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Kennung: 4738

München, 26. Juni 1910 (Sonntag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Scholz, Wilhelm von

Inhalt

Königreich Bayern
Postkarte


Herrn Dr. Wilhelm von Scholz
Schäftlarn
Isarthal. bei Mün |


Sehr geehrter Herr von Scholz!

Es war nicht nötig, auf die Angelegenheitnicht eindeutig ermittelt. Das Gespräch mit den Theaterdirektoren Max Martersteig und Victor Barnowsky (siehe unten) dürfte sich aber um das letzte Stück von Wilhelm von Scholz, „Vertauschte Seelen. Die Komödie der Auferstehungen“ (1910), gedreht haben, eine Burleske, die am Kölner Schauspielhaus (Direktion: Max Martersteig) am 22.1.1910 uraufgeführt worden war [vgl. Kölner Lokal-Anzeiger, Jg. 24, Nr. 18, 19.1.1910, S. 3]. Hintergrund war außerdem, dass Wedekind in seiner soeben im Georg Müller Verlag erschienenen Broschüre „Schauspielkunst“ (1910) Wilhelm von Scholz als Dramatiker besonders herausgestellt hatte, indem er ihn einerseits mit Blick auf die Kritik als „meinen Schicksalsgenossen“ [KSA 5/II, S. 372] bezeichnete und mit Blick auf die Darstellung bemerkte, dass „Wilhelm von Scholz, dessen ‚Vertauschte Seelen‘ bei einer entwicklungsfähigen Schauspielkunst eine Bereicherung allerersten Ranges für die Bühne wären“ [KSA 5/II, S. 367], ihm andererseits für einen Begriff dankte (den er selbst als Kampfbegriff auf die Regie Max Reinhardts anwandte): „Der Ausdruck Parforce-Regie stammt von Wilhelm von Scholz, dem ich hier öffentlich meinen Dank dafür ausspreche.“ [KSA 5/II, S. 378] aufmerksam zu machSchreibversehen, statt: machen. die Herr B. aufs genauste kannte. Wir haben aber lang und eingehend darüber gesprochen. Sollte er sich nicht von selbst äußern, wiewohl er mir das lebhafteste InteresseVictor Barnowsky (siehe unten) mag Interesse an dem Stück „Vertauschte Seelen“ (siehe oben) gehabt haben, die Berliner Premiere fand allerdings unter der Regie von Eduard von Winterstein am 5.10.1911 in den Kammerspielen des Deutschen Theaters (Direktion: Max Reinhardt) statt. aussprach, so wendet sich Georg Müller vielleichtBücher von Wilhelm von Scholz waren bei Georg Müller in München erschienen, zuletzt „Vertauschte Seelen. Die Komödie der Auferstehungen“ (1910), das der Verlag unter Hinweis auf die erfolgreiche Uraufführung am Kölner Schauspielhaus (siehe oben) beworben hat: „Wurde mit großem Erfolge am Kölner Stadttheater zur Aufführung gebracht. Gelangt demnächst an einer Reihe weiterer Bühnen zur Aufführung.“ [Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 77, Nr. 43, 22.2.1910, S. 2372] an ihn oder Sie selbst, geehrter Herr Doctor unter Bezugnahme auf das gestrige GesprächWedekind notierte am 25.6.1910 ein Gespräch mit Wilhelm von Scholz, Max Martersteig, dem Direktor der Vereinigten Stadttheater in Köln [vgl. Neuer Theater-Almanach 1911, S. 371], und Victor Barnowsky, dem Direktor des Kleinen Theaters in Berlin [vgl. Neuer Theater-Almanach 1911, S. 296], im Münchner Weinlokal Zur Torggelstube: „Mit Martersteig Scholz Barnowsky Torggelstube.“ [Tb].

Mit besten Grüßen
Ihr ergebener
Frank Wedekind.


26.6.10.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Adressseite enthält einen Postzustellvermerk (die Ortsangabe „Schäftlarn“ ist von fremder Hand mit Bleistift durch ein vorangestelltes „Hohen“ ergänzt). Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 5 Pfennig frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Postausgangsstempel München: „2 – 3 N.“ (= 14 bis 15 Uhr).

  • Schreibort

    München
    26. Juni 1910 (Sonntag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    27. Juni 1910 (Montag)
    Sicher

  • Empfangsort

    Hohenschäftlarn
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
Wedekind, Frank A I/5
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Wilhelm von Scholz, 26.6.1910. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

26.06.2024 09:12
Kennung: 4738

München, 26. Juni 1910 (Sonntag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Scholz, Wilhelm von
 
 

Inhalt

Königreich Bayern
Postkarte


Herrn Dr. Wilhelm von Scholz
Schäftlarn
Isarthal. bei Mün |


Sehr geehrter Herr von Scholz!

Es war nicht nötig, auf die Angelegenheitnicht eindeutig ermittelt. Das Gespräch mit den Theaterdirektoren Max Martersteig und Victor Barnowsky (siehe unten) dürfte sich aber um das letzte Stück von Wilhelm von Scholz, „Vertauschte Seelen. Die Komödie der Auferstehungen“ (1910), gedreht haben, eine Burleske, die am Kölner Schauspielhaus (Direktion: Max Martersteig) am 22.1.1910 uraufgeführt worden war [vgl. Kölner Lokal-Anzeiger, Jg. 24, Nr. 18, 19.1.1910, S. 3]. Hintergrund war außerdem, dass Wedekind in seiner soeben im Georg Müller Verlag erschienenen Broschüre „Schauspielkunst“ (1910) Wilhelm von Scholz als Dramatiker besonders herausgestellt hatte, indem er ihn einerseits mit Blick auf die Kritik als „meinen Schicksalsgenossen“ [KSA 5/II, S. 372] bezeichnete und mit Blick auf die Darstellung bemerkte, dass „Wilhelm von Scholz, dessen ‚Vertauschte Seelen‘ bei einer entwicklungsfähigen Schauspielkunst eine Bereicherung allerersten Ranges für die Bühne wären“ [KSA 5/II, S. 367], ihm andererseits für einen Begriff dankte (den er selbst als Kampfbegriff auf die Regie Max Reinhardts anwandte): „Der Ausdruck Parforce-Regie stammt von Wilhelm von Scholz, dem ich hier öffentlich meinen Dank dafür ausspreche.“ [KSA 5/II, S. 378] aufmerksam zu machSchreibversehen, statt: machen. die Herr B. aufs genauste kannte. Wir haben aber lang und eingehend darüber gesprochen. Sollte er sich nicht von selbst äußern, wiewohl er mir das lebhafteste InteresseVictor Barnowsky (siehe unten) mag Interesse an dem Stück „Vertauschte Seelen“ (siehe oben) gehabt haben, die Berliner Premiere fand allerdings unter der Regie von Eduard von Winterstein am 5.10.1911 in den Kammerspielen des Deutschen Theaters (Direktion: Max Reinhardt) statt. aussprach, so wendet sich Georg Müller vielleichtBücher von Wilhelm von Scholz waren bei Georg Müller in München erschienen, zuletzt „Vertauschte Seelen. Die Komödie der Auferstehungen“ (1910), das der Verlag unter Hinweis auf die erfolgreiche Uraufführung am Kölner Schauspielhaus (siehe oben) beworben hat: „Wurde mit großem Erfolge am Kölner Stadttheater zur Aufführung gebracht. Gelangt demnächst an einer Reihe weiterer Bühnen zur Aufführung.“ [Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 77, Nr. 43, 22.2.1910, S. 2372] an ihn oder Sie selbst, geehrter Herr Doctor unter Bezugnahme auf das gestrige GesprächWedekind notierte am 25.6.1910 ein Gespräch mit Wilhelm von Scholz, Max Martersteig, dem Direktor der Vereinigten Stadttheater in Köln [vgl. Neuer Theater-Almanach 1911, S. 371], und Victor Barnowsky, dem Direktor des Kleinen Theaters in Berlin [vgl. Neuer Theater-Almanach 1911, S. 296], im Münchner Weinlokal Zur Torggelstube: „Mit Martersteig Scholz Barnowsky Torggelstube.“ [Tb].

Mit besten Grüßen
Ihr ergebener
Frank Wedekind.


26.6.10.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Adressseite enthält einen Postzustellvermerk (die Ortsangabe „Schäftlarn“ ist von fremder Hand mit Bleistift durch ein vorangestelltes „Hohen“ ergänzt). Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 5 Pfennig frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Postausgangsstempel München: „2 – 3 N.“ (= 14 bis 15 Uhr).

  • Schreibort

    München
    26. Juni 1910 (Sonntag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    27. Juni 1910 (Montag)
    Sicher

  • Empfangsort

    Hohenschäftlarn
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
Wedekind, Frank A I/5
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Wilhelm von Scholz, 26.6.1910. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
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Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

26.06.2024 09:12