Vergleichsansicht

Bitte wählen Sie je ein Dokument für die linke und rechte Seite über die Eingabefelder aus.

Kennung: 4764

München, 11. Juni 1909 (Freitag), Widmung

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Holl, Gussy
 
 

Inhalt

[FotoWedekind hat das Photographische Atelier von Franz Grainer (Theatinerstraße 38) [vgl. Adreßbuch für München 1910, Teil I, S. 178], von dem die Aufnahme von ihm stammt (siehe die Angaben zur Materialität), am 17.2.1909 aufgesucht – „Wir lassen uns bei Greiner photographieren“ [Tb] – und am 19.2.1909 nochmals notiert: „Photograf Greiner“ [Tb]; ob das Foto allerdings bei einer dieser Gelegenheiten aufgenommen wurde, ist nicht sicher belegt.]

Frank Wedekind |


Die WeisheitZitat aus „Der Stein der Weisen“ (1909), 6. Auftritt, in dem Basil (der Nekromant Basilius Valentinus) erklärt: „Die Weisheit, die am Weibe Schiffbruch leidet, / die ist nicht eine Pfennigkerze wert!“ [KSA 6, S. 264] Wedekind hat seinen Einakter erstmals öffentlich am 11.6.1909 im Münchner Kleinen Theater vorgetragen [vgl. KSA 6, S. 1004], wie er an diesem Tag notierte: „Vortrag von Stein der Weisen im Kleinen Theater mit Gussy Holl zu Gunsten Zoologischer Garten.“ [Tb] Das Versdrama erschien im Vorabdruck elf Tage später [vgl. Frank Wedekind: Der Stein der Weisen. Eine Geisterbeschwörung. In: Jugend, Jg. 14, Bd. 1, Nr. 30, 22.7.1909, S. 694-706], die Buchausgabe im Verlag Paul Cassirer erst gegen Ende des Jahres [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 76, Nr. 272, 23.11.1909, S. 14420]., die am Weibe Schiffbruch leidet,
die ist nicht eine Pfennigkerze„eine kleine Kerze, die nur einen Pfennig kostet.“ [Wilhelm Hoffmann: Vollständigstes Wörterbuch der deutschen Sprache. Bd. 4. Leipzig 1871, S. 349] wert.

Frank Wedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Im Hochformat beschrieben.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 13 x 9 cm. Mit Textaufdruck.
Sonstiges:
Die Widmung auf der Rückseite einer nicht über den Postweg gelaufenen Bildpostkarte ist nach einem vormals im Autografenhandel [Antiquariat Richard Husslein (Planegg) via ZVAB (zuletzt abgerufen 19.6.2018)] zugänglichen Digitalisat wiedergegeben. In der Quelle ist vermerkt: „Sinnspruch [...] auf der Rückseite seiner Portraitpostkarte (Brustbild mit verschränkten Armen, 13 x 9 cm). [...] Originalabzug (um 1910) des Atelier E. Grainer, München mit ins Foto einmontiertem Faksimile von Wedekinds Signatur in Weiß.“ Die Bildseite der Bildpostkarte enthält außer der faksimilierten Unterschrift Wedekinds auf seiner Fotografie (hier wiedergegeben) unten rechts weitere sehr kleine Textaufdrucke zum Fotografen („Phot. Grainer“), der Seriennummer („4“) und dem Hersteller („Verlag Jos. Paul Böhm München“).

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 11.6.1909 ist als Ankerdatum gesetzt. Einen ersten Datierungshinweis gibt der auf der Bildpostkarte aufgedruckte Name des Fotografen (siehe die Angaben zur Materialität) in Verbindung mit dem Tagebuch. Wedekind notierte am 17.2.1909: „Wir lassen uns bei Greiner photographieren“ [Tb], dann nochmals am 19.2.1909: „Photograf Greiner“ [Tb] – er hat sich also im Photographischen Atelier von Franz Grainer (Theatinerstraße 38) [vgl. Adreßbuch für München 1910, Teil I, S. 178] aufnehmen lassen, wobei eine der Aufnahmen möglicherweise als Motiv für die Bildpostkarte diente, die nicht nur verschickt, sondern als Künstlerpostkarte auch auf Lesungen zum Einsatz kommen konnte. Einen zweiten Datierungshinweis gibt auf dieser Grundlage der von Wedekind notierte Text, ein Zitat aus seinem Einakter „Der Stein der Weisen“ (siehe Erläuterungen), den er erstmals öffentlich am 11.6.1909 im Münchner Kleinen Theater vorgetragen hat [vgl. KSA 6, S. 1004] (eine weitere Lesung fand erst am 26.11.1909 in Hamburg statt), wiederum in Verbindung mit dem Tagebuch. Wedekind notierte am 11.6.1909: „Vortrag von Stein der Weisen im Kleinen Theater mit Gussy Holl zu Gunsten Zoologischer Garten.“ [Tb] Er könnte seiner Kollegin Gussy Holl, die mutmaßliche Empfängerin der Bildpostkarte (sie ist als solche ungesichert und lediglich im Zusammenhang der Datierungshypothese als Adressatin in den Blick zu nehmen), die Bildpostkarte bei dieser Gelegenheit passend beschrieben und übergeben haben.

  • Schreibort

    München
    11. Juni 1909 (Freitag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Es gibt keine Informationen zum Standort.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Gussy Holl, 11.6.1909. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

25.10.2024 12:07
Kennung: 4764

München, 11. Juni 1909 (Freitag), Widmung

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Holl, Gussy
 
 

Inhalt

[FotoWedekind hat das Photographische Atelier von Franz Grainer (Theatinerstraße 38) [vgl. Adreßbuch für München 1910, Teil I, S. 178], von dem die Aufnahme von ihm stammt (siehe die Angaben zur Materialität), am 17.2.1909 aufgesucht – „Wir lassen uns bei Greiner photographieren“ [Tb] – und am 19.2.1909 nochmals notiert: „Photograf Greiner“ [Tb]; ob das Foto allerdings bei einer dieser Gelegenheiten aufgenommen wurde, ist nicht sicher belegt.]

Frank Wedekind |


Die WeisheitZitat aus „Der Stein der Weisen“ (1909), 6. Auftritt, in dem Basil (der Nekromant Basilius Valentinus) erklärt: „Die Weisheit, die am Weibe Schiffbruch leidet, / die ist nicht eine Pfennigkerze wert!“ [KSA 6, S. 264] Wedekind hat seinen Einakter erstmals öffentlich am 11.6.1909 im Münchner Kleinen Theater vorgetragen [vgl. KSA 6, S. 1004], wie er an diesem Tag notierte: „Vortrag von Stein der Weisen im Kleinen Theater mit Gussy Holl zu Gunsten Zoologischer Garten.“ [Tb] Das Versdrama erschien im Vorabdruck elf Tage später [vgl. Frank Wedekind: Der Stein der Weisen. Eine Geisterbeschwörung. In: Jugend, Jg. 14, Bd. 1, Nr. 30, 22.7.1909, S. 694-706], die Buchausgabe im Verlag Paul Cassirer erst gegen Ende des Jahres [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 76, Nr. 272, 23.11.1909, S. 14420]., die am Weibe Schiffbruch leidet,
die ist nicht eine Pfennigkerze„eine kleine Kerze, die nur einen Pfennig kostet.“ [Wilhelm Hoffmann: Vollständigstes Wörterbuch der deutschen Sprache. Bd. 4. Leipzig 1871, S. 349] wert.

Frank Wedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Im Hochformat beschrieben.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 13 x 9 cm. Mit Textaufdruck.
Sonstiges:
Die Widmung auf der Rückseite einer nicht über den Postweg gelaufenen Bildpostkarte ist nach einem vormals im Autografenhandel [Antiquariat Richard Husslein (Planegg) via ZVAB (zuletzt abgerufen 19.6.2018)] zugänglichen Digitalisat wiedergegeben. In der Quelle ist vermerkt: „Sinnspruch [...] auf der Rückseite seiner Portraitpostkarte (Brustbild mit verschränkten Armen, 13 x 9 cm). [...] Originalabzug (um 1910) des Atelier E. Grainer, München mit ins Foto einmontiertem Faksimile von Wedekinds Signatur in Weiß.“ Die Bildseite der Bildpostkarte enthält außer der faksimilierten Unterschrift Wedekinds auf seiner Fotografie (hier wiedergegeben) unten rechts weitere sehr kleine Textaufdrucke zum Fotografen („Phot. Grainer“), der Seriennummer („4“) und dem Hersteller („Verlag Jos. Paul Böhm München“).

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 11.6.1909 ist als Ankerdatum gesetzt. Einen ersten Datierungshinweis gibt der auf der Bildpostkarte aufgedruckte Name des Fotografen (siehe die Angaben zur Materialität) in Verbindung mit dem Tagebuch. Wedekind notierte am 17.2.1909: „Wir lassen uns bei Greiner photographieren“ [Tb], dann nochmals am 19.2.1909: „Photograf Greiner“ [Tb] – er hat sich also im Photographischen Atelier von Franz Grainer (Theatinerstraße 38) [vgl. Adreßbuch für München 1910, Teil I, S. 178] aufnehmen lassen, wobei eine der Aufnahmen möglicherweise als Motiv für die Bildpostkarte diente, die nicht nur verschickt, sondern als Künstlerpostkarte auch auf Lesungen zum Einsatz kommen konnte. Einen zweiten Datierungshinweis gibt auf dieser Grundlage der von Wedekind notierte Text, ein Zitat aus seinem Einakter „Der Stein der Weisen“ (siehe Erläuterungen), den er erstmals öffentlich am 11.6.1909 im Münchner Kleinen Theater vorgetragen hat [vgl. KSA 6, S. 1004] (eine weitere Lesung fand erst am 26.11.1909 in Hamburg statt), wiederum in Verbindung mit dem Tagebuch. Wedekind notierte am 11.6.1909: „Vortrag von Stein der Weisen im Kleinen Theater mit Gussy Holl zu Gunsten Zoologischer Garten.“ [Tb] Er könnte seiner Kollegin Gussy Holl, die mutmaßliche Empfängerin der Bildpostkarte (sie ist als solche ungesichert und lediglich im Zusammenhang der Datierungshypothese als Adressatin in den Blick zu nehmen), die Bildpostkarte bei dieser Gelegenheit passend beschrieben und übergeben haben.

  • Schreibort

    München
    11. Juni 1909 (Freitag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Es gibt keine Informationen zum Standort.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Gussy Holl, 11.6.1909. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

25.10.2024 12:07