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München, im September 1911.
Während ohne meine Mitwirkung darstelle. Ich wies unter
anderem darauf hin, daß zum Beispiel mein Schauspiel „ Hidalla“,
das bis jetzt einhundertundzwanzigmal in Deutschland aufgeführt wurde, unter diesen
einhundertzwanzig Malen nur sechsmal in Szene ging, ohne daß ich dabei genötigt
war, die Hauptrolle zu spielen. Ich sagte den Herren, daß es sich bei „Hidalla“
außerdem um ein Theaterstück handle, gegen das weder die Zensur, noch die
Kritik, noch das Publikum je den geringsten Einwand erhoben, sondern das bis
jetzt überall die günstigste Aufnahme fand. Was mir die Herren darauf
entgegneten, bedeutete für mich eine ebenso große wie angenehme Ueberraschung
Sie versicherten mir nämlich, daß heute Hunderte und Hunderte junge
Schauspieler in Deutschland lebten, die sich gar nichts sehnlicher wünschten,
als die Hauptrollen in meinen Stücken spielen zu dürfen, denen aber von ihren
Darf ich Sie, sehr geehrte Redaktion, nun höflich ersuchen, auch den Bühnenangehörigen aus Ihrem geschätzten Leserkreise von meiner Bereitwilligkeit in dieser Sache Kenntnis geben zu wollen?
In ausgezeichneter
Hochschätzung
Ihr ergebenerFrank Wedekind.
Bestehend aus 0 Blatt, davon 0 Seiten beschrieben
Der 11.9.1911 ist als Ankerdatum gesetzt – das späteste mögliche Schreibdatum, einen Tag für den Postweg von München nach Wien gerechnet, wo der offene Brief am 13.9.1911 im „Neuen Wiener Journal“ veröffentlicht wurde.
München
11. September 1911 (Montag)
Unbekannt
München
Datum unbekannt
Datum unbekannt
Es gibt keine Informationen zum Standort.
Frank Wedekind an (Zeitung) Neues Wiener Journal, 11.9.1911. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (13.11.2025).
Ariane Martin