Bitte wählen Sie je ein Dokument für die linke und rechte Seite über die Eingabefelder aus.
Liebe
jetzt komme ich auch noch an dich. Du wirst es erwartet haben.
Aber ich komme mit einer bescheidenen Bitte, so bescheiden wie es mir meine
Verhältnisse erlauben. Ich bitte dich, mir die Summe von frs
Du hattest mich diesen Sommer so freundlich eingeladen. Ich konnte mit gutem Gewissen nicht darauf eingehen, da ich mir jetzt keine Ruhe gönnen darf.
e erfahren haben. Aber ich werde an Niemanden | zwei Mal
gelangen. Ich wende mich jetzt an dich weil du mir letzten Sommer für den
Nothfall deine Hülfe angeboten und weil du mir diesen Sommer eine Wohlthat zugedacht,
die ich nicht annehmen konnte.
Ich weiß, liebe Mama, wie du über mich denkst. Das macht es
mir sch nicht leicht, dich um das Darlehen zu bitten. Aber ich habe
erstens werthe Menschen genug um mich her, die besser von mir denken. Ich denke
auch besser von mir. Das giebt mir den moralischen Muth dich darum zu bitten. |
Wenn du mir den Gefallen erweisen willst, so thue es bitte
so rasch wie möglich, denn ich hätte nicht geschrieben, wenn ich nicht am
äußersten wäre. Darf ich dich dabei darum bitten, Hammi nichts davon sagen zu
wollen. Was
Wenn du mir das Geld nicht leihen kannst, so schicke mir bitte umgehend eine Carte. Ich rechne zuversichtlich darauf, daß du mich gleich benachrichtigst, wenn es dir nicht möglich ist, mir zu helfen. Ich gebe dir im Voraus die | Zusicherung, daß es in meinen Gefühlen Dir gegenüber nichts ändern wird, indem ich immer von deinem besten Willen überzeugt bin.
Aus einem G/g/eistigen
| Entbehrungen, die du dir zugemuthet, Ursache der Krankheit waren. Die
Gefälligkeit um die ich dich jetzt bitte, ist eine Kleinigkeit. Den größten
Dienst wirst du mir immer damit erweisen, wenn Du dich selber geistig und
körperlich so frisch und gesund erhältst wie es dir irgendwie möglich wird.
Grüße mein liebes
gegrüßt von deinem treuen Sohn
Bestehend aus 4 Blatt, davon 6 Seiten beschrieben
Paris
15. August 1894 (Mittwoch)
Sicher
Paris
Datum unbekannt
Datum unbekannt
(Band 1)
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia
Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13
Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.
Frank Wedekind an Emilie Wedekind, 15.8.1894. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (07.12.2025).
Tilman Fischer