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BERLIN W. 8,
KRONEN-STRASSE 61.
15.12.96.
Liebe
In acht oder vierzehn Tagen beginnen meine
schriftstellerischen Arbeite Einnahmen wieder. Ich schreibe dir diese
Zeilen mit dem vollen Bewußtsein, daß ich dadurch wieder klaftertief in Deiner
Achtung sinke, unter jeden Bäckergesellen und jeden
Eine so bodenlose Frechheit, die mich deinem Urtheil nach der allgemeinen Verachtung preisgeben muß, wirst Du vielleicht einer beginnenden | Geistesstörung zu gute halten. Aber solange berufenere Autoritäten nicht an meinem gesunden Verstande zweifeln, kann mich auch in dieser Hinsicht dein Urtheil nicht um meine Ruhe bringen.
Der Grund warum ich dir in dieser eigenartigen Weise
schreibe, sind die hartherzigen,
[am linken Rand, um 90
Grad gedreht:]
Mit den besten Grüßen und – aber jetzt aufrichtig, mit den herzlichsten Wünschen für dein Wohl dein treuer Sohn Frank.
[Kuvert:]
CLUB DER DEUTSCHEN
SCHRIFTSTELLER-GENOSSENSCHAFT
BERLIN W. 8,
KRONEN-STRASSE 61.
Frau
Emilie Wedekind
Struvestrasse 34.
Bestehend aus 3 Blatt, davon 6 Seiten beschrieben
Uhrzeit im Postausgangsstempel Berlin: „4 – 5 V“ (= 4 bis 5 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel Dresden (Altstadt): „12 – 1 N“ (= 24 bis 1 Uhr).
Berlin
15. Dezember 1896 (Dienstag)
Sicher
Berlin
16. Dezember 1896 (Mittwoch)
Sicher
Datum unbekannt
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia
Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13
Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.
Frank Wedekind an Emilie Wedekind, 15.12.1896. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (03.11.2025).
Ariane Martin