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Kennung: 4347

Berlin, 15. Februar 1906 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Kraus, Karl

Inhalt

Lieber Herr Kraus,

hier ein kleiner Beitragdas dem Brief beigelegte Manuskript [vgl. KSA 1/II, S. 1385] des Gedichts „Die Wetterfahne“ [vgl. KSA 1/I, S. 560f.] als Beitrag für die „Fackel“, wo es knapp zwei Wochen darauf im Erstdruck erschien [vgl. Frank Wedekind: Die Wetterfahne. In: Die Fackel, Jg. 7, Nr. 197, 28.2.1906, S. 13]. Das Gedicht war Tilly Wedekinds Erinnerungen zufolge an sie „gerichtet“ [Wedekind 1969, S. 52], wahrscheinlicher aber war es im Gedanken an Berthe Marie Denk geschrieben, um die es im vorliegenden Brief geht, als „Wedekinds Abschiedsgedicht nach einem stürmischen Jahr der Leidenschaft“ [Pfäfflin/Dambacher 1999, S. 116].. Über den Prologdas „als Prolog zu einer Benefiz-Vorstellung des Kleinen Theaters“ (Direktion: Victor Barnowski) am 16.2.1906 in Berlin „zugunsten eines geplanten Heinrich-Heine-Denkmals“ zum „50. Todestag des Dichters“ [KSA 1/I, S. 969] in Versen geschriebene Gedicht „An Heinrich Heine“ [KSA 1/I, S. 555-560]. Seine Entstehung ist im Tagebuch dokumentiert. Wedekind notierte am 10.2.1906: „Im Kleinen Theater fordert mich Barnowski auf einen Heine-Prolog zu schreiben“ [Tb], am 11.2.1906: „Schließe mit Barnowski über Heine Prolog ab“ [Tb], am 12. und 13.2.1906: „Heineprolog geschrieben“ [Tb], am 14.2.1906: „Im Nürnberger Hof schreibe ich den Prolog fertig“ [Tb], am 15.2.1906: „Prolog abgeschrieben“ [Tb] und am 16.2.1906 schließlich den Vortrag des Gedichts und das Honorar: „Heine Prolog Eingenommen M. 300“ [Tb]. Den Tag darauf wurde es im „Berliner Tageblatt“ mit einer redaktionellen Vorbemerkung gedruckt: „Dieser Prolog wurde in der gestrigen, zu Gunsten eines Heine-Denkmals veranstalteten Vorstellung des Kleinen Theaters vom Verfasser vorgetragen.“ [Frank Wedekind: An Heinrich Heine. In: Berliner Tageblatt, Jg. 35, Nr. 87, 17.2.1906, Morgen-Ausgabe, S. (2-3), hier S. (2)]. habe ich Ihnen telegraphiertHinweis auf ein nicht überliefertes Telegramm; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Karl Kraus, 14.2.1906. – Die „telegraphische Mitteilung“ betraf den Prolog „An Heinrich Heine“ (siehe oben); „worum es dabei ging, ist nicht mehr zu ermitteln.“ [KSA 1/I, S. 969] Karl Kraus äußerte sich kritisch über ein Heine-Denkmal: „Aber sollte die beschämende Denkmalsbettelei nicht doch einmal ihr Ende finden?“ [Um Heine. In: Die Fackel, Jg. 7, Nr. 199, 23.3.1906, S. 1-6, hier S. 1]. Unserer FreundinBerthe Marie Denk, die eine Liebesbeziehung mit Wedekind und eine mit Karl Kraus hatte. Sie hatte Wedekind in Berlin besucht, war am 14.1.1906 „sterbenskrank [...] nach Wien“ [Tb] zurückgereist und Wedekind hatte von ihrer Schwester zuletzt am 13.2.1906 Nachricht erhalten, sie sei „noch lange nicht gesund“ [Ottilie Weißhappel an Wedekind, 12.2.1906]. – Die Passage („Unserer Freundin“ bis „zuweilen?“) ist im Erstdruck durch drei Auslassungspunkte („...“) ersetzt. geht es offenbar immer noch nicht gut. Sehen Sie sie zuweilen? Ich | sagte seinerzeit, daß das Weib und die Freundschaft keine guten Freunde sind, aber gegenüber solchem Schicksal schweigt wol jeder Eigennutz. Meine Rolle hierWedekinds Engagement in Inszenierungen seiner Stücke am Kleinen Theater (Direktion: Victor Barnowski) in Berlin schien beendet („Marquis von Keith“ mit Wedekind in der Titelrolle war nach der zwölften Vorstellung am 29.1.1905 [vgl. Tb] abgesetzt und „Hidalla“ mit Wedekind in der Rolle des Karl Hetmann nach der 50. Vorstellung am 23.1.1906 [vgl. Tb] nicht mehr gespielt worden) und ein Engagement am Deutschen Theater (Direktion: Max Reinhardt) war noch nicht definitiv. Wedekind notierte am 10.2.1906: „Im Deutschen Theater erfahr ich nichts Neues.“ [Tb] in Berlin scheint vorläufig ausgespielt zu sein, ich habe mir aber | schon eine WohnungWedekind wohnte seinerzeit in der Pension von Johanna Nolte (Schiffbauerdamm 6/7) [vgl. Berliner Adreßbuch 1906, Teil I, S. 1598]; Eigentümer des Hauses war das Neue Theater [vgl. Berliner Adreßbuch 1906, Teil III, S. 669]. gemietet und weiß augenblicklich nicht recht, wo ich zu Hause bin. Ich traf Harden hier öfterWedekind hatte Maximilian Harden in Berlin zuletzt am 4. und 26.1.1906 getroffen [vgl. Tb]. und habe ihm viel von Ihnen erzählt. Vielleicht ist Ihnen das nicht rechtKarl Kraus war bereits auf Distanz zu Maximilian Harden gegangen, bevor er ab 1907 seine großangelegten Polemiken gegen den Berliner Publizisten schrieb; soeben hatte er ihn als „der fette Stilist Harden“ [Die Fackel, Jg. 7, Nr. 195, 10.2.1906, S. 21] bezeichnet., aber ich darf doch wol meine Überzeugungen | aussprechen. Wenn es Ihnen nicht unsympatisch ist mir etwas über Bertha Mariaim Erstdruck durch drei Auslassungspunkte („...“) ersetzt. zu schreiben, werde ich Ihnen dankbar dafür sein.

Mit herzlichsten Grüßen
Ihr
FrWedekind


15 II 6.


[Beilage:]


Die Wetterfahne.


Du auf deinem höchsten Dach,

Ich in deiner Nähe;

Doch die wahre Liebe, ach,

Schwankt in solcher Höhe.

Du in deinem Herzen leer,

Ich in blindem Wahne –

Dreh dich hin, dreh dich her,

Schöne Wetterfahne!

_____


Unterhaltend pfeift der Wind,

Bläst uns um die Ohren;

Von des Himmels Freuden sind |

Keine noch verloren!

Glaubst du, daß verliebt ich bin,

Weil ich dich ermahne?

Dreh dich her, dreh dich hin,

Schöne Wetterfahne!

_____


Drehn wir uns auf hohem Turm

Immer frisch und munter!

Ach der erste Wintersturm

Schleudert dich hinunter.

Wenn dann auch verflogen wär,

Was ich jetzt noch ahne ...

Dreh dich hin, dreh dich her,

Schöne Wetterfahne!


Frank Wedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 4 Blatt, davon 6 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 11 x 18 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Karl Kraus hat mit Bleistift auf Seite 1 eine Passage („Unserer Freundin“ bis „zuweilen?“) gestrichen und mit nachgestellten vier Punkten („....“) als Auslassungszeichen versehen sowie auf Seite 4 einen Namen („Bertha Maria“) gestrichen und davor drei Punkte („...“) als Auslassungszeichen gesetzt. Die Beilage ist ohne die Drucklegung dokumentierende Spuren überliefert – in der Karl Kraus-Sammlung Friedrich Pfäfflin des Forschungsinstituts Brenner-Archiv (Universität Innsbruck), dem wir für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe danken.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Berlin
    15. Februar 1906 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Wien
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefe Frank Wedekinds

Titel des Aufsatzes:
Briefe Frank Wedekinds
Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Karl Kraus
Verlag:
Wien: Verlag "Die Fackel"
Jahrgang:
1920
Seitenangabe:
123
Kommentar:
Detaillierter Nachweis: Briefe Frank Wedekinds. In: Die Fackel, Jg. 21, Nr. 521-530, Januar 1920, S. 123. Im Erstdruck ist der Brief an zwei Stellen – jeweils mit Auslassungspunkten kenntlich gemacht – gekürzt und mit dem Hinweis „Aus Berlin“ sowie mit zwei Fußnoten versehen. Zur Beilage ist angemerkt: „Die Wetterfahne“, nach „Prolog“: „Nicht mehr erinnerlich.“ Was die Datierung betrifft, so weist der Erstdruck „dem Brief, bei graphisch richtiger Wiedergabe des Datums, eine chronologisch falsche Korrespondenzstelle zu“ [Nottscheid 2008, S. 161]; er ist vor dem Brief vom 18.10.1906 eingeordnet. Der Fehler, die römische Ziffer „II“ für Februar als arabische Ziffer „11“ interpretiert zu haben, dürfte dem Setzer unterlaufen sein und hatte die Folge, dass der Brief im ersten Nachdruck auf den 15.11.1906 datiert ist [vgl. GB 2, S. 161]. Erstdruck der Beilage: Pfäfflin/Dambacher 1999, S. 116-117. – Neuedition: Nottscheid 2008, S. 58-59 (Nr. 46). Mit Beilage („Die Wetterfahne“) nach deren Erstdruck.
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Wienbibliothek im Rathaus

Felderstraße 1
1082 Wien
Österreich

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Karl-Kraus-Archiv
Signatur des Dokuments:
H.I.N. 139725
Standort:
Wienbibliothek im Rathaus (Wien)

Danksagung

Wir danken der Wienbibliothek im Rathaus für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstückes.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Karl Kraus, 15.2.1906. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

19.08.2023 18:45
Kennung: 4347

Berlin, 15. Februar 1906 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Kraus, Karl
 
 

Inhalt

Lieber Herr Kraus,

hier ein kleiner Beitragdas dem Brief beigelegte Manuskript [vgl. KSA 1/II, S. 1385] des Gedichts „Die Wetterfahne“ [vgl. KSA 1/I, S. 560f.] als Beitrag für die „Fackel“, wo es knapp zwei Wochen darauf im Erstdruck erschien [vgl. Frank Wedekind: Die Wetterfahne. In: Die Fackel, Jg. 7, Nr. 197, 28.2.1906, S. 13]. Das Gedicht war Tilly Wedekinds Erinnerungen zufolge an sie „gerichtet“ [Wedekind 1969, S. 52], wahrscheinlicher aber war es im Gedanken an Berthe Marie Denk geschrieben, um die es im vorliegenden Brief geht, als „Wedekinds Abschiedsgedicht nach einem stürmischen Jahr der Leidenschaft“ [Pfäfflin/Dambacher 1999, S. 116].. Über den Prologdas „als Prolog zu einer Benefiz-Vorstellung des Kleinen Theaters“ (Direktion: Victor Barnowski) am 16.2.1906 in Berlin „zugunsten eines geplanten Heinrich-Heine-Denkmals“ zum „50. Todestag des Dichters“ [KSA 1/I, S. 969] in Versen geschriebene Gedicht „An Heinrich Heine“ [KSA 1/I, S. 555-560]. Seine Entstehung ist im Tagebuch dokumentiert. Wedekind notierte am 10.2.1906: „Im Kleinen Theater fordert mich Barnowski auf einen Heine-Prolog zu schreiben“ [Tb], am 11.2.1906: „Schließe mit Barnowski über Heine Prolog ab“ [Tb], am 12. und 13.2.1906: „Heineprolog geschrieben“ [Tb], am 14.2.1906: „Im Nürnberger Hof schreibe ich den Prolog fertig“ [Tb], am 15.2.1906: „Prolog abgeschrieben“ [Tb] und am 16.2.1906 schließlich den Vortrag des Gedichts und das Honorar: „Heine Prolog Eingenommen M. 300“ [Tb]. Den Tag darauf wurde es im „Berliner Tageblatt“ mit einer redaktionellen Vorbemerkung gedruckt: „Dieser Prolog wurde in der gestrigen, zu Gunsten eines Heine-Denkmals veranstalteten Vorstellung des Kleinen Theaters vom Verfasser vorgetragen.“ [Frank Wedekind: An Heinrich Heine. In: Berliner Tageblatt, Jg. 35, Nr. 87, 17.2.1906, Morgen-Ausgabe, S. (2-3), hier S. (2)]. habe ich Ihnen telegraphiertHinweis auf ein nicht überliefertes Telegramm; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Karl Kraus, 14.2.1906. – Die „telegraphische Mitteilung“ betraf den Prolog „An Heinrich Heine“ (siehe oben); „worum es dabei ging, ist nicht mehr zu ermitteln.“ [KSA 1/I, S. 969] Karl Kraus äußerte sich kritisch über ein Heine-Denkmal: „Aber sollte die beschämende Denkmalsbettelei nicht doch einmal ihr Ende finden?“ [Um Heine. In: Die Fackel, Jg. 7, Nr. 199, 23.3.1906, S. 1-6, hier S. 1]. Unserer FreundinBerthe Marie Denk, die eine Liebesbeziehung mit Wedekind und eine mit Karl Kraus hatte. Sie hatte Wedekind in Berlin besucht, war am 14.1.1906 „sterbenskrank [...] nach Wien“ [Tb] zurückgereist und Wedekind hatte von ihrer Schwester zuletzt am 13.2.1906 Nachricht erhalten, sie sei „noch lange nicht gesund“ [Ottilie Weißhappel an Wedekind, 12.2.1906]. – Die Passage („Unserer Freundin“ bis „zuweilen?“) ist im Erstdruck durch drei Auslassungspunkte („...“) ersetzt. geht es offenbar immer noch nicht gut. Sehen Sie sie zuweilen? Ich | sagte seinerzeit, daß das Weib und die Freundschaft keine guten Freunde sind, aber gegenüber solchem Schicksal schweigt wol jeder Eigennutz. Meine Rolle hierWedekinds Engagement in Inszenierungen seiner Stücke am Kleinen Theater (Direktion: Victor Barnowski) in Berlin schien beendet („Marquis von Keith“ mit Wedekind in der Titelrolle war nach der zwölften Vorstellung am 29.1.1905 [vgl. Tb] abgesetzt und „Hidalla“ mit Wedekind in der Rolle des Karl Hetmann nach der 50. Vorstellung am 23.1.1906 [vgl. Tb] nicht mehr gespielt worden) und ein Engagement am Deutschen Theater (Direktion: Max Reinhardt) war noch nicht definitiv. Wedekind notierte am 10.2.1906: „Im Deutschen Theater erfahr ich nichts Neues.“ [Tb] in Berlin scheint vorläufig ausgespielt zu sein, ich habe mir aber | schon eine WohnungWedekind wohnte seinerzeit in der Pension von Johanna Nolte (Schiffbauerdamm 6/7) [vgl. Berliner Adreßbuch 1906, Teil I, S. 1598]; Eigentümer des Hauses war das Neue Theater [vgl. Berliner Adreßbuch 1906, Teil III, S. 669]. gemietet und weiß augenblicklich nicht recht, wo ich zu Hause bin. Ich traf Harden hier öfterWedekind hatte Maximilian Harden in Berlin zuletzt am 4. und 26.1.1906 getroffen [vgl. Tb]. und habe ihm viel von Ihnen erzählt. Vielleicht ist Ihnen das nicht rechtKarl Kraus war bereits auf Distanz zu Maximilian Harden gegangen, bevor er ab 1907 seine großangelegten Polemiken gegen den Berliner Publizisten schrieb; soeben hatte er ihn als „der fette Stilist Harden“ [Die Fackel, Jg. 7, Nr. 195, 10.2.1906, S. 21] bezeichnet., aber ich darf doch wol meine Überzeugungen | aussprechen. Wenn es Ihnen nicht unsympatisch ist mir etwas über Bertha Mariaim Erstdruck durch drei Auslassungspunkte („...“) ersetzt. zu schreiben, werde ich Ihnen dankbar dafür sein.

Mit herzlichsten Grüßen
Ihr
FrWedekind


15 II 6.


[Beilage:]


Die Wetterfahne.


Du auf deinem höchsten Dach,

Ich in deiner Nähe;

Doch die wahre Liebe, ach,

Schwankt in solcher Höhe.

Du in deinem Herzen leer,

Ich in blindem Wahne –

Dreh dich hin, dreh dich her,

Schöne Wetterfahne!

_____


Unterhaltend pfeift der Wind,

Bläst uns um die Ohren;

Von des Himmels Freuden sind |

Keine noch verloren!

Glaubst du, daß verliebt ich bin,

Weil ich dich ermahne?

Dreh dich her, dreh dich hin,

Schöne Wetterfahne!

_____


Drehn wir uns auf hohem Turm

Immer frisch und munter!

Ach der erste Wintersturm

Schleudert dich hinunter.

Wenn dann auch verflogen wär,

Was ich jetzt noch ahne ...

Dreh dich hin, dreh dich her,

Schöne Wetterfahne!


Frank Wedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 4 Blatt, davon 6 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 11 x 18 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Karl Kraus hat mit Bleistift auf Seite 1 eine Passage („Unserer Freundin“ bis „zuweilen?“) gestrichen und mit nachgestellten vier Punkten („....“) als Auslassungszeichen versehen sowie auf Seite 4 einen Namen („Bertha Maria“) gestrichen und davor drei Punkte („...“) als Auslassungszeichen gesetzt. Die Beilage ist ohne die Drucklegung dokumentierende Spuren überliefert – in der Karl Kraus-Sammlung Friedrich Pfäfflin des Forschungsinstituts Brenner-Archiv (Universität Innsbruck), dem wir für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe danken.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Berlin
    15. Februar 1906 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Wien
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefe Frank Wedekinds

Titel des Aufsatzes:
Briefe Frank Wedekinds
Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Karl Kraus
Verlag:
Wien: Verlag "Die Fackel"
Jahrgang:
1920
Seitenangabe:
123
Kommentar:
Detaillierter Nachweis: Briefe Frank Wedekinds. In: Die Fackel, Jg. 21, Nr. 521-530, Januar 1920, S. 123. Im Erstdruck ist der Brief an zwei Stellen – jeweils mit Auslassungspunkten kenntlich gemacht – gekürzt und mit dem Hinweis „Aus Berlin“ sowie mit zwei Fußnoten versehen. Zur Beilage ist angemerkt: „Die Wetterfahne“, nach „Prolog“: „Nicht mehr erinnerlich.“ Was die Datierung betrifft, so weist der Erstdruck „dem Brief, bei graphisch richtiger Wiedergabe des Datums, eine chronologisch falsche Korrespondenzstelle zu“ [Nottscheid 2008, S. 161]; er ist vor dem Brief vom 18.10.1906 eingeordnet. Der Fehler, die römische Ziffer „II“ für Februar als arabische Ziffer „11“ interpretiert zu haben, dürfte dem Setzer unterlaufen sein und hatte die Folge, dass der Brief im ersten Nachdruck auf den 15.11.1906 datiert ist [vgl. GB 2, S. 161]. Erstdruck der Beilage: Pfäfflin/Dambacher 1999, S. 116-117. – Neuedition: Nottscheid 2008, S. 58-59 (Nr. 46). Mit Beilage („Die Wetterfahne“) nach deren Erstdruck.
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Wienbibliothek im Rathaus

Felderstraße 1
1082 Wien
Österreich

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Karl-Kraus-Archiv
Signatur des Dokuments:
H.I.N. 139725
Standort:
Wienbibliothek im Rathaus (Wien)

Danksagung

Wir danken der Wienbibliothek im Rathaus für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstückes.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Karl Kraus, 15.2.1906. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
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Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

19.08.2023 18:45