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Kennung: 4641

Lenzburg, 7. Februar 1890 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Donald (Doda)

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Schloß Lenzburg 7. Februar 1890


Lieber Bebi!

Ich bin in die 2.te Klasse des GymnasiumsDonald Wedekind hatte sich am Gymnasium in Solothurn beworben und trat dort im Frühjahr 1890 in die 5. Klasse ein, folgt hier aber in der Zählweise der Kantonsschule Aarau, die er zuletzt besucht hatte. Dort wurden zwei Progymnasiums- und vier Gymnasialklassen gezählt. auf genommen. Zudem kommt noch, daß das Schuljahr in Solothurn erst im Herbst beginnt. Ich könnte dem nach erst nächsten Herbst in die 3te Klasse promovirt werdenversetzt, befördert werden. und hätte also im Ganzen noch 2 ¾, fast volle 3 Jahre dort zu verweilen. Ich bin nun durchaus nicht gesonnen hinzugehen, kann aber ohne deine Hülfe auch nicht nach Zürich gehen, weshalb ich die Sendung der 50 frs mit Sehnen erwarten, solt/l/te auch deine Antwort auf meinen gestrigen Briefvgl. Donald Wedekind an Frank Wedekind, 6.2.1890. anders lauten. Ich sah erst vorhin aus dem Programmdas jährlich erscheinende Programm der Kantonsschule Solothurn., daß die Maturität wie auch der Anfang des Schuljahres im Herbst sind. | Es handelt sich nun darum, volle 1 ½ Jahre zu sparenbei Ablegung der Fremdenmaturität (siehe dazu die vorangegangene Korrespondenz). Frank Wedekind teilte am folgenden Tag seiner Mutter mit, dass er seinen Bruder Donald auf eigene Kosten darin unterstützen wolle [vgl. Frank Wedekind an Emilie Wedekind, 8.2.1890]. Dazu kam es jedoch nicht, Donald Wedekind schloss die Schule in Solothurn 1892 mit der Maturität ab., was doch wahrhaftig der Mühe wert ist. Jedenfalls beantworte auch diesen Brief sofort, da ich darauf warte. Für mich ist die Entscheidung gemacht. Mama schrieb heute an Hami. Ich habe große Furcht vor seiner Roheit.

Was meine GeschichteDonald Wedekind hatte das Manuskript einer nicht näher identifizierten Erzählung (vermutlich „Der Kandidat vom goldenen Thore“) in seinem letzten Brief angekündigt [vgl. Donald Wedekind an Frank Wedekind, 6.2.1890] und nun offenbar dem vorliegenden Brief beigelegt. Das Manuskript ist nicht überliefert. anbetrifft, so schicke dieselbe nicht eher zurück als ich dir eine feste Adresse geschrieben habe.

Dein treuer Bruder
Donald

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Liniertes Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 21 x 27 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Auf Seite 2 am rechten Rand Anstreichung mit blauem Buntstift (von „Ich habe“ bis „Roheit“) und dazu korrespondierend auf Seite 3 von fremder Hand mit blauem Buntstift die Notiz: „! Armer Donald!“ In der unteren Hälfte des Doppelblattes am rechten Rand Papierausriss.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Lenzburg
    7. Februar 1890 (Freitag)
    Sicher

  • Absendeort

    Lenzburg
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 304
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Donald (Doda) Wedekind an Frank Wedekind, 7.2.1890. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

06.07.2023 17:28
Kennung: 4641

Lenzburg, 7. Februar 1890 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Donald (Doda)

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

Schloß Lenzburg 7. Februar 1890


Lieber Bebi!

Ich bin in die 2.te Klasse des GymnasiumsDonald Wedekind hatte sich am Gymnasium in Solothurn beworben und trat dort im Frühjahr 1890 in die 5. Klasse ein, folgt hier aber in der Zählweise der Kantonsschule Aarau, die er zuletzt besucht hatte. Dort wurden zwei Progymnasiums- und vier Gymnasialklassen gezählt. auf genommen. Zudem kommt noch, daß das Schuljahr in Solothurn erst im Herbst beginnt. Ich könnte dem nach erst nächsten Herbst in die 3te Klasse promovirt werdenversetzt, befördert werden. und hätte also im Ganzen noch 2 ¾, fast volle 3 Jahre dort zu verweilen. Ich bin nun durchaus nicht gesonnen hinzugehen, kann aber ohne deine Hülfe auch nicht nach Zürich gehen, weshalb ich die Sendung der 50 frs mit Sehnen erwarten, solt/l/te auch deine Antwort auf meinen gestrigen Briefvgl. Donald Wedekind an Frank Wedekind, 6.2.1890. anders lauten. Ich sah erst vorhin aus dem Programmdas jährlich erscheinende Programm der Kantonsschule Solothurn., daß die Maturität wie auch der Anfang des Schuljahres im Herbst sind. | Es handelt sich nun darum, volle 1 ½ Jahre zu sparenbei Ablegung der Fremdenmaturität (siehe dazu die vorangegangene Korrespondenz). Frank Wedekind teilte am folgenden Tag seiner Mutter mit, dass er seinen Bruder Donald auf eigene Kosten darin unterstützen wolle [vgl. Frank Wedekind an Emilie Wedekind, 8.2.1890]. Dazu kam es jedoch nicht, Donald Wedekind schloss die Schule in Solothurn 1892 mit der Maturität ab., was doch wahrhaftig der Mühe wert ist. Jedenfalls beantworte auch diesen Brief sofort, da ich darauf warte. Für mich ist die Entscheidung gemacht. Mama schrieb heute an Hami. Ich habe große Furcht vor seiner Roheit.

Was meine GeschichteDonald Wedekind hatte das Manuskript einer nicht näher identifizierten Erzählung (vermutlich „Der Kandidat vom goldenen Thore“) in seinem letzten Brief angekündigt [vgl. Donald Wedekind an Frank Wedekind, 6.2.1890] und nun offenbar dem vorliegenden Brief beigelegt. Das Manuskript ist nicht überliefert. anbetrifft, so schicke dieselbe nicht eher zurück als ich dir eine feste Adresse geschrieben habe.

Dein treuer Bruder
Donald

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Liniertes Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 21 x 27 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Auf Seite 2 am rechten Rand Anstreichung mit blauem Buntstift (von „Ich habe“ bis „Roheit“) und dazu korrespondierend auf Seite 3 von fremder Hand mit blauem Buntstift die Notiz: „! Armer Donald!“ In der unteren Hälfte des Doppelblattes am rechten Rand Papierausriss.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Lenzburg
    7. Februar 1890 (Freitag)
    Sicher

  • Absendeort

    Lenzburg
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 304
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Donald (Doda) Wedekind an Frank Wedekind, 7.2.1890. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

06.07.2023 17:28