstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Emilie

Inhalt

Berlin, Schiffbauerdamm 6.III.
24. II 6.


Geliebte Mama!

ich binSchreibversehen, statt: Ich bin. so glücklich, Dir mittheilen zu können, daß ich eben im Begriff stehe, mich zu verheiratenWedekind heiratete die inzwischen 20jährige Tilly (Mathilde) Emilie Adolfine Newes am 1.5.1906 in Berlin. und zwar mit Fräulein Tilly Newes aus Graz, 19 Jahr alt, die letzten Frühling in Wienam 29.5.1905 und am 15.6.1905 im Trianon-Theater in Wien, wegen der Zensur als geschlossene Veranstaltungen organisiert von Karl Kraus. Tilly Newes spielte die Lulu, Adele Sandrock die Gräfin Geschwitz und Wedekind die Rolle des Jack [vgl. KSA 3/I, S. 548 und 3/II, S. 1205f.]. die Hauptrolle in der Büchse der Pandora und diesen WinterWedekinds Schauspiel „Hidalla oder Sein und Haben“ hatte am 23.9.1905 am Kleinen Theater (Direktion: Viktor Barnowsky) in Berlin mit Wedekind als Karl Hetmann Premiere. Die Rolle der Fanny Kettler spielte zunächst Getrud Arnold, Ende Oktober wurde sie auf Betreiben Wedekinds [vgl. Gertrud Arnold an Wedekind, 17.10.1905] durch Tilly Newes ersetzt: „Hidalla [...]. Erstes Auftreten von Tilly Newes.“ [Tb 27.10.1905] „Letztes Auftreten von Gertrud Arnold.“ [Tb 30.10.1905] hier in Berlin die Fanny in Hidalla spielte. Ich wandte michHinweis auf ein nicht überliefertes Schreiben; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an das Standesamt Hannover, 18.2.1906. nun wegen der Papiere | an das Standesamt Hannover und erhalte heute die AntwortHinweis auf ein nicht überliefertes Schreiben; erschlossenes Korrespondenzstück: Standesamt Hannover an Wedekind, 23.2.1906. Die Einführung des staatlichen standesamtlichen Meldewesens erfolgte in Hannover erst ab dem 1.10.1874., ich müsse mich an das zuständige PfarramtWedekind schrieb am 1.3.1906 die Pfarrämter der Marktkirche und der Aegidienkriche in Hannover an [vgl. Wedekind an das Pfarramt der Aegidienkirche, 1.3.1906 und Wedekind an das Pfarramt der Marktkirche, 1.3.1906]. wenden. Nun erinnere ich mich, daß Du geliebte Mama einmal für Willy oder Donald einen GeburtsscheinIm Geburts- und Taufbuch der Aegidienkirche in Hannover ist Wedekind ohne Vornamen registriert: „Ort der Geburt: Hannover, Große Aegidienstraße 13. / Geschlecht des Kindes: Knabe / Voller Name des Kindes: Wedekind – / Tag und Stunde der Geburt im Jahre 1864: den vier und zwanzigsten Juli zwölf ein viertel Uhr Nachmittags. / Name, Stand und Wohnort der Eltern: Doctor medicinae Friedrich Wilhelm Wedekind aus Harste bei Göttingen, wohnhaft in San Franzisco, Californien, und dessen Ehefrau Emilie Friederike geborene Kammerer.“ [In: Kreter 1995, S. 62] in Hannover bekommen hast und bitte Dich mir mitzutheilen, so ungefähr, welches Pfarramt das gewesen sein könnte. Das genauere bekomme ich dann schon heraus. Es ist mir in diesen Tagen leider nicht möglich nach Hannover zu gehen, da ich hier | täglich Proben am Deutschen TheaterWedekind war dem Tagebuch zufolge seit dem 19.2.1906 bei den Proben zu „Erdgeist“: „Erdgeistprobe im Neuen Theater“; 22.2.1906: „Erdgeistprobe“; 23.2.1906: „Erdgeistprobe“; 24.2.1906: „Erdgeistprobe“. Die Aufführung des Stücks unter der Regie von Richard Vallentin fand am 25.2.1906 am Neuen Theater (Direktion: Max Reinhardt) statt, Wedekind sprach den „Prolog zum Erdgeist“. Am 23.2.1906 erhielt er außerdem zur Vorbereitung das Bühnenskript von Moliéres „Tartuffe“: „Im Deutschen Theater übergiebt mir Holländer die Rollen Tartuffe und Narre.“ [Tb] „Im Franziskaner studiere ich Tartuffe.“ [Tb 24.2.1906] habe. Nächsten Montagam 26.2.1906. halte ich zwar einen Vortrag in GöttingenWedekind notierte: „Ich fahre nach Göttingen. Otto Hapke holt mich ab. Vortrag im Englischen Hof. Nachher Gesellschaft im Cafe Hapke. Um ½ 2 Rückfahr[t] nach Berlin. Eingenommen M. 350.“ [Tb 26.2.1906]. Der Buchhändler Otto Hapke betrieb in Göttingen das Wiener Café Hapke (Weender Str. 57). Wedekind war von der Göttinger Literarischen Gesellschaft eingeladen worden und trug Lieder, Gedichte und Szenen aus „So ist das Leben“ und „Rabbi Esra“ vor [KSA 1/III, S. 543]., habe aber keine Zeit, mich in Hannover aufzuhalten.

Ich hoffe sehr, liebe Mama, daß Dir dieser milde Winter gesundheitlich sehr wol bekommen ist. Von Mati erhielt ich einige Kartennicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Emilie (Mati) Wedekind an Frank Wedekind, 15.2.1906 und mindestens zwei weitere Postkarten aus dem Januar und Februar 1906. für die ich ihr von Herzen danke. In dem Berliner Trouble(frz.) „die Unruhe, Störung, Verwirrung“ [Friedrich Erdmann Petri: Handbuch der Fremdwörter in der deutschen Schrift- und Umgangssprache. 19 Aufl. Gera 1896, S. 898]. und der Arbeit fand ich bis jetzt nicht Gelegenheit ihr zu antworten, aber ich hoffe, daß sie mir das nicht übel nimmt. Letzten Dienstagam 20.2.1906. war | ich in FrankfurtWedekind reiste am 19.2.1906 für einen Vortrag nach Frankfurt: „Ich packe meinen Koffer Tilli begleitet mich zur Bahn, Habsburger Hof. Abfahrt nach Frankfurt.“ [Tb]. Am 21.2.1906 traf er sich dort mit Theodor Curti: „Bei Theodor Kurti zu Tisch mit Herrn Benolio.“ [Tb], besuchte dort Theodor CurtiDer aus Rapperswil stammende Theodor Curti (Körnerstraße 4) war Direktor der Frankfurter Societätsdruckerei [vgl. Adreßbuch für Frankfurt am Main 1906, Teil I, S. 53], bei der auch die „Frankfurter Zeitung“ erschien, und mit der Cousine von Wedekinds Schwägerin Emma Frey, der Frau seines Bruders Armin, verheiratet. Armin Wedekind stand in brieflichen Kontakt mit ihm und verfasste auf ihn einen Nachruf [vgl. AfM Zürich, Nachlass Armin Wedekind, PN 169.2:80]. und sprach viel mit ihm von Lenzburg und Zürich, von allem was uns lieb ist.

Ich hoffe sehr, liebe Mama, daß wir uns nächsten Sommer in Lenzburg oder irgend einer Sommerfrische sehen werden. Donald kennt Tilly NewesTreffen zwischen Donald Wedekind und Tilly Newes sind in Frank Wedekinds Tagebuch mehrfach belegt, erstmals für den 4.11.1905: „Donald holt mich im Theater ab. […] Wir soupieren mit Tilly.“ Am 11.11.1905: „Nachher mit Tilly Orlik Sulzberger Donald und Lanz bei Habel dann Stallmann.“ Am 5.1.1906: „Nachher mit Donald und Tilli bei Traube und in der Hütte.“ Am 18.1.1906: „Nachher mit Tilli und Donald bei Habel und in der Hütte.“ Und am 24.1.1906: „mit Tilly Iduschka Gertrud Eysold Tilla Durieux Donald Frau Weißbeck.“ und kann Euch von ihr erzählenDonald Wedekind war am 30.1.1906 von Berlin nach Baden in der Schweiz übergesiedelt [vgl. Tb], von wo aus er regelmäßig Besuche in Lenzburg unternahm [vgl. Donald Wedekind an Frank Wedekind, 12.3.1906]..

Mit den herzlichsten Wünschen für Euer Wohlergehen und mit den allerherzlichsten Grüßen danke ich Dir im voraus als
Dein getreuer Sohn
Frank.


[Kuvert:]


Frau Dr. Emilie Wedekind
Lenzburg
Schweiz (Ct. Aargau)

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 3 Blatt, davon 5 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 11 x 17,5 cm. 4 Seiten beschrieben. Gelocht. Kuvert 12 x 9,5 cm. 1 Seite beschrieben. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben. Kuvert im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Das Kuvert ist mit einer aufgeklebten Briefmarke zu 20 Pfennig frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Postausgangsstempel Berlin: „1–2 N.“ (= 13 bis 14 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel Lenzburg: „10“ (= 22 Uhr).

Erstdruck

Gesammelte Briefe. Zweiter Band

(Band 2)

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Fritz Strich
Ort der Herausgabe:
München
Verlag:
Georg Müller
Jahrgang:
1924
Seitenangabe:
153-154
Briefnummer:
259
Kommentar:
Neuedition: Vinçon 2021, Bd. 1, S. 349-350 (Nr. 176). Im Erstdruck ohne die angegebene Adresse abgedruckt.
Status:
Ermittelt (sicher)

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 191
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Emilie Wedekind, 24.2.1906. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

04.06.2024 15:23
Kennung: 5243

Berlin, 24. Februar 1906 (Samstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Emilie
 
 

Inhalt

Berlin, Schiffbauerdamm 6.III.
24. II 6.


Geliebte Mama!

ich binSchreibversehen, statt: Ich bin. so glücklich, Dir mittheilen zu können, daß ich eben im Begriff stehe, mich zu verheiratenWedekind heiratete die inzwischen 20jährige Tilly (Mathilde) Emilie Adolfine Newes am 1.5.1906 in Berlin. und zwar mit Fräulein Tilly Newes aus Graz, 19 Jahr alt, die letzten Frühling in Wienam 29.5.1905 und am 15.6.1905 im Trianon-Theater in Wien, wegen der Zensur als geschlossene Veranstaltungen organisiert von Karl Kraus. Tilly Newes spielte die Lulu, Adele Sandrock die Gräfin Geschwitz und Wedekind die Rolle des Jack [vgl. KSA 3/I, S. 548 und 3/II, S. 1205f.]. die Hauptrolle in der Büchse der Pandora und diesen WinterWedekinds Schauspiel „Hidalla oder Sein und Haben“ hatte am 23.9.1905 am Kleinen Theater (Direktion: Viktor Barnowsky) in Berlin mit Wedekind als Karl Hetmann Premiere. Die Rolle der Fanny Kettler spielte zunächst Getrud Arnold, Ende Oktober wurde sie auf Betreiben Wedekinds [vgl. Gertrud Arnold an Wedekind, 17.10.1905] durch Tilly Newes ersetzt: „Hidalla [...]. Erstes Auftreten von Tilly Newes.“ [Tb 27.10.1905] „Letztes Auftreten von Gertrud Arnold.“ [Tb 30.10.1905] hier in Berlin die Fanny in Hidalla spielte. Ich wandte michHinweis auf ein nicht überliefertes Schreiben; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an das Standesamt Hannover, 18.2.1906. nun wegen der Papiere | an das Standesamt Hannover und erhalte heute die AntwortHinweis auf ein nicht überliefertes Schreiben; erschlossenes Korrespondenzstück: Standesamt Hannover an Wedekind, 23.2.1906. Die Einführung des staatlichen standesamtlichen Meldewesens erfolgte in Hannover erst ab dem 1.10.1874., ich müsse mich an das zuständige PfarramtWedekind schrieb am 1.3.1906 die Pfarrämter der Marktkirche und der Aegidienkriche in Hannover an [vgl. Wedekind an das Pfarramt der Aegidienkirche, 1.3.1906 und Wedekind an das Pfarramt der Marktkirche, 1.3.1906]. wenden. Nun erinnere ich mich, daß Du geliebte Mama einmal für Willy oder Donald einen GeburtsscheinIm Geburts- und Taufbuch der Aegidienkirche in Hannover ist Wedekind ohne Vornamen registriert: „Ort der Geburt: Hannover, Große Aegidienstraße 13. / Geschlecht des Kindes: Knabe / Voller Name des Kindes: Wedekind – / Tag und Stunde der Geburt im Jahre 1864: den vier und zwanzigsten Juli zwölf ein viertel Uhr Nachmittags. / Name, Stand und Wohnort der Eltern: Doctor medicinae Friedrich Wilhelm Wedekind aus Harste bei Göttingen, wohnhaft in San Franzisco, Californien, und dessen Ehefrau Emilie Friederike geborene Kammerer.“ [In: Kreter 1995, S. 62] in Hannover bekommen hast und bitte Dich mir mitzutheilen, so ungefähr, welches Pfarramt das gewesen sein könnte. Das genauere bekomme ich dann schon heraus. Es ist mir in diesen Tagen leider nicht möglich nach Hannover zu gehen, da ich hier | täglich Proben am Deutschen TheaterWedekind war dem Tagebuch zufolge seit dem 19.2.1906 bei den Proben zu „Erdgeist“: „Erdgeistprobe im Neuen Theater“; 22.2.1906: „Erdgeistprobe“; 23.2.1906: „Erdgeistprobe“; 24.2.1906: „Erdgeistprobe“. Die Aufführung des Stücks unter der Regie von Richard Vallentin fand am 25.2.1906 am Neuen Theater (Direktion: Max Reinhardt) statt, Wedekind sprach den „Prolog zum Erdgeist“. Am 23.2.1906 erhielt er außerdem zur Vorbereitung das Bühnenskript von Moliéres „Tartuffe“: „Im Deutschen Theater übergiebt mir Holländer die Rollen Tartuffe und Narre.“ [Tb] „Im Franziskaner studiere ich Tartuffe.“ [Tb 24.2.1906] habe. Nächsten Montagam 26.2.1906. halte ich zwar einen Vortrag in GöttingenWedekind notierte: „Ich fahre nach Göttingen. Otto Hapke holt mich ab. Vortrag im Englischen Hof. Nachher Gesellschaft im Cafe Hapke. Um ½ 2 Rückfahr[t] nach Berlin. Eingenommen M. 350.“ [Tb 26.2.1906]. Der Buchhändler Otto Hapke betrieb in Göttingen das Wiener Café Hapke (Weender Str. 57). Wedekind war von der Göttinger Literarischen Gesellschaft eingeladen worden und trug Lieder, Gedichte und Szenen aus „So ist das Leben“ und „Rabbi Esra“ vor [KSA 1/III, S. 543]., habe aber keine Zeit, mich in Hannover aufzuhalten.

Ich hoffe sehr, liebe Mama, daß Dir dieser milde Winter gesundheitlich sehr wol bekommen ist. Von Mati erhielt ich einige Kartennicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Emilie (Mati) Wedekind an Frank Wedekind, 15.2.1906 und mindestens zwei weitere Postkarten aus dem Januar und Februar 1906. für die ich ihr von Herzen danke. In dem Berliner Trouble(frz.) „die Unruhe, Störung, Verwirrung“ [Friedrich Erdmann Petri: Handbuch der Fremdwörter in der deutschen Schrift- und Umgangssprache. 19 Aufl. Gera 1896, S. 898]. und der Arbeit fand ich bis jetzt nicht Gelegenheit ihr zu antworten, aber ich hoffe, daß sie mir das nicht übel nimmt. Letzten Dienstagam 20.2.1906. war | ich in FrankfurtWedekind reiste am 19.2.1906 für einen Vortrag nach Frankfurt: „Ich packe meinen Koffer Tilli begleitet mich zur Bahn, Habsburger Hof. Abfahrt nach Frankfurt.“ [Tb]. Am 21.2.1906 traf er sich dort mit Theodor Curti: „Bei Theodor Kurti zu Tisch mit Herrn Benolio.“ [Tb], besuchte dort Theodor CurtiDer aus Rapperswil stammende Theodor Curti (Körnerstraße 4) war Direktor der Frankfurter Societätsdruckerei [vgl. Adreßbuch für Frankfurt am Main 1906, Teil I, S. 53], bei der auch die „Frankfurter Zeitung“ erschien, und mit der Cousine von Wedekinds Schwägerin Emma Frey, der Frau seines Bruders Armin, verheiratet. Armin Wedekind stand in brieflichen Kontakt mit ihm und verfasste auf ihn einen Nachruf [vgl. AfM Zürich, Nachlass Armin Wedekind, PN 169.2:80]. und sprach viel mit ihm von Lenzburg und Zürich, von allem was uns lieb ist.

Ich hoffe sehr, liebe Mama, daß wir uns nächsten Sommer in Lenzburg oder irgend einer Sommerfrische sehen werden. Donald kennt Tilly NewesTreffen zwischen Donald Wedekind und Tilly Newes sind in Frank Wedekinds Tagebuch mehrfach belegt, erstmals für den 4.11.1905: „Donald holt mich im Theater ab. […] Wir soupieren mit Tilly.“ Am 11.11.1905: „Nachher mit Tilly Orlik Sulzberger Donald und Lanz bei Habel dann Stallmann.“ Am 5.1.1906: „Nachher mit Donald und Tilli bei Traube und in der Hütte.“ Am 18.1.1906: „Nachher mit Tilli und Donald bei Habel und in der Hütte.“ Und am 24.1.1906: „mit Tilly Iduschka Gertrud Eysold Tilla Durieux Donald Frau Weißbeck.“ und kann Euch von ihr erzählenDonald Wedekind war am 30.1.1906 von Berlin nach Baden in der Schweiz übergesiedelt [vgl. Tb], von wo aus er regelmäßig Besuche in Lenzburg unternahm [vgl. Donald Wedekind an Frank Wedekind, 12.3.1906]..

Mit den herzlichsten Wünschen für Euer Wohlergehen und mit den allerherzlichsten Grüßen danke ich Dir im voraus als
Dein getreuer Sohn
Frank.


[Kuvert:]


Frau Dr. Emilie Wedekind
Lenzburg
Schweiz (Ct. Aargau)

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 3 Blatt, davon 5 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 11 x 17,5 cm. 4 Seiten beschrieben. Gelocht. Kuvert 12 x 9,5 cm. 1 Seite beschrieben. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben. Kuvert im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Das Kuvert ist mit einer aufgeklebten Briefmarke zu 20 Pfennig frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Postausgangsstempel Berlin: „1–2 N.“ (= 13 bis 14 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel Lenzburg: „10“ (= 22 Uhr).

Erstdruck

Gesammelte Briefe. Zweiter Band

(Band 2)

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Fritz Strich
Ort der Herausgabe:
München
Verlag:
Georg Müller
Jahrgang:
1924
Seitenangabe:
153-154
Briefnummer:
259
Kommentar:
Neuedition: Vinçon 2021, Bd. 1, S. 349-350 (Nr. 176). Im Erstdruck ohne die angegebene Adresse abgedruckt.
Status:
Ermittelt (sicher)

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 191
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Emilie Wedekind, 24.2.1906. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
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Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

04.06.2024 15:23