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Kennung: 4495

Yverdon-les-Bains, 17. September 1883 (Montag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, William

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

YverdonWilliam Wedekind begann seine kaufmännische Lehre bei der Familie des Kaufmanns Auguste Verdan in Yverdon und wechselte im November 1883 zum Kaufmann Emile Ruffieux nach Lausanne [vgl. Vinçon 2021, Bd. 2, S. 19]., den 17. September 83.


Lieber Bruder!

Ich danke dir für den Auftragnicht ermittelt. den du für mich ausgerichtet hast aufs Beste. Um gleich auf den Grund meines Briefes zu kommen vernehme folgendes. Du weißt, daß wenn man jung ist wie wir, man das Bedürfniß hat zu leben. Um aber leben zu können braucht man Geld und wenn solches mangelt so sucht man dasselbe von irgend einem guten Freunde zu entleihen. Hat man dasselbe entliehen so muß man es über kurz oder lang zurückbezahlen, was einem aber oft nicht gut möglich ist.

In diesem Falle bin ich!!!

Was kann man in einem solchen Falle thun?

I. Man kann an Papa schreiben, derselbe ist aber im Stande einem das Taschenk/g/eld in folge dessen zu verkürzen; man

II. Man kann an Mamma schreiben. Dieselbe wird aber antworten: „Geschieht dir recht, warum | machst du Schulden“.

Wenn man aber einen Bruder hat, so kann man auch an den schreiben und wenn derselbe den Fürsprecher bei Mamma macht so kann man noch hoffen.

Letzteres habe ich gethan, jetzt hoffe ich! Meine Schulden betragen 7. frs. Mit frs. 5, wäre mir geholfen

Noch einen Wunsch habe ich. Du hast zwei Flöten von mir, welche ich dich bitte mir mit der nächsten Wäsche zu schicken. Da ich aber nicht zwei nöthig habe, so will ich dir die gelbe gegen frs. 2. lassen, denke aber die schwarze zu erhalten.

Auf baldige Antwort hoffend
grüßt dich dein Bruder
W. Lincoln

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Kariertes Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 13 x 21 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Als Empfangsort wird Lenzburg angenommen, wo Frank Wedekind sich in dieser Zeit aufhielt.

  • Schreibort

    Yverdon-les-Bains
    17. September 1883 (Montag)
    Sicher

  • Absendeort

    Yverdon
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Lenzburg
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 313
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

William Wedekind an Frank Wedekind, 17.9.1883. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

23.10.2024 12:11
Kennung: 4495

Yverdon-les-Bains, 17. September 1883 (Montag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, William

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

YverdonWilliam Wedekind begann seine kaufmännische Lehre bei der Familie des Kaufmanns Auguste Verdan in Yverdon und wechselte im November 1883 zum Kaufmann Emile Ruffieux nach Lausanne [vgl. Vinçon 2021, Bd. 2, S. 19]., den 17. September 83.


Lieber Bruder!

Ich danke dir für den Auftragnicht ermittelt. den du für mich ausgerichtet hast aufs Beste. Um gleich auf den Grund meines Briefes zu kommen vernehme folgendes. Du weißt, daß wenn man jung ist wie wir, man das Bedürfniß hat zu leben. Um aber leben zu können braucht man Geld und wenn solches mangelt so sucht man dasselbe von irgend einem guten Freunde zu entleihen. Hat man dasselbe entliehen so muß man es über kurz oder lang zurückbezahlen, was einem aber oft nicht gut möglich ist.

In diesem Falle bin ich!!!

Was kann man in einem solchen Falle thun?

I. Man kann an Papa schreiben, derselbe ist aber im Stande einem das Taschenk/g/eld in folge dessen zu verkürzen; man

II. Man kann an Mamma schreiben. Dieselbe wird aber antworten: „Geschieht dir recht, warum | machst du Schulden“.

Wenn man aber einen Bruder hat, so kann man auch an den schreiben und wenn derselbe den Fürsprecher bei Mamma macht so kann man noch hoffen.

Letzteres habe ich gethan, jetzt hoffe ich! Meine Schulden betragen 7. frs. Mit frs. 5, wäre mir geholfen

Noch einen Wunsch habe ich. Du hast zwei Flöten von mir, welche ich dich bitte mir mit der nächsten Wäsche zu schicken. Da ich aber nicht zwei nöthig habe, so will ich dir die gelbe gegen frs. 2. lassen, denke aber die schwarze zu erhalten.

Auf baldige Antwort hoffend
grüßt dich dein Bruder
W. Lincoln

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Kariertes Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 13 x 21 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Als Empfangsort wird Lenzburg angenommen, wo Frank Wedekind sich in dieser Zeit aufhielt.

  • Schreibort

    Yverdon-les-Bains
    17. September 1883 (Montag)
    Sicher

  • Absendeort

    Yverdon
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Lenzburg
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 313
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

William Wedekind an Frank Wedekind, 17.9.1883. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
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Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

23.10.2024 12:11