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Kennung: 4980

Berlin, 30. September 1910 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Loewenson, Erwin

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Hochverehrter Herr Wedekind!

Sie haben seinerzeitvgl. Wedekind an Erwin Loewenson, 2.5.1910. unseren Plan, einen ‚Wedekind-Abend‘ (Vortrag u. Vorlesung) zu veranstalten Ihr freundlichstes Interesse entgegengebracht. Nachdem nun die Verlags-Krise AngelegenheitenWedekinds konfliktreicher Wechsel vom Bruno Cassirer Verlag zum Georg Müller Verlag [vgl. KSA 5/III, S. 126-141; Vinçon 2014, S. 227-230], der im Juni 1910 vollzogen war. Aufgrund dieses Verlagswechsels hatte Wedekind im Frühjahr um einen Aufschub für den geplanten Wedekind-Abend des Neuen Clubs gebeten [vgl. Wedekind an Erwin Loewenson, 2.5.1910]., hoffentlich zu Ihrer vollen Zufriedenheit, auf erledigt istdurch Unterpunktung aufgehobene Streichung. sind, gilt es ein dürfen wir wohl daran gehen, einen möglichst günstigen Zeitpunkt für diese Veranstaltung, die uns besonders am Herzen liegt, einen Zeitpunkt und zwar einen möglichst günstigen zu suchen. Die besteDer Satz (bis „Berlin sind.“) wurde von Erwin Loewenson nach Einzelkorrekturen durch mehrere senkrechte Striche schließlich komplett gestrichen. verlockendste Situation hierfür wäre doch w/s/icherlich die Zeit, in der Sie zwecks Aufführung der „Zensur persönlich in Berlin sind. Durch Ihren alsbaldigen Aufenthalt in BerlinWedekind hielt sich vom 30.9.1910 – „Fahrt nach Berlin.“ [Tb] – bis zum Abend des 20.10.1910 – „Dann Fahrt nach München.“ [Tb] – zusammen mit seiner Frau Tilly in Berlin auf. Anlass waren die Proben und das Gastspiel von „Zensur“ und „Der Liebestrank“ am Kleinen Theater (Direktion: Viktor Barnowsky), das am 6.10.1910 Premiere hatte. Vereinbart hatte Wedekind die Auftritte Ende August: „Gastspielvertrag von Barnowsky.“ [Tb 27.8.1910] Erwin Loewenson wird davon aus der Presse erfahren haben, die einen Monat später berichtete: „Frank Wedekind wird nach längerer Zeit im Kleinen Theater wieder als Dichter und Schauspieler zu Worte kommen. Er wird in der nächsten Premiere des Kleinen Theaters in seiner einaktigen Theodizee ‚Die Zensur‘ gemeinsam mit seiner Gattin auftreten. Vorher geht sein dreiaktiger Schwank ‚Der Liebestrank‘ erstmalig in Szene.“ [Berliner Tageblatt, Jg. 39, Nr. 492, 28.9.1910, Morgen-Ausgabe, S. (3)], verehrter Herr Wedekind, ist wäre nunist die verlockendste Situation nun von selber gegeben. |

Um jedoch diesen erfreulichen Lauf der Dinge

Doch Hier wäre es geradezu unverzeihlich von uns, wenn wir nicht wenigstens den Versuch machten würden aus dieser seltenen Constellation der Dinge nicht alle Möglichkeiten zu componieren, die der – von Ihnen gutgeheißenen u. einer Definition nicht bedürfenden – Absicht unserer Veranstaltung förderlich wären. Und so machen wir Ihnen denn den ebenso frechen wie gutmütigen gemütlichen Vorschlag, der Sachlage den Abend dadurch auf ein glänzendes unwiderstehlich- illustresNiveau zu heben, daß Sie, verehrter Herr Wedekind, persönlich einen Teil der Vorlesung übernehmen. Da Sie glücklicherweise nicht das Vorurteil ‚Verhaltenheits‘-H/V/orurteil | haben, ein Dichter dürfe aus seiner Dunkelkammer nicht herauskommen, so schließen wir daraus auch, daß es Ihren soziologischen Intentionen auch nicht wiederstreben wird, im Rahmen einer Vereinigung an die Öffentlichkeit zu treten, die der obligatorischen Altersschwäche noch fern steht und deren künstlerisches Renommé noch nicht verkitscht ist bis zum Kitsch gesteigert ist.

(Daß wir den materiellen Überschuß einen finanziellen Gewinn nicht selbst im Auge haben zu behalten gedenken, brauchte eigentlich nicht erwähnt zu werden; doch liegt auch kein Grund vor, es zu verschweigen.)

Öffentlich Öffentlichkeit

Erfolg Gewinn |

Es kann d/k/ein Einwand für Sie sein, persönliche zu lesen daß am Abend vorher von Ihnen gesprochen wird über Sie ein VortragErwin Loewenson hatte einen Vortrag mit dem Titel „Über Wedekinds Theodicee ‚Die Zensur‘“ ausgearbeitet, den er schließlich auf einem internen Abend des Neuen Clubs am 16.11.1910 referierte [vgl. Sheppard 1980, S. 411-423], da der geplante Wedekind-Abend nicht zustande kam. gehalten wird, da der Vortrag keine phrasenhafte Anbetung stattfinden wird sondern hauptsächlich die Eigentümlichkeit Ihrer Stellung zum Leben, die Notwendigkeit Ihres tragischen Sehens und deren Bedeutung für unsere Zeit betrachtet gezeigt u. wird werden soll. (also mehr ein philosophisches als ein „literarisches“ Thema).

Jedenfalls erlaube nehme ich mir die Freiheit, Ihnen die ergebene Einladung der/s/ Mit Neuen Clubs, auf die aktio auszusprechen) an jenem Abend aktiv teilzunehmen;/./ zu auszusprechen.

Bitte schreiben Sie auf jeden Fall, möglichst bald, wann u. (u. wo) wie lange Sie in Berlin zu sein vorhaben gedenken; da die technischen Vorbereitungen naturgemäß 8-14 Tage für sich in Anspruch nehmen.

Wir hatten bisher hauptsächlich an die Vorlesung der Zensur Theodizee gedacht, (schon wegen des Themas im Zusammenhang mit dem Vortrag); nun geht das nicht; haben Sie nicht etwas Unbekanntes, oder gar etwas Ungedrucktes n?

Mit der nochmaligen Bitte um möglichst umgehende Antwort erlaube ich mir, Ihnen da unsern verehrungsvollen Gruß unser Ve auszusprechen.

Ihr sehr ergebener El.


[auf der Rückseite von Blatt 2:]

Wir sehenDie ersten zwei Zeilen (von „Wir sehen“ bis „liegt“) sind nach Detailkorrekturen durch zwei diagonale Striche komplett gestrichen. nicht ein, werden wir Ihnen

Daß wir uns auch a/e/in finanzieller Erl/f/olg erfreulich wäre, liegt dem brauchen wir nicht zu verschwiegen; aber ebensowenig daß dieser

Vorteil vom Überschuß

x)Das Einweisungszeichen hat im übrigen Briefentwurf keine Entsprechung. Seien Sie überzeugt, daß wir die Ehre, dieDie durch Unterpunktung zunächst aufgehobene Streichung wird durch eine zweite Streichung mit diagonalen Strichen (von: „die“ bis „Zustimmung“) wieder wirksam. Ihrer uns durch eine Zustimmung die uns widerfährt, wenn Sie zustimmen, nicht unterschätzen werden.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 4 Blatt, davon 6 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 15 x 10 cm.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Blätter, auf denen der Briefentwurf notiert ist, weisen an einer Seite eine Abrisskante auf, stammen also vermutlich von einem Block. Die beschriebenen Seiten hat Erwin Loewenson oben rechts mit Bleistift nummeriert, auf Seite 1 und 3 die Ziffer mit Tinte nachkonturiert. Oben links auf Seite 2 ist ein mit Punkten erstellter Männerkopf zu sehen. Auf der Rückseite von Seite 2 finden sich Kritzeleien (rund 40 Mal der Buchstabe „z“), Satzfragmente sowie eine mit einem Einweisungszeichen („x“) versehene Passage, zu der im übrigen Brieftext jedoch kein Pendant existiert. Auf Seite 3 finden sich oben links und am Fuß der Seite Kritzeleien (darunter rund 14 Mal der Buchstabe „h“). Eine einzelne Korrektur zu Beginn der Seite 5 („an jenem Abend aktiv teilzunehmen“) wurde mit Bleistift ausgeführt, stammt also vermutlich aus einer späteren Überarbeitungsstufe des Briefentwurfs.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 30.9.1910 ist als Ankerdatum gesetzt – kurz nach der Zeitungsmeldung am 28.9.1910 von Wedekinds kommendem Gastspiel in Berlin. Am 30.9.1910 reiste Wedekind nach Berlin [vgl. Tb], so dass ihn der Brief in München nicht mehr erreichte und zunächst unbeantwortet blieb. Erwin Loewenson wollte sein Anliegen am Premierentag des Gastspiels daher noch einmal persönlich vorbringen: „Ich muß zu Wedekind u ihn fragen, ob er nicht persönlich mitmachen will.“ [Erwin Loewenson an Rudolf Majut, 6.10.1910; in: Sheppard 1980, S. 407] Es wird angenommen, dass auf der Grundlage des Entwurfs ein Brief versandt wurde.

  • Schreibort

    Berlin
    30. September 1910 (Freitag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Die Schriften des Neuen Clubs 1908–1914. 2 Bände.

(Band 1)

Herausgeber:
Richard Sheppard
Ort der Herausgabe:
Hildesheim
Verlag:
Gerstenberg
Seitenangabe:
408-409
Status:
Ermittelt (sicher)

Informationen zum Standort

Deutsches Literaturarchiv Marbach

Schillerhöhe 8-10
71672 Marbach am Neckar
Deutschland

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
A: Loewenson, Erwin
Signatur des Dokuments:
A: Loewenson 68.1100/1
Standort:
Deutsches Literaturarchiv Marbach (Marbach am Neckar)

Danksagung

Wir danken dem Deutschen Literaturarchiv Marbach für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Erwin Loewenson an Frank Wedekind, 30.9.1910. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

17.01.2024 12:53
Kennung: 4980

Berlin, 30. September 1910 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Loewenson, Erwin

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

Hochverehrter Herr Wedekind!

Sie haben seinerzeitvgl. Wedekind an Erwin Loewenson, 2.5.1910. unseren Plan, einen ‚Wedekind-Abend‘ (Vortrag u. Vorlesung) zu veranstalten Ihr freundlichstes Interesse entgegengebracht. Nachdem nun die Verlags-Krise AngelegenheitenWedekinds konfliktreicher Wechsel vom Bruno Cassirer Verlag zum Georg Müller Verlag [vgl. KSA 5/III, S. 126-141; Vinçon 2014, S. 227-230], der im Juni 1910 vollzogen war. Aufgrund dieses Verlagswechsels hatte Wedekind im Frühjahr um einen Aufschub für den geplanten Wedekind-Abend des Neuen Clubs gebeten [vgl. Wedekind an Erwin Loewenson, 2.5.1910]., hoffentlich zu Ihrer vollen Zufriedenheit, auf erledigt istdurch Unterpunktung aufgehobene Streichung. sind, gilt es ein dürfen wir wohl daran gehen, einen möglichst günstigen Zeitpunkt für diese Veranstaltung, die uns besonders am Herzen liegt, einen Zeitpunkt und zwar einen möglichst günstigen zu suchen. Die besteDer Satz (bis „Berlin sind.“) wurde von Erwin Loewenson nach Einzelkorrekturen durch mehrere senkrechte Striche schließlich komplett gestrichen. verlockendste Situation hierfür wäre doch w/s/icherlich die Zeit, in der Sie zwecks Aufführung der „Zensur persönlich in Berlin sind. Durch Ihren alsbaldigen Aufenthalt in BerlinWedekind hielt sich vom 30.9.1910 – „Fahrt nach Berlin.“ [Tb] – bis zum Abend des 20.10.1910 – „Dann Fahrt nach München.“ [Tb] – zusammen mit seiner Frau Tilly in Berlin auf. Anlass waren die Proben und das Gastspiel von „Zensur“ und „Der Liebestrank“ am Kleinen Theater (Direktion: Viktor Barnowsky), das am 6.10.1910 Premiere hatte. Vereinbart hatte Wedekind die Auftritte Ende August: „Gastspielvertrag von Barnowsky.“ [Tb 27.8.1910] Erwin Loewenson wird davon aus der Presse erfahren haben, die einen Monat später berichtete: „Frank Wedekind wird nach längerer Zeit im Kleinen Theater wieder als Dichter und Schauspieler zu Worte kommen. Er wird in der nächsten Premiere des Kleinen Theaters in seiner einaktigen Theodizee ‚Die Zensur‘ gemeinsam mit seiner Gattin auftreten. Vorher geht sein dreiaktiger Schwank ‚Der Liebestrank‘ erstmalig in Szene.“ [Berliner Tageblatt, Jg. 39, Nr. 492, 28.9.1910, Morgen-Ausgabe, S. (3)], verehrter Herr Wedekind, ist wäre nunist die verlockendste Situation nun von selber gegeben. |

Um jedoch diesen erfreulichen Lauf der Dinge

Doch Hier wäre es geradezu unverzeihlich von uns, wenn wir nicht wenigstens den Versuch machten würden aus dieser seltenen Constellation der Dinge nicht alle Möglichkeiten zu componieren, die der – von Ihnen gutgeheißenen u. einer Definition nicht bedürfenden – Absicht unserer Veranstaltung förderlich wären. Und so machen wir Ihnen denn den ebenso frechen wie gutmütigen gemütlichen Vorschlag, der Sachlage den Abend dadurch auf ein glänzendes unwiderstehlich- illustresNiveau zu heben, daß Sie, verehrter Herr Wedekind, persönlich einen Teil der Vorlesung übernehmen. Da Sie glücklicherweise nicht das Vorurteil ‚Verhaltenheits‘-H/V/orurteil | haben, ein Dichter dürfe aus seiner Dunkelkammer nicht herauskommen, so schließen wir daraus auch, daß es Ihren soziologischen Intentionen auch nicht wiederstreben wird, im Rahmen einer Vereinigung an die Öffentlichkeit zu treten, die der obligatorischen Altersschwäche noch fern steht und deren künstlerisches Renommé noch nicht verkitscht ist bis zum Kitsch gesteigert ist.

(Daß wir den materiellen Überschuß einen finanziellen Gewinn nicht selbst im Auge haben zu behalten gedenken, brauchte eigentlich nicht erwähnt zu werden; doch liegt auch kein Grund vor, es zu verschweigen.)

Öffentlich Öffentlichkeit

Erfolg Gewinn |

Es kann d/k/ein Einwand für Sie sein, persönliche zu lesen daß am Abend vorher von Ihnen gesprochen wird über Sie ein VortragErwin Loewenson hatte einen Vortrag mit dem Titel „Über Wedekinds Theodicee ‚Die Zensur‘“ ausgearbeitet, den er schließlich auf einem internen Abend des Neuen Clubs am 16.11.1910 referierte [vgl. Sheppard 1980, S. 411-423], da der geplante Wedekind-Abend nicht zustande kam. gehalten wird, da der Vortrag keine phrasenhafte Anbetung stattfinden wird sondern hauptsächlich die Eigentümlichkeit Ihrer Stellung zum Leben, die Notwendigkeit Ihres tragischen Sehens und deren Bedeutung für unsere Zeit betrachtet gezeigt u. wird werden soll. (also mehr ein philosophisches als ein „literarisches“ Thema).

Jedenfalls erlaube nehme ich mir die Freiheit, Ihnen die ergebene Einladung der/s/ Mit Neuen Clubs, auf die aktio auszusprechen) an jenem Abend aktiv teilzunehmen;/./ zu auszusprechen.

Bitte schreiben Sie auf jeden Fall, möglichst bald, wann u. (u. wo) wie lange Sie in Berlin zu sein vorhaben gedenken; da die technischen Vorbereitungen naturgemäß 8-14 Tage für sich in Anspruch nehmen.

Wir hatten bisher hauptsächlich an die Vorlesung der Zensur Theodizee gedacht, (schon wegen des Themas im Zusammenhang mit dem Vortrag); nun geht das nicht; haben Sie nicht etwas Unbekanntes, oder gar etwas Ungedrucktes n?

Mit der nochmaligen Bitte um möglichst umgehende Antwort erlaube ich mir, Ihnen da unsern verehrungsvollen Gruß unser Ve auszusprechen.

Ihr sehr ergebener El.


[auf der Rückseite von Blatt 2:]

Wir sehenDie ersten zwei Zeilen (von „Wir sehen“ bis „liegt“) sind nach Detailkorrekturen durch zwei diagonale Striche komplett gestrichen. nicht ein, werden wir Ihnen

Daß wir uns auch a/e/in finanzieller Erl/f/olg erfreulich wäre, liegt dem brauchen wir nicht zu verschwiegen; aber ebensowenig daß dieser

Vorteil vom Überschuß

x)Das Einweisungszeichen hat im übrigen Briefentwurf keine Entsprechung. Seien Sie überzeugt, daß wir die Ehre, dieDie durch Unterpunktung zunächst aufgehobene Streichung wird durch eine zweite Streichung mit diagonalen Strichen (von: „die“ bis „Zustimmung“) wieder wirksam. Ihrer uns durch eine Zustimmung die uns widerfährt, wenn Sie zustimmen, nicht unterschätzen werden.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 4 Blatt, davon 6 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 15 x 10 cm.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Blätter, auf denen der Briefentwurf notiert ist, weisen an einer Seite eine Abrisskante auf, stammen also vermutlich von einem Block. Die beschriebenen Seiten hat Erwin Loewenson oben rechts mit Bleistift nummeriert, auf Seite 1 und 3 die Ziffer mit Tinte nachkonturiert. Oben links auf Seite 2 ist ein mit Punkten erstellter Männerkopf zu sehen. Auf der Rückseite von Seite 2 finden sich Kritzeleien (rund 40 Mal der Buchstabe „z“), Satzfragmente sowie eine mit einem Einweisungszeichen („x“) versehene Passage, zu der im übrigen Brieftext jedoch kein Pendant existiert. Auf Seite 3 finden sich oben links und am Fuß der Seite Kritzeleien (darunter rund 14 Mal der Buchstabe „h“). Eine einzelne Korrektur zu Beginn der Seite 5 („an jenem Abend aktiv teilzunehmen“) wurde mit Bleistift ausgeführt, stammt also vermutlich aus einer späteren Überarbeitungsstufe des Briefentwurfs.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 30.9.1910 ist als Ankerdatum gesetzt – kurz nach der Zeitungsmeldung am 28.9.1910 von Wedekinds kommendem Gastspiel in Berlin. Am 30.9.1910 reiste Wedekind nach Berlin [vgl. Tb], so dass ihn der Brief in München nicht mehr erreichte und zunächst unbeantwortet blieb. Erwin Loewenson wollte sein Anliegen am Premierentag des Gastspiels daher noch einmal persönlich vorbringen: „Ich muß zu Wedekind u ihn fragen, ob er nicht persönlich mitmachen will.“ [Erwin Loewenson an Rudolf Majut, 6.10.1910; in: Sheppard 1980, S. 407] Es wird angenommen, dass auf der Grundlage des Entwurfs ein Brief versandt wurde.

  • Schreibort

    Berlin
    30. September 1910 (Freitag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Die Schriften des Neuen Clubs 1908–1914. 2 Bände.

(Band 1)

Herausgeber:
Richard Sheppard
Ort der Herausgabe:
Hildesheim
Verlag:
Gerstenberg
Seitenangabe:
408-409
Status:
Ermittelt (sicher)

Informationen zum Standort

Deutsches Literaturarchiv Marbach

Schillerhöhe 8-10
71672 Marbach am Neckar
Deutschland

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
A: Loewenson, Erwin
Signatur des Dokuments:
A: Loewenson 68.1100/1
Standort:
Deutsches Literaturarchiv Marbach (Marbach am Neckar)

Danksagung

Wir danken dem Deutschen Literaturarchiv Marbach für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Erwin Loewenson an Frank Wedekind, 30.9.1910. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

17.01.2024 12:53