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Kennung: 5058

München, 18. April 1891 (Samstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Emilie

Inhalt

München 18. April 91.


Liebe Mama

beiliegend die VollmachtDie beiliegende Vollmacht ist nicht überliefert. Da Schloss Lenzburg zu gleichen Teilen an die Geschwister und die Mutter vererbt worden war, benötigte Emilie Wedekind eine Vollmacht der Miterben, um Entscheidungen treffen zu können, die das Schloss betrafen. die ich vor drei Tagenam 15.4.1891. Das Schreiben Erika Wedekinds ist nicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Erika Wedekind an Frank Wedekind, 14.4.1891. von Mieze zugeschickt erhielt. Es war mir mit dem besten Willen nicht möglich die Beglaubigung rascher zu erledigen. Von Doda erhielt ichvgl. Donald Wedekind an Frank Wedekind, 12.4.1891. den Aufsatzdas nicht überlieferte Manuskript zu der später in der Buchdruckerei Gassmann, Sohn in Solothurn erschienenen Broschüre „Schloss Lenzburg in Geschichte und Sage“ (1891) von Donald Wedekind. über die Geschichte Lenzburgs der mir sehr gut gefällt aber mehr zu corrigiren giebt, | als ich anfangs vermuthete. Ich werde ihn immerhin noch dieser Tage erledigen, damit er dann gedruckt werden kann. E/O/b i/er/ die beabsichtigte WirkungDie Broschüre wollte Emilie Wedekind an die Pensionsgäste auf Schloss Lenzburg verkaufen und hatte sie zu diesem Zweck bei Donald Wedekind in Auftrag gegeben [vgl. Donald Wedekind an Frank Wedekind, 12.4.1891]. erzielt, weiß ich nicht zu beurtheilen. Es ist das schließlich Zufallssache und nicht vorauszusagen. Auf jedenfall kann Donald die Veröffentlichung nichts schaden, wohl aber da oder dort von Nutzen sein. Mit gleicher Post erhältst Du mein jüngstes OpusWedekinds Lustspiel „Kinder und Narren“ war vermutlich Anfang März als Privatdruck erschienen [vgl. KSA 2, S. 643]., über dessen Tragweite | ich auch noch kein maßgebendes Urtheil habe. Mieze schreibt mir in Begleit des Documentes nur wenige Worte. Indessen höre ich von Donaldvgl. Donald Wedekind an Frank Wedekind, 2.4.1891. daß sie sich in Dresden sehr gut macht. Die Nachricht, daß sie am eidgenössigenSchreibversehen, statt: eidgenössischen. Sängerfestdie Eidgenössische Bundesfeier in Döbeln bei Dresden am 28.6.1891. Erika Wedekind rezitierte dort ein Gedicht: „In eine Schweizerlandschaft mit einem Felsen in der Mitte und frischen grünen Fichten im Hintergrunde war die Bühne des Saales verwandelt worden. Von derselben herab sprach Fräulein Wedekind aus Lenzburg (z. Z. am Konservatorium in Dresden) mit wohlklingender deutlicher Stimme und warmem Gefühl den […] ergreifenden, von Herrn Heinrich Freuler, Schriftsteller aus Glarus (in Dresden wohnend) gedichteten Prolog“ [Festschrift zur Erinnerung an die von den Schweizern in Sachsen abgehaltene Eidgenössische Bundesfeier zu Döbeln im Schützenhause, am 28. Juni 1891. Leipzig 1891, S. 7]. mitwirken wird hat mich sehr gefreut.

Verzeih liebe Mama, daß ich hier abbreche. Ich möchte den Brief gern heute noch expedirenaufgeben.. In wenigen Tagen hörst du mehr von mir. | Mit den herzlichsten Grüßen an Dich, an Mati und Donald, falls er noch bei euch weiltDonald Wedekind hatte seinem Bruder zuletzt von Schloss Lenzburg aus geschrieben [vgl. Donald Wedekind an Frank Wedekind, 12.4.1891]. dein treuer Sohn
Franklin

Akademiestraße 21.0.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 4 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Rautiertes Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 14 x 22,5 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Das zweite Blatt weist Papierverlust durch Lochfraß auf. Auf Seite 4 ist von fremder Hand unten rechts um 90 Grad gedreht eine Rechnung notiert: „15 x 7 = 105. 105 + 7 = 112“.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    18. April 1891 (Samstag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Lenzburg
    Datum unbekannt

Erstdruck

Gesammelte Briefe. Erster Band

(Band 1)

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Fritz Strich
Ort der Herausgabe:
München
Verlag:
Georg Müller
Jahrgang:
1924
Seitenangabe:
214-215
Briefnummer:
81
Kommentar:
Neuedition: Vinçon 2021, Bd. 1, S. 250 (Nr. 115).
Status:
Ermittelt (sicher)

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 191
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Emilie Wedekind, 18.4.1891. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (22.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

30.01.2024 18:06
Kennung: 5058

München, 18. April 1891 (Samstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Emilie
 
 

Inhalt

München 18. April 91.


Liebe Mama

beiliegend die VollmachtDie beiliegende Vollmacht ist nicht überliefert. Da Schloss Lenzburg zu gleichen Teilen an die Geschwister und die Mutter vererbt worden war, benötigte Emilie Wedekind eine Vollmacht der Miterben, um Entscheidungen treffen zu können, die das Schloss betrafen. die ich vor drei Tagenam 15.4.1891. Das Schreiben Erika Wedekinds ist nicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Erika Wedekind an Frank Wedekind, 14.4.1891. von Mieze zugeschickt erhielt. Es war mir mit dem besten Willen nicht möglich die Beglaubigung rascher zu erledigen. Von Doda erhielt ichvgl. Donald Wedekind an Frank Wedekind, 12.4.1891. den Aufsatzdas nicht überlieferte Manuskript zu der später in der Buchdruckerei Gassmann, Sohn in Solothurn erschienenen Broschüre „Schloss Lenzburg in Geschichte und Sage“ (1891) von Donald Wedekind. über die Geschichte Lenzburgs der mir sehr gut gefällt aber mehr zu corrigiren giebt, | als ich anfangs vermuthete. Ich werde ihn immerhin noch dieser Tage erledigen, damit er dann gedruckt werden kann. E/O/b i/er/ die beabsichtigte WirkungDie Broschüre wollte Emilie Wedekind an die Pensionsgäste auf Schloss Lenzburg verkaufen und hatte sie zu diesem Zweck bei Donald Wedekind in Auftrag gegeben [vgl. Donald Wedekind an Frank Wedekind, 12.4.1891]. erzielt, weiß ich nicht zu beurtheilen. Es ist das schließlich Zufallssache und nicht vorauszusagen. Auf jedenfall kann Donald die Veröffentlichung nichts schaden, wohl aber da oder dort von Nutzen sein. Mit gleicher Post erhältst Du mein jüngstes OpusWedekinds Lustspiel „Kinder und Narren“ war vermutlich Anfang März als Privatdruck erschienen [vgl. KSA 2, S. 643]., über dessen Tragweite | ich auch noch kein maßgebendes Urtheil habe. Mieze schreibt mir in Begleit des Documentes nur wenige Worte. Indessen höre ich von Donaldvgl. Donald Wedekind an Frank Wedekind, 2.4.1891. daß sie sich in Dresden sehr gut macht. Die Nachricht, daß sie am eidgenössigenSchreibversehen, statt: eidgenössischen. Sängerfestdie Eidgenössische Bundesfeier in Döbeln bei Dresden am 28.6.1891. Erika Wedekind rezitierte dort ein Gedicht: „In eine Schweizerlandschaft mit einem Felsen in der Mitte und frischen grünen Fichten im Hintergrunde war die Bühne des Saales verwandelt worden. Von derselben herab sprach Fräulein Wedekind aus Lenzburg (z. Z. am Konservatorium in Dresden) mit wohlklingender deutlicher Stimme und warmem Gefühl den […] ergreifenden, von Herrn Heinrich Freuler, Schriftsteller aus Glarus (in Dresden wohnend) gedichteten Prolog“ [Festschrift zur Erinnerung an die von den Schweizern in Sachsen abgehaltene Eidgenössische Bundesfeier zu Döbeln im Schützenhause, am 28. Juni 1891. Leipzig 1891, S. 7]. mitwirken wird hat mich sehr gefreut.

Verzeih liebe Mama, daß ich hier abbreche. Ich möchte den Brief gern heute noch expedirenaufgeben.. In wenigen Tagen hörst du mehr von mir. | Mit den herzlichsten Grüßen an Dich, an Mati und Donald, falls er noch bei euch weiltDonald Wedekind hatte seinem Bruder zuletzt von Schloss Lenzburg aus geschrieben [vgl. Donald Wedekind an Frank Wedekind, 12.4.1891]. dein treuer Sohn
Franklin

Akademiestraße 21.0.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 4 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Rautiertes Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 14 x 22,5 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Das zweite Blatt weist Papierverlust durch Lochfraß auf. Auf Seite 4 ist von fremder Hand unten rechts um 90 Grad gedreht eine Rechnung notiert: „15 x 7 = 105. 105 + 7 = 112“.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    18. April 1891 (Samstag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Lenzburg
    Datum unbekannt

Erstdruck

Gesammelte Briefe. Erster Band

(Band 1)

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Fritz Strich
Ort der Herausgabe:
München
Verlag:
Georg Müller
Jahrgang:
1924
Seitenangabe:
214-215
Briefnummer:
81
Kommentar:
Neuedition: Vinçon 2021, Bd. 1, S. 250 (Nr. 115).
Status:
Ermittelt (sicher)

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 191
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Emilie Wedekind, 18.4.1891. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (22.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

30.01.2024 18:06