Vergleichsansicht

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Kennung: 5201

München, 11. März 1914 (Mittwoch), Widmung

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Friedenthal, Joachim

Inhalt

Seltsam sindDie zitierten drei Strophen stammen aus dem Schauspiel „König Nicolo oder So ist das Leben“ [vgl. KSA 4, S. 274f.], in der Szene II/7 von Alma gesprochen, und wurden auch als Einzelgedicht veröffentlicht, zuerst 1902 als „Lied des Hanswurst aus dem Schauspiel ‚So ist das Leben‘“ (1902), dann unter den Titeln „Bajazzo“ (1905, 1912) und „Der Purzelbaum“ (1914) [vgl. KSA 1/I, S. 1066], wobei die Fassungen von 1912 und 1914 mit den von Wedekind zitierten Versen fast identisch sind [vgl. KSA 1/I, S. 1066]. des Glückes Launen,

Wie kein Hirn sie noch ersann,

Daß ich meist vor lauter Staunen

Lachen nicht noch weinen kann.


Aber freilich steht auf festen

Füßen selbst der Himmel kaum,

Drum schlägt auch der Mensch am besten

Täglich seinen Purzelbaum.


Wem die Beine noch geschmeidig,

Noch die Arme schmiegsam sind,

Den stimmt Unheil selbst so freudig,

Daß ers innig lieb gewinnt.


Frank Wedekind.


11.III.14Wedekind notierte am 11.3.1914 sein Beisammensein mit Joachim Friedenthal, der gerade das „Wedekindbuch“ (1914) zu Wedekinds 50. Geburtstag vorbereitete, in gleich drei Münchner Lokalen (das Hoftheater-Restaurant und zwei weitere), in denen er den Widmungszettel übergeben haben könnte: „Mit Friedenthal HTR. Odeonbar und Café Odeon.“ [Tb].

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 11,5 x 14 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Die nicht adressierte, aber datierte Widmung, deren Empfänger Joachim Friedenthal gewesen sein kann, da er die einzige Person war, mit der Wedekind im Tagebuch am 11.3.1914 ein Treffen notierte („Mit Friedenthal HTR. Odeonbar und Café Odeon“), befindet sich auf einem Zettel, die in ein nach 1909 im Georg Müller Verlag erschienenes Exemplar seines Einakters „Der Kammersänger“ [vgl. KSA 4, S. 334] eingeklebt ist (die darin enthaltene Vorrede ist auf „Juli 1909“ datiert); es handelt sich bei dem Exemplar insofern wohl um die 1913 angekündigte 5. Auflage [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 80, Nr. 215, 16.9.1913, S. 939], die zu Wedekinds 50. Geburtstag 1914 als demnächst erscheinend beworben wurde [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 81, Nr. 140, 20.6.1914, S. 5508]. Das auf dem Widmungszettel zitierte Gedicht stammt aus dem Stück „König Nicolo“ [vgl. KSA 4, S. 274f.] und war auch als Einzelgedicht veröffentlicht (siehe Erläuterungen). „Die datierte, unbetitelte Reinschrift […] ist auf einem Einzelblatt erhalten, das in ein Druckexemplar des ‚Kammersängers‘ eingeklebt wurde.“ [KSA 1/I, S. 1066]

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der Schreibort ist durch das Tagebuch belegt.

  • Schreibort

    München
    11. März 1914 (Mittwoch)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Aargauer Kantonsbibliothek

Aargauerplatz
5001 Aarau
Schweiz

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Aargauische Kantonsbibliothek Magazin
Signatur des Dokuments:
AKB Rar 79
Standort:
Aargauer Kantonsbibliothek (Aarau)

Danksagung

Wir danken der Aargauer Kantonsbibliothek für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Joachim Friedenthal, 11.3.1914. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

28.03.2024 13:36
Kennung: 5201

München, 11. März 1914 (Mittwoch), Widmung

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Friedenthal, Joachim
 
 

Inhalt

Seltsam sindDie zitierten drei Strophen stammen aus dem Schauspiel „König Nicolo oder So ist das Leben“ [vgl. KSA 4, S. 274f.], in der Szene II/7 von Alma gesprochen, und wurden auch als Einzelgedicht veröffentlicht, zuerst 1902 als „Lied des Hanswurst aus dem Schauspiel ‚So ist das Leben‘“ (1902), dann unter den Titeln „Bajazzo“ (1905, 1912) und „Der Purzelbaum“ (1914) [vgl. KSA 1/I, S. 1066], wobei die Fassungen von 1912 und 1914 mit den von Wedekind zitierten Versen fast identisch sind [vgl. KSA 1/I, S. 1066]. des Glückes Launen,

Wie kein Hirn sie noch ersann,

Daß ich meist vor lauter Staunen

Lachen nicht noch weinen kann.


Aber freilich steht auf festen

Füßen selbst der Himmel kaum,

Drum schlägt auch der Mensch am besten

Täglich seinen Purzelbaum.


Wem die Beine noch geschmeidig,

Noch die Arme schmiegsam sind,

Den stimmt Unheil selbst so freudig,

Daß ers innig lieb gewinnt.


Frank Wedekind.


11.III.14Wedekind notierte am 11.3.1914 sein Beisammensein mit Joachim Friedenthal, der gerade das „Wedekindbuch“ (1914) zu Wedekinds 50. Geburtstag vorbereitete, in gleich drei Münchner Lokalen (das Hoftheater-Restaurant und zwei weitere), in denen er den Widmungszettel übergeben haben könnte: „Mit Friedenthal HTR. Odeonbar und Café Odeon.“ [Tb].

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 11,5 x 14 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Die nicht adressierte, aber datierte Widmung, deren Empfänger Joachim Friedenthal gewesen sein kann, da er die einzige Person war, mit der Wedekind im Tagebuch am 11.3.1914 ein Treffen notierte („Mit Friedenthal HTR. Odeonbar und Café Odeon“), befindet sich auf einem Zettel, die in ein nach 1909 im Georg Müller Verlag erschienenes Exemplar seines Einakters „Der Kammersänger“ [vgl. KSA 4, S. 334] eingeklebt ist (die darin enthaltene Vorrede ist auf „Juli 1909“ datiert); es handelt sich bei dem Exemplar insofern wohl um die 1913 angekündigte 5. Auflage [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 80, Nr. 215, 16.9.1913, S. 939], die zu Wedekinds 50. Geburtstag 1914 als demnächst erscheinend beworben wurde [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 81, Nr. 140, 20.6.1914, S. 5508]. Das auf dem Widmungszettel zitierte Gedicht stammt aus dem Stück „König Nicolo“ [vgl. KSA 4, S. 274f.] und war auch als Einzelgedicht veröffentlicht (siehe Erläuterungen). „Die datierte, unbetitelte Reinschrift […] ist auf einem Einzelblatt erhalten, das in ein Druckexemplar des ‚Kammersängers‘ eingeklebt wurde.“ [KSA 1/I, S. 1066]

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der Schreibort ist durch das Tagebuch belegt.

  • Schreibort

    München
    11. März 1914 (Mittwoch)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Aargauer Kantonsbibliothek

Aargauerplatz
5001 Aarau
Schweiz

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Aargauische Kantonsbibliothek Magazin
Signatur des Dokuments:
AKB Rar 79
Standort:
Aargauer Kantonsbibliothek (Aarau)

Danksagung

Wir danken der Aargauer Kantonsbibliothek für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Joachim Friedenthal, 11.3.1914. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

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Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

28.03.2024 13:36