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Kennung: 4591

München, 31. Dezember 1911 (Sonntag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Bauer, Julius

Inhalt

Sehr verehrter Herr Bauerder Schriftsteller und Journalist Julius Bauer in Wien (IX, Porzellangasse 13), „Chef-Redakteur d. ‚Illustrierten Wiener Extrablatt‘“ [Lehmanns Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger für Wien 1912, Teil VII, S. 51], der 1912 den „Lessing-Almanach“ des Concordia-Balls herausgab (siehe unten).!

Darf ich mir die Ehre nehmen, Ihnen inliegende Zeilendas Manuskript (nicht überliefert) von Wedekinds dem Münchner Polizeipräsidenten Julius von der Heydte gewidmetes Gedicht „Herr von der Heydte“ [KSA 1/I, S. 592-393], das im Erstdruck im „Lessing-Almanach. Concordia-Ball. 12. Februar 1912“ (1912 im Verlag der Brüder Rosenbaum in Wien) erschien [vgl. KSA 1/II, S. 1659] – im dritten Teil (siehe unten); es entstand am 30.12.1911, wie Wedekind notierte: „Von der Heydte-Gedicht“ [Tb]. für die DamenspendeDie Presse berichtete über den Zweck des Ball-Almanachs (siehe oben): „Ein sinniges und zugleich pietätvolles Angebinde überreicht die ‚Concordia‘ den Besucherinnen ihres Balles als Damenspende. Regent des Festes ist [...] Gotthold Ephraim Lessing dem die ‚Concordia‘ ein Denkmal im Herzen Wiens bereitet Das elegante Büchlein, das unter dem Titel ‚Lessing-Almanach‘ am Abende des Balles, am 12. Februar, erscheint will gleichsam ein literarischer und poetischer Vorbote des für die Geschichte des Vereines und dieser Stadt gleich bedeutsamen Ereignisses sein. Die Enveloppe – goldene Arabesken auf weißem Grunde – ist mit einer Reproduktion nach dem bekannten von Graff gemalten Bildnis Lessings geschmückt. Der Almanach, 83 Seiten stark, in japanischem Buchstoff gebunden, bietet eine Fülle von Meinungen, Aussprachen und literarischen Bemerkungen in gebundener und ungebundener Rede. Schriftsteller und Dichter, darunter Namen von allererstem Range und von unbestrittenem Ansehen in der deutschen Kulturwelt, haben Beiträge gestiftet, die Julius Bauer gesammelt und herausgegeben hat [...]. Der dritte Teil führt den von Lessing in der ‚Vossischen Zeitung‘ gebrauchten Titel: ‚Das Neueste aus dem Reiche des Witzes‘. Hier vereinigen sich hervorragende Dichter, Humoristen und Satiriker zu Ehren des Meisters der deutschen Satire. [...] Die geschmackvolle und elegante Ausstattung des Almanachs hat die graphische Kunstanstalt Brüder Rosenbaum besorgt.“ [Ein „Lessing-Almanach“ als Damenspende der „Concordia“. In: Illustrirtes Wiener Extrablatt, Jg. 41, Nr. 40, 11.2.1912, S. 7] Ein Auswahl an Beiträgen des dritten Teils wurde im „Illustrirten Wiener Extrablatt“ nachgedruckt, darunter Wedekinds Gedicht „Herr von der Heydte“ [vgl. Die Damenspende des „Concordia“-Balles. In: Illustrirtes Wiener Extrablatt, Jg. 41, Nr. 42, 13.2.1912, S. 6-8, hier S. 8]. des Concordiaballesder nächste Ball des 1859 in Wien gegründeten Journalisten- und Schriftstellervereins Concordia (ein Verein mit 1848er Traditionen, der den ersten seiner Bälle 1863 in den Sofien-Sälen veranstaltete hatte); er fand am 12.2.1912 statt, wie angekündigt war: „Die Arbeiten für den ‚Concordia‘-Ball, der am 12. Februar in den Sofiensälen abgehalten wird, nehmen einen flotten Fortgang. Das diesjährige Fest wird im Zeichen Lessings stehen.“ [„Concordia“-Ball. In: Illustrirtes Wiener Extrablatt, Jg. 41, Nr. 19, 21.1.1912, S. 7] zu übersenden. Eine kleine Bitte werden Sie mir dabei aber erlauben, nämlich die, daß ohne mein Wissen an den Zeilen nichts geändert oder gestrichen wird. Damit wünsche ich der „Concordia“ | ein schönes Gelingen Ihres Festes und bitte Sie noch aus den letzten Stunden von 1911 die schönsten Glückwünsche zum Neujahr 1912 entgegenzunehmen von Ihrem
hochachtungsvoll ergebenen
Frank Wedekind.


München 31.12.11.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Kariertes Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 14,5 x 22,5 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    31. Dezember 1911 (Sonntag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Wien
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Österreichische Nationalbibliothek

Josefsplatz 1
A-1015 Wien
Österreich

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Julius Bauer
Signatur des Dokuments:
Frank Wedekind Autogr. 584/30-2
Standort:
Österreichische Nationalbibliothek (Wien)

Danksagung

Wir danken der Österreichischen Nationalbibliothek (Wien) für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Julius Bauer, 31.12.1911. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

20.09.2024 12:22
Kennung: 4591

München, 31. Dezember 1911 (Sonntag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Bauer, Julius
 
 

Inhalt

Sehr verehrter Herr Bauerder Schriftsteller und Journalist Julius Bauer in Wien (IX, Porzellangasse 13), „Chef-Redakteur d. ‚Illustrierten Wiener Extrablatt‘“ [Lehmanns Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger für Wien 1912, Teil VII, S. 51], der 1912 den „Lessing-Almanach“ des Concordia-Balls herausgab (siehe unten).!

Darf ich mir die Ehre nehmen, Ihnen inliegende Zeilendas Manuskript (nicht überliefert) von Wedekinds dem Münchner Polizeipräsidenten Julius von der Heydte gewidmetes Gedicht „Herr von der Heydte“ [KSA 1/I, S. 592-393], das im Erstdruck im „Lessing-Almanach. Concordia-Ball. 12. Februar 1912“ (1912 im Verlag der Brüder Rosenbaum in Wien) erschien [vgl. KSA 1/II, S. 1659] – im dritten Teil (siehe unten); es entstand am 30.12.1911, wie Wedekind notierte: „Von der Heydte-Gedicht“ [Tb]. für die DamenspendeDie Presse berichtete über den Zweck des Ball-Almanachs (siehe oben): „Ein sinniges und zugleich pietätvolles Angebinde überreicht die ‚Concordia‘ den Besucherinnen ihres Balles als Damenspende. Regent des Festes ist [...] Gotthold Ephraim Lessing dem die ‚Concordia‘ ein Denkmal im Herzen Wiens bereitet Das elegante Büchlein, das unter dem Titel ‚Lessing-Almanach‘ am Abende des Balles, am 12. Februar, erscheint will gleichsam ein literarischer und poetischer Vorbote des für die Geschichte des Vereines und dieser Stadt gleich bedeutsamen Ereignisses sein. Die Enveloppe – goldene Arabesken auf weißem Grunde – ist mit einer Reproduktion nach dem bekannten von Graff gemalten Bildnis Lessings geschmückt. Der Almanach, 83 Seiten stark, in japanischem Buchstoff gebunden, bietet eine Fülle von Meinungen, Aussprachen und literarischen Bemerkungen in gebundener und ungebundener Rede. Schriftsteller und Dichter, darunter Namen von allererstem Range und von unbestrittenem Ansehen in der deutschen Kulturwelt, haben Beiträge gestiftet, die Julius Bauer gesammelt und herausgegeben hat [...]. Der dritte Teil führt den von Lessing in der ‚Vossischen Zeitung‘ gebrauchten Titel: ‚Das Neueste aus dem Reiche des Witzes‘. Hier vereinigen sich hervorragende Dichter, Humoristen und Satiriker zu Ehren des Meisters der deutschen Satire. [...] Die geschmackvolle und elegante Ausstattung des Almanachs hat die graphische Kunstanstalt Brüder Rosenbaum besorgt.“ [Ein „Lessing-Almanach“ als Damenspende der „Concordia“. In: Illustrirtes Wiener Extrablatt, Jg. 41, Nr. 40, 11.2.1912, S. 7] Ein Auswahl an Beiträgen des dritten Teils wurde im „Illustrirten Wiener Extrablatt“ nachgedruckt, darunter Wedekinds Gedicht „Herr von der Heydte“ [vgl. Die Damenspende des „Concordia“-Balles. In: Illustrirtes Wiener Extrablatt, Jg. 41, Nr. 42, 13.2.1912, S. 6-8, hier S. 8]. des Concordiaballesder nächste Ball des 1859 in Wien gegründeten Journalisten- und Schriftstellervereins Concordia (ein Verein mit 1848er Traditionen, der den ersten seiner Bälle 1863 in den Sofien-Sälen veranstaltete hatte); er fand am 12.2.1912 statt, wie angekündigt war: „Die Arbeiten für den ‚Concordia‘-Ball, der am 12. Februar in den Sofiensälen abgehalten wird, nehmen einen flotten Fortgang. Das diesjährige Fest wird im Zeichen Lessings stehen.“ [„Concordia“-Ball. In: Illustrirtes Wiener Extrablatt, Jg. 41, Nr. 19, 21.1.1912, S. 7] zu übersenden. Eine kleine Bitte werden Sie mir dabei aber erlauben, nämlich die, daß ohne mein Wissen an den Zeilen nichts geändert oder gestrichen wird. Damit wünsche ich der „Concordia“ | ein schönes Gelingen Ihres Festes und bitte Sie noch aus den letzten Stunden von 1911 die schönsten Glückwünsche zum Neujahr 1912 entgegenzunehmen von Ihrem
hochachtungsvoll ergebenen
Frank Wedekind.


München 31.12.11.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Kariertes Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 14,5 x 22,5 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    31. Dezember 1911 (Sonntag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Wien
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Österreichische Nationalbibliothek

Josefsplatz 1
A-1015 Wien
Österreich

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Julius Bauer
Signatur des Dokuments:
Frank Wedekind Autogr. 584/30-2
Standort:
Österreichische Nationalbibliothek (Wien)

Danksagung

Wir danken der Österreichischen Nationalbibliothek (Wien) für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Julius Bauer, 31.12.1911. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

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Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

20.09.2024 12:22