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Kennung: 4780

München, 3. September 1911 (Sonntag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Halbe, Max

Inhalt

POST-KARTE |


Datum des Poststempels.

P. P.


Wegen eines AutogrammesWedekind hat Max Halbe schon einmal ein „Autogramm“ [Wedekind an Max Halbe, 16.9.1910] von sich übermittelt. von mir wenden Sie sich wohl am besten an die Münchner Polizeidirektion, die mir unter der Behauptung und Begründung, ich hätte die öffentliche Meinung gegen michZitat einer mündlichen Äußerung des Münchner Polizeipräsidenten Julius von der Heydte, den Wedekind zusammen mit Georg Stollberg, dem Direktor des Münchner Schauspielhauses, wegen des Verbots von „Oaha“ (siehe unten) am 2.6.1911 im Münchner Polizeipräsidium aufsuchte – „Audienz mit Stollberg beim Polizeipräsidenten“ [Tb] – und die Formulierung auch im offenen Brief „Drei Fragen“, den Wedekind dem Tagebuch zufolge am 20.9.1911 schrieb („Zeitungsnotiz geschrieben“), am 21.9.1911 diktierte („Diktat der Zeitungsnotiz)“ und am 22.9.1911 an mehrere Zeitungen versandte („Zeitungsnotiz expediert“) [vgl. Wedekind an Frankfurter Zeitung, an Münchner Neueste Nachrichten, an Berliner Börsen-Zeitung, an B.Z. am Mittag, an Berliner Tageblatt, an Vorwärts, 20.9.1911], ebenfalls zitierte: „Herr Polizeipräsident von der Heydte [...] entgegnete mir auf meine Frage in Gegenwart des Herrn Direktors Stollberg: ‚Sie haben die öffentliche Meinung gegen sich. Solange das der Fall ist, gebe ich das Stück nicht frei.‘“ [KSA 5/II, S. 418], die harmlosesten Werke verbietetDie Münchner Zensurbehörde hat eine Aufführung von „Oaha“ am 24.5.1911 erneut verboten [vgl. KSA 5/III, S. 286; KSA 8, S. 608, 620f.]. und mit der ich infolgedessen eine ebenso umfangreiche wie bisher nutzlose Korrespondenz zu führen genötigt bin.

Hochachtungsvoll ergeben
Frank Wedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schriftträger:
Papier. 14,5 x 9,5 cm. Gedruckter Text.
Schreibraum:
Im Querformat bedruckt.
Sonstiges:
Seite 2 der nicht über den Postweg gelaufenen Postkarte mit dem gedruckten Mitteilungstext ist von Max Halbe (oder Luise Halbe?) mit blauem Buntstift mit den Vermerken „Curiosum“ (unterstrichen) und „aus Wedekinds Nachlaß“ versehen.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 3.9.1911 ist als Ankerdatum gesetzt. Der Mitteilungstext zitiert in einer der fett gedruckten Passagen eine am 2.6.1911 gegenüber Wedekind geäußerte Bemerkung des Münchner Polizeipräsidenten Julius von der Heydte, die Wedekind in einem am 20.9.1911 geschriebenen offenen Brief ebenfalls zitierte (siehe Erläuterungen), wobei die Herstellung der gedruckten Postkarte in dem dazwischen liegenden Zeitraum zu vermuten ist. Die Datierungshypothese geht davon aus, dass Wedekind die Idee, Max Halbe die Postkarte mit dem gedruckten Mitteilungstext zukommen zu lassen, womöglich bei seinem Treffen mit Max Halbe am 2.9.1911 in der Torggelstube – „T.St. mit Halbe und den Seinen“ [Tb] – kam.

  • Schreibort

    München
    3. September 1911 (Sonntag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Max Halbe
Signatur des Dokuments:
MH B 321
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Max Halbe, 3.9.1911. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

29.10.2024 15:27
Kennung: 4780

München, 3. September 1911 (Sonntag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Halbe, Max
 
 

Inhalt

POST-KARTE |


Datum des Poststempels.

P. P.


Wegen eines AutogrammesWedekind hat Max Halbe schon einmal ein „Autogramm“ [Wedekind an Max Halbe, 16.9.1910] von sich übermittelt. von mir wenden Sie sich wohl am besten an die Münchner Polizeidirektion, die mir unter der Behauptung und Begründung, ich hätte die öffentliche Meinung gegen michZitat einer mündlichen Äußerung des Münchner Polizeipräsidenten Julius von der Heydte, den Wedekind zusammen mit Georg Stollberg, dem Direktor des Münchner Schauspielhauses, wegen des Verbots von „Oaha“ (siehe unten) am 2.6.1911 im Münchner Polizeipräsidium aufsuchte – „Audienz mit Stollberg beim Polizeipräsidenten“ [Tb] – und die Formulierung auch im offenen Brief „Drei Fragen“, den Wedekind dem Tagebuch zufolge am 20.9.1911 schrieb („Zeitungsnotiz geschrieben“), am 21.9.1911 diktierte („Diktat der Zeitungsnotiz)“ und am 22.9.1911 an mehrere Zeitungen versandte („Zeitungsnotiz expediert“) [vgl. Wedekind an Frankfurter Zeitung, an Münchner Neueste Nachrichten, an Berliner Börsen-Zeitung, an B.Z. am Mittag, an Berliner Tageblatt, an Vorwärts, 20.9.1911], ebenfalls zitierte: „Herr Polizeipräsident von der Heydte [...] entgegnete mir auf meine Frage in Gegenwart des Herrn Direktors Stollberg: ‚Sie haben die öffentliche Meinung gegen sich. Solange das der Fall ist, gebe ich das Stück nicht frei.‘“ [KSA 5/II, S. 418], die harmlosesten Werke verbietetDie Münchner Zensurbehörde hat eine Aufführung von „Oaha“ am 24.5.1911 erneut verboten [vgl. KSA 5/III, S. 286; KSA 8, S. 608, 620f.]. und mit der ich infolgedessen eine ebenso umfangreiche wie bisher nutzlose Korrespondenz zu führen genötigt bin.

Hochachtungsvoll ergeben
Frank Wedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schriftträger:
Papier. 14,5 x 9,5 cm. Gedruckter Text.
Schreibraum:
Im Querformat bedruckt.
Sonstiges:
Seite 2 der nicht über den Postweg gelaufenen Postkarte mit dem gedruckten Mitteilungstext ist von Max Halbe (oder Luise Halbe?) mit blauem Buntstift mit den Vermerken „Curiosum“ (unterstrichen) und „aus Wedekinds Nachlaß“ versehen.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 3.9.1911 ist als Ankerdatum gesetzt. Der Mitteilungstext zitiert in einer der fett gedruckten Passagen eine am 2.6.1911 gegenüber Wedekind geäußerte Bemerkung des Münchner Polizeipräsidenten Julius von der Heydte, die Wedekind in einem am 20.9.1911 geschriebenen offenen Brief ebenfalls zitierte (siehe Erläuterungen), wobei die Herstellung der gedruckten Postkarte in dem dazwischen liegenden Zeitraum zu vermuten ist. Die Datierungshypothese geht davon aus, dass Wedekind die Idee, Max Halbe die Postkarte mit dem gedruckten Mitteilungstext zukommen zu lassen, womöglich bei seinem Treffen mit Max Halbe am 2.9.1911 in der Torggelstube – „T.St. mit Halbe und den Seinen“ [Tb] – kam.

  • Schreibort

    München
    3. September 1911 (Sonntag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Max Halbe
Signatur des Dokuments:
MH B 321
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Max Halbe, 3.9.1911. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
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Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

29.10.2024 15:27