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Kennung: 4414

München, 21. Juli 1910 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Armin (Hami)

Inhalt

München, 21.VII.1910.


Lieber Armin!

Anfang August denken Tilly und ich nach Lenzburg zu gehenWedekind reiste mit seiner Familie am 6.8.1910 nach Lenzburg: „Abfahrt zur Bahn. […] Ankunft in Lenzburg.“ [Tb] Auf der Rückreise nach München am 2.9.1910 traf er sich in Zürich mit der Frau und dem Sohn seines Bruders: „Abreise von Lenzburg. In Zürich begrüßen uns Emma und Armin junior am Bahnhof.“ [Tb]. Ich bringe Dir das Tagebuchvon Friedrich Wilhelm Wedekind [vgl. Frank Wedekind an Armin Wedekind, 21.1.1910]. mit, über das wir im Winter korrespondirten. Ich frage mich nun, ob sich bei der Gelegenheit nicht eine Zusammenkunft unserer alten FreundeLeopold Frölich (Psychiater in Königsfelden), Adolf Vögtlin (Lehrer und Schriftsteller in Zürich), Arnold Hirzel (Rektor der Bezirksschule in Aarau), Walter Laué (Beigeordneter Bürgermeister und Dezernent für Kulturangelegenheiten in Köln), Oskar Schibler (Oberrichter in Aarau), Hermann Huber (Politiker, Mitglied des Großen Rats in Aargau) und Ernst Zschokke (Lehrer für Deutsch und Geschichte an der Kantonsschule Aarau) waren Mitschüler von Frank und Armin Wedekind an der Kantonsschule Aarau gewesen; Hans Kaeslin (Lehrer für Deutsch an der Kantonsschule Aarau) war ein Bekannter Wedekinds aus seiner Aarauer Zeit, den er am 9. und 12.4.1905 in München getroffen hatte [vgl. Tb]; Heinrich Welti (Literatur- und Musikkritiker), ebenfalls ehemaliger Schüler der Kantonsschule, hatte Armin und Frank Wedekind während ihrer gemeinsamen Studienzeit in München ins dortige Kulturleben eingeführt; Gustav Henckell, der Bruder Karl Henkells und Konservenfabrikant in Lenzburg, stand mit Wedekind dem Tagebuch zufolge nach wie vor in freundschaftlichem Kontakt – so auch während seines Aufenthalts in Lenzburg am 14.8.1910 („Mit Gustav Henckel und Frau“), am 26.8.1910 („Gustav Henckell und Frau kommen nach dem Nachtessen“) und am 31.8.1910 („Abendessen bei Henckels mit Arnold Hirzel und Frau“, der Schwester von Karl und Gustav Henckell). Ein Treffen in größerer Runde kam nicht zustande. arrangiren ließe. Ich jedenfalls würde mich sehr freuen, sie wiederzusehen. Ich dachte an:

Leopold Frölich,
Adolf Vögtlin,
Heinrich Welti (der vielleicht schon in AarburgHeinrich Welti, der lange in Berlin gelebt hatte, zog 1910 zurück nach Aarburg, wo er aufgewachsen war.),
Arnold Hirzel,
Walther Laue (der voraussichtlich in AarauWalter Laué, der nur das Schuljahr 1880/81 als Klassenkamerad Wedekinds an der Kantonsschule Aarau verbrachte, lebte in seiner Heimatstadt Köln. Von ihm wird berichtet, dass er „[s]ozusagen jeden Amtsurlaub [...] zu einem Aufenthalt in der Schweiz, meist in Aarau,“ nutzte, wo sich „um ihn ein Kreis alter und neuer Freunde“ versammelt habe [M. Schmidt: Walther Laue. 1863–1938. In: Mitteilungen der aargauischen Naturforschenden Gesellschaft, Bd. 21, 1943, S. LXX]. ist),
Oskar Schibler,
Ernst Zschokke,
Hermann Hechervermutlich Übertragungsfehler für: Hermann Huber.,
Hans KöslinÜbertragungsfehler für: Käslin.
und Gustav Henkell.

Aarau wäre wol für die meisten der gelegenste Treffpunkt, wobei natürlich nicht ausgeschlossen wäre, daß wir uns auch außerdem in Zürich treffen. Selbstverständlich wären auch die Damen willkommen.

Ich theile Dir diese Idee mit in der Voraussetzung, daß Du vielleicht den einen oder andern gelegentlich triffst und dabei erfahren könntest, ob er Lust dazu hätte.

Auf jeden Fall freue ich mich sehr darauf, Dich wieder zu sehen. An Dich, Deine liebe Frau und Deine Kinder die herzlichsten Grüße von Tilly und mir.

Auf baldiges frohes Wiedersehen! Dein
Frank.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 0 Blatt, davon 0 Seiten beschrieben

Sonstiges:
Das Korrespondenzstück ist nur im Druck überliefert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Als Empfangsort wird Armin Wedekinds Wohnort angenommen.

  • Schreibort

    München
    21. Juli 1910 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Zürich
    Datum unbekannt

Erstdruck

Gesammelte Briefe. Zweiter Band

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Fritz Strich
Ort der Herausgabe:
München
Verlag:
Georg Müller
Jahrgang:
1924
Seitenangabe:
246
Briefnummer:
358
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Es gibt keine Informationen zum Standort.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Armin (Hami) Wedekind, 21.7.1910. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

28.04.2023 09:06
Kennung: 4414

München, 21. Juli 1910 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Armin (Hami)
 
 

Inhalt

München, 21.VII.1910.


Lieber Armin!

Anfang August denken Tilly und ich nach Lenzburg zu gehenWedekind reiste mit seiner Familie am 6.8.1910 nach Lenzburg: „Abfahrt zur Bahn. […] Ankunft in Lenzburg.“ [Tb] Auf der Rückreise nach München am 2.9.1910 traf er sich in Zürich mit der Frau und dem Sohn seines Bruders: „Abreise von Lenzburg. In Zürich begrüßen uns Emma und Armin junior am Bahnhof.“ [Tb]. Ich bringe Dir das Tagebuchvon Friedrich Wilhelm Wedekind [vgl. Frank Wedekind an Armin Wedekind, 21.1.1910]. mit, über das wir im Winter korrespondirten. Ich frage mich nun, ob sich bei der Gelegenheit nicht eine Zusammenkunft unserer alten FreundeLeopold Frölich (Psychiater in Königsfelden), Adolf Vögtlin (Lehrer und Schriftsteller in Zürich), Arnold Hirzel (Rektor der Bezirksschule in Aarau), Walter Laué (Beigeordneter Bürgermeister und Dezernent für Kulturangelegenheiten in Köln), Oskar Schibler (Oberrichter in Aarau), Hermann Huber (Politiker, Mitglied des Großen Rats in Aargau) und Ernst Zschokke (Lehrer für Deutsch und Geschichte an der Kantonsschule Aarau) waren Mitschüler von Frank und Armin Wedekind an der Kantonsschule Aarau gewesen; Hans Kaeslin (Lehrer für Deutsch an der Kantonsschule Aarau) war ein Bekannter Wedekinds aus seiner Aarauer Zeit, den er am 9. und 12.4.1905 in München getroffen hatte [vgl. Tb]; Heinrich Welti (Literatur- und Musikkritiker), ebenfalls ehemaliger Schüler der Kantonsschule, hatte Armin und Frank Wedekind während ihrer gemeinsamen Studienzeit in München ins dortige Kulturleben eingeführt; Gustav Henckell, der Bruder Karl Henkells und Konservenfabrikant in Lenzburg, stand mit Wedekind dem Tagebuch zufolge nach wie vor in freundschaftlichem Kontakt – so auch während seines Aufenthalts in Lenzburg am 14.8.1910 („Mit Gustav Henckel und Frau“), am 26.8.1910 („Gustav Henckell und Frau kommen nach dem Nachtessen“) und am 31.8.1910 („Abendessen bei Henckels mit Arnold Hirzel und Frau“, der Schwester von Karl und Gustav Henckell). Ein Treffen in größerer Runde kam nicht zustande. arrangiren ließe. Ich jedenfalls würde mich sehr freuen, sie wiederzusehen. Ich dachte an:

Leopold Frölich,
Adolf Vögtlin,
Heinrich Welti (der vielleicht schon in AarburgHeinrich Welti, der lange in Berlin gelebt hatte, zog 1910 zurück nach Aarburg, wo er aufgewachsen war.),
Arnold Hirzel,
Walther Laue (der voraussichtlich in AarauWalter Laué, der nur das Schuljahr 1880/81 als Klassenkamerad Wedekinds an der Kantonsschule Aarau verbrachte, lebte in seiner Heimatstadt Köln. Von ihm wird berichtet, dass er „[s]ozusagen jeden Amtsurlaub [...] zu einem Aufenthalt in der Schweiz, meist in Aarau,“ nutzte, wo sich „um ihn ein Kreis alter und neuer Freunde“ versammelt habe [M. Schmidt: Walther Laue. 1863–1938. In: Mitteilungen der aargauischen Naturforschenden Gesellschaft, Bd. 21, 1943, S. LXX]. ist),
Oskar Schibler,
Ernst Zschokke,
Hermann Hechervermutlich Übertragungsfehler für: Hermann Huber.,
Hans KöslinÜbertragungsfehler für: Käslin.
und Gustav Henkell.

Aarau wäre wol für die meisten der gelegenste Treffpunkt, wobei natürlich nicht ausgeschlossen wäre, daß wir uns auch außerdem in Zürich treffen. Selbstverständlich wären auch die Damen willkommen.

Ich theile Dir diese Idee mit in der Voraussetzung, daß Du vielleicht den einen oder andern gelegentlich triffst und dabei erfahren könntest, ob er Lust dazu hätte.

Auf jeden Fall freue ich mich sehr darauf, Dich wieder zu sehen. An Dich, Deine liebe Frau und Deine Kinder die herzlichsten Grüße von Tilly und mir.

Auf baldiges frohes Wiedersehen! Dein
Frank.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 0 Blatt, davon 0 Seiten beschrieben

Sonstiges:
Das Korrespondenzstück ist nur im Druck überliefert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Als Empfangsort wird Armin Wedekinds Wohnort angenommen.

  • Schreibort

    München
    21. Juli 1910 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Zürich
    Datum unbekannt

Erstdruck

Gesammelte Briefe. Zweiter Band

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Fritz Strich
Ort der Herausgabe:
München
Verlag:
Georg Müller
Jahrgang:
1924
Seitenangabe:
246
Briefnummer:
358
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Es gibt keine Informationen zum Standort.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Armin (Hami) Wedekind, 21.7.1910. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

28.04.2023 09:06