Vergleichsansicht

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Kennung: 4311

Straßburg, 25. Februar 1884 (Montag), Postkarte

Autor*in

  • Schibler, Oskar

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

WELTPOSTVEREIN. (UNION POSTALE UNIVERSELLE.)
POSTKARTE AUS DEUTSCHLAND.
(ALLEMAGNE.)


An <lat>Herrn
Franklin Wedekind Kantonsschule
Aarau Schweiz. |


L. F.

Hast Du meinen Briefvgl. Oskar Schibler an Wedekind, 20.1.–1.2.1884. erhalten oder nicht? Schreib nur einige Zeilen oder eine Karte denn Du bist ja entschuldigt durch die Maturitätsarbeitdie schriftlichen und mündlichen Maturitätsprüfungen. Bei der öffentlichen Jahreszensur am 10.4.1884 erhielt Wedekind sein Maturazeugnis.. Vielen herzlichen Dank für die Zusendung Deines trefflichen Prologs & der schmeichelhaften DedikationVon dem 8-seitigen Separatdruck „Prolog zur Abendunterhaltung der Kantonsschüler“ [KSA 1/I, S. 114-117], den Wedekind auf dem ersten Kantonsschülerfest am 1.2.1884 im neuen Festsaal in Aarau mit großem Beifall vorgetragen hatte, schickte er dem Freund ein Dedikationsexemplar [vgl. Wedekind an Oskar Schibler, 16.2.1884].. Im nächsten Brief werde ich genauer darauf eingehen. Was ich bis jetzt gemerkt habe & als Capitalfehler ansehvgl. auch die Kritik im Brief Minna von Greyerz an Wedekind, 3.2.1884.e & was Du gewiss hättest vermeiden können & es auch gethan hättest wenn es Dir freigestanden hätte: Er trägt den Stempel des Bestellten, des Berechneten & so konntest Du Dich nicht frei bewegen, Du warst gleichsam zwischen Grenzen eingeengt über die Du nicht hinausdurftest. Übrigens kann man diesen Vorwurf jedem Prolog machen & so wäre dies eigentlich kein Fehler sondern ein Characterzug dieser Dichtart. Letzten Mittwochden 20.2.1884. war ich bei Professor CohenEmil Cohen, seit 1878 Professor für Petrographie (Gesteinskunde) an der Kaiser-Wilhelm-Universität Straßburg und seit 1883 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. eingeladen, im Brief davon. Also einen Schrei aus Deiner Pyramide gewärtigerwartend.. Leb wohl.
Dein O.


[Am oberen rechten Kartenrand:]

datum in arce viae(lat.) in Straßburg. 25.II.84


[Am oberen linken Kartenrand um 180 Grad gedreht:]

Ich komme vielleicht schon innerhalb 10 Tagen nach Hause & vivat laetitia!es lebe die Fröhlichkeit!

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9,5 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 10 Pfennig frankiert. Auf der Adressseite hat Wedekind mit Bleistift das Datum „25.II.84“ notiert, auf der Textseite eine flüchtige Zeichnung erstellt. Oskar Schibler schrieb Schweizerdeutsch mit häufig verschliffenen Silben, die hier aufgelöst sind.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Postausgangsstempel „11 – 12 V.“ (= 11 – 12 Uhr). Angaben im Zwischenstempel: „AMBULANT“ (= Bahnpost), „No 36“ (Bahnlinie), „9“ (Zugnummer). Uhrzeit im Posteingangsstempel „8“ (= 20 Uhr).

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 156
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Oskar Schibler an Frank Wedekind, 25.2.1884. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Anke Lindemann

Zuletzt aktualisiert

19.11.2024 13:44
Kennung: 4311

Straßburg, 25. Februar 1884 (Montag), Postkarte

Autor*in

  • Schibler, Oskar

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

WELTPOSTVEREIN. (UNION POSTALE UNIVERSELLE.)
POSTKARTE AUS DEUTSCHLAND.
(ALLEMAGNE.)


An <lat>Herrn
Franklin Wedekind Kantonsschule
Aarau Schweiz. |


L. F.

Hast Du meinen Briefvgl. Oskar Schibler an Wedekind, 20.1.–1.2.1884. erhalten oder nicht? Schreib nur einige Zeilen oder eine Karte denn Du bist ja entschuldigt durch die Maturitätsarbeitdie schriftlichen und mündlichen Maturitätsprüfungen. Bei der öffentlichen Jahreszensur am 10.4.1884 erhielt Wedekind sein Maturazeugnis.. Vielen herzlichen Dank für die Zusendung Deines trefflichen Prologs & der schmeichelhaften DedikationVon dem 8-seitigen Separatdruck „Prolog zur Abendunterhaltung der Kantonsschüler“ [KSA 1/I, S. 114-117], den Wedekind auf dem ersten Kantonsschülerfest am 1.2.1884 im neuen Festsaal in Aarau mit großem Beifall vorgetragen hatte, schickte er dem Freund ein Dedikationsexemplar [vgl. Wedekind an Oskar Schibler, 16.2.1884].. Im nächsten Brief werde ich genauer darauf eingehen. Was ich bis jetzt gemerkt habe & als Capitalfehler ansehvgl. auch die Kritik im Brief Minna von Greyerz an Wedekind, 3.2.1884.e & was Du gewiss hättest vermeiden können & es auch gethan hättest wenn es Dir freigestanden hätte: Er trägt den Stempel des Bestellten, des Berechneten & so konntest Du Dich nicht frei bewegen, Du warst gleichsam zwischen Grenzen eingeengt über die Du nicht hinausdurftest. Übrigens kann man diesen Vorwurf jedem Prolog machen & so wäre dies eigentlich kein Fehler sondern ein Characterzug dieser Dichtart. Letzten Mittwochden 20.2.1884. war ich bei Professor CohenEmil Cohen, seit 1878 Professor für Petrographie (Gesteinskunde) an der Kaiser-Wilhelm-Universität Straßburg und seit 1883 Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina. eingeladen, im Brief davon. Also einen Schrei aus Deiner Pyramide gewärtigerwartend.. Leb wohl.
Dein O.


[Am oberen rechten Kartenrand:]

datum in arce viae(lat.) in Straßburg. 25.II.84


[Am oberen linken Kartenrand um 180 Grad gedreht:]

Ich komme vielleicht schon innerhalb 10 Tagen nach Hause & vivat laetitia!es lebe die Fröhlichkeit!

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9,5 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 10 Pfennig frankiert. Auf der Adressseite hat Wedekind mit Bleistift das Datum „25.II.84“ notiert, auf der Textseite eine flüchtige Zeichnung erstellt. Oskar Schibler schrieb Schweizerdeutsch mit häufig verschliffenen Silben, die hier aufgelöst sind.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Postausgangsstempel „11 – 12 V.“ (= 11 – 12 Uhr). Angaben im Zwischenstempel: „AMBULANT“ (= Bahnpost), „No 36“ (Bahnlinie), „9“ (Zugnummer). Uhrzeit im Posteingangsstempel „8“ (= 20 Uhr).

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 156
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Oskar Schibler an Frank Wedekind, 25.2.1884. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Anke Lindemann

Zuletzt aktualisiert

19.11.2024 13:44