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Kennung: 478

Berlin, 2. Oktober 1905 (Montag), Kartenbrief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Harden, Maximilian

Inhalt

Kartenbrief


An Herrn Maximilian Harden
in Berlin Grunewald
Wohnung (Straße und Hausnummer) Wernerstrasse. |


Abs: Wedekind
Schiffbauerdamm 6.III. |


Sehr geehrter Herr Harden!

Seit einigen Tagen bin ich wieder hierWedekind traf am 8.9.1905 in Berlin ein und mietete sich am 9.9.1905 in einer Wohnung „Schiffbauerdamm No 6 ein.“ [Tb]. Es wäre mir eine große Freude, wenn ich Sie gelegentlich einmal wiedersehnZu einem Wiedersehen kam es gleich am darauffolgenden Samstag (entsprechend ist von fremder Hand auf den Kartenbrief „Sonnabend abend!“ notiert), dem 7.10.1905: „Triclinium mit Harden bei Rathenau.“ [Tb] Das wird, da Wedekind auch an diesem Samstagabend in „Hidalla“ spielte (siehe unten), kaum vor 23 Uhr gewesen sein. könnte. Sind Sie vielleicht NachmittagsAls ein Treffens zu dritt ‒ Wedekind, Maximilian Harden und Walther Rathenau ‒ zur Debatte stand und Rathenau einen Abend vorschlug, verwies Harden auf Wedekinds Vorschlag und bemerkte am 5.10.1905 gegenüber Rathenau, Wedekind käme doch sicher erst gegen 23.30 Uhr und dann würde es wieder 3 Uhr nachts: „Hätten Sie [...] mich gefragt! [...] Der Knabe kommt gegen 11½; es wird 3. Hätten Sie ihn, wie er mir vorschlug, für nachmittag gebeten! ‚Jause‘ nennt mans in Wien.“ [Hellige 1983, S. 428] einmal im Café | zu treffen? AbendsWedekind war abends gebunden durch die fast täglichen Vorstellungen von „Hidalla“ am Berliner Kleinen Theater (Direktion: Victor Barnowsky), die jeweils um 20 Uhr begannen. Er spielte in dem Stück, das am 26.9.1905 Premiere gehabt hatte, die Hauptrolle des Karl Hetmann. wird es Ihnen zu spät sein, da ich selten vor 11 Uhr frei bin. Bei meinem letzten HierseinWedekinds Kurzbesuch vom 11. bis 13.5.1905 in Berlin [vgl. Tb]. habe ich Sie leider verfehltWedekind hatte Harden am 11.5.1905 nicht in seiner Wohnung im Grunewald angetroffen, wie er notierte: „Besuch bei Maximilian Harden, Walter Rathenau und Gertrud Eysold die ich alle drei nicht treffe.“ [Tb].

Mit besten Grüßen
Ihr
Frank Wedekind.


Schiffbauerdamm 6.III.

2.10.5.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 4 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 12,5 x 8 cm.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Schreibübergang von der Seite 3 auf die Seite 4 des Kartenbriefs ist fließend, da die zu beschreibende Innenseite des Doppelblatts als eine Schreibfläche genutzt wurde. Der Kartenbrief ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 10 Pfennig frankiert. Er enthält auf der Empfängeradressseite eine Bleistiftnotiz von fremder Hand (nicht von Maximilian Harden): „Sonnabend abend!“

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Postausgangsstempel Berlin: „9 ‒ 10 N“ (= 21 bis 22 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel (durch unvollständigen Stempelaufdruck nur die Ziffer lesbar) Berlin (Grunewald): „6“ (= 6 Uhr eher als 18 Uhr).

Erstdruck

Pharus V. Frank Wedekind, Thomas Mann, Heinrich Mann – Briefwechsel mit Maximilian Harden

Herausgeber:
Ariane Martin
Ort der Herausgabe:
Darmstadt
Verlag:
Verlag Jürgen Häusser
Jahrgang:
1996
Seitenangabe:
53
Briefnummer:
6
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Stadtbibliothek Hannover

Hildesheimer Straße 12
30169 Hannover

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Niedersächsisches Handschriftenarchiv
Signatur des Dokuments:
57.8358
Standort:
Stadtbibliothek Hannover (Hannover)

Danksagung

Wir danken der Stadtbibliothek Hannover für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Maximilian Harden, 2.10.1905. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

30.09.2023 09:05
Kennung: 478

Berlin, 2. Oktober 1905 (Montag), Kartenbrief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Harden, Maximilian
 
 

Inhalt

Kartenbrief


An Herrn Maximilian Harden
in Berlin Grunewald
Wohnung (Straße und Hausnummer) Wernerstrasse. |


Abs: Wedekind
Schiffbauerdamm 6.III. |


Sehr geehrter Herr Harden!

Seit einigen Tagen bin ich wieder hierWedekind traf am 8.9.1905 in Berlin ein und mietete sich am 9.9.1905 in einer Wohnung „Schiffbauerdamm No 6 ein.“ [Tb]. Es wäre mir eine große Freude, wenn ich Sie gelegentlich einmal wiedersehnZu einem Wiedersehen kam es gleich am darauffolgenden Samstag (entsprechend ist von fremder Hand auf den Kartenbrief „Sonnabend abend!“ notiert), dem 7.10.1905: „Triclinium mit Harden bei Rathenau.“ [Tb] Das wird, da Wedekind auch an diesem Samstagabend in „Hidalla“ spielte (siehe unten), kaum vor 23 Uhr gewesen sein. könnte. Sind Sie vielleicht NachmittagsAls ein Treffens zu dritt ‒ Wedekind, Maximilian Harden und Walther Rathenau ‒ zur Debatte stand und Rathenau einen Abend vorschlug, verwies Harden auf Wedekinds Vorschlag und bemerkte am 5.10.1905 gegenüber Rathenau, Wedekind käme doch sicher erst gegen 23.30 Uhr und dann würde es wieder 3 Uhr nachts: „Hätten Sie [...] mich gefragt! [...] Der Knabe kommt gegen 11½; es wird 3. Hätten Sie ihn, wie er mir vorschlug, für nachmittag gebeten! ‚Jause‘ nennt mans in Wien.“ [Hellige 1983, S. 428] einmal im Café | zu treffen? AbendsWedekind war abends gebunden durch die fast täglichen Vorstellungen von „Hidalla“ am Berliner Kleinen Theater (Direktion: Victor Barnowsky), die jeweils um 20 Uhr begannen. Er spielte in dem Stück, das am 26.9.1905 Premiere gehabt hatte, die Hauptrolle des Karl Hetmann. wird es Ihnen zu spät sein, da ich selten vor 11 Uhr frei bin. Bei meinem letzten HierseinWedekinds Kurzbesuch vom 11. bis 13.5.1905 in Berlin [vgl. Tb]. habe ich Sie leider verfehltWedekind hatte Harden am 11.5.1905 nicht in seiner Wohnung im Grunewald angetroffen, wie er notierte: „Besuch bei Maximilian Harden, Walter Rathenau und Gertrud Eysold die ich alle drei nicht treffe.“ [Tb].

Mit besten Grüßen
Ihr
Frank Wedekind.


Schiffbauerdamm 6.III.

2.10.5.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 4 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 12,5 x 8 cm.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Schreibübergang von der Seite 3 auf die Seite 4 des Kartenbriefs ist fließend, da die zu beschreibende Innenseite des Doppelblatts als eine Schreibfläche genutzt wurde. Der Kartenbrief ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 10 Pfennig frankiert. Er enthält auf der Empfängeradressseite eine Bleistiftnotiz von fremder Hand (nicht von Maximilian Harden): „Sonnabend abend!“

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Postausgangsstempel Berlin: „9 ‒ 10 N“ (= 21 bis 22 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel (durch unvollständigen Stempelaufdruck nur die Ziffer lesbar) Berlin (Grunewald): „6“ (= 6 Uhr eher als 18 Uhr).

Erstdruck

Pharus V. Frank Wedekind, Thomas Mann, Heinrich Mann – Briefwechsel mit Maximilian Harden

Herausgeber:
Ariane Martin
Ort der Herausgabe:
Darmstadt
Verlag:
Verlag Jürgen Häusser
Jahrgang:
1996
Seitenangabe:
53
Briefnummer:
6
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Stadtbibliothek Hannover

Hildesheimer Straße 12
30169 Hannover

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Niedersächsisches Handschriftenarchiv
Signatur des Dokuments:
57.8358
Standort:
Stadtbibliothek Hannover (Hannover)

Danksagung

Wir danken der Stadtbibliothek Hannover für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Maximilian Harden, 2.10.1905. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
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Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

30.09.2023 09:05