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Kennung: 4265

München, 30. Juli 1891 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Armin (Hami)

Inhalt

30.VII.1891.


Lieber Bruder,

im Falle Du meinen letzten Briefnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Frank Wedekind an Armin Wedekind, 23.7.1891. richtig erhalten, darf ich Dich vielleicht um Antwort bitten. Andernfalls die Bitte mir möglichst bald wieder einiges GeldArmin Wedekind verwaltete nach dem Tod des Vaters das Barvermögen der Familie und zahlte auf Wunsch Gelder an die Geschwister und seine Mutter aus. Im Tagebuch vermerkte Frank Wedekind den Betrag von 1000 Francs für den 11.6.1891 und von 200 Francs für den 6.8.1891 [vgl. Tb, Übersicht, S. 118]. zu schicken. Sodann kann ich Dir die Mittheilung machen, daß im Kunstverlag von E. Albert„Albert und Comp., Dr. E., Münchener Kunst- und Verlagsanstalt in München-Schwabing, eine Kommanditgesellschaft unter technischer Leitung von Dr. E. Albert. Sie wurde 1882 in München gegründet behufs der Verwertung der Erfindungen von Dr. Eugen Albert [...]. Die Hauptthätigkeit der Anstalt besteht in der Herstellung von Hochdruckclichés (in Kupfer geätzt) zum Ersatz des Holzschnitts für Verleger und Industrielle des In- und Auslandes; die Verlagsunternehmungen in der Herausgabe von Einzelblättern in Heliogravüre und Photographie, sowie in der Herstellung von Prachtwerken, darunter besonders das Böcklin-Werk“ [Brockhaus‘ Konversations-Lexikon. 14. vollst. neubearb. Aufl. Bd. 1. Leipzig, Berlin, Wien 1892, S. 328]. Der Verlag hatte seinen Sitz in München (Schwabinger Landstraße 55) [vgl. Münchner Adreßbuch 1891, Teil I, S. 3]., dem Verleger der Böcklinschen Bilder, ein RomanGemeint ist das Drama „Frühlings Erwachen. Eine Kindertragödie“ – „Wedekinds Formulierung ‚ein Roman‘ ist nicht als Gattungsbezeichnung gemeint, sondern bezieht sich auf das Romanhafte des Stoffes.“ [KSA 2, S. 766] Auch anlässlich des Lustspiels „Kinder und Narren“ sprach Wedekind vom „Romanstoff“ [Frank Wedekind an Armin Wedekind, 24.5.1891] des Dramas. von mir, illustrirtFür die Einbandgestaltung der Erstausgabe von „Frühlings Erwachen“ wurde eine Illustration Franz von Stucks mit einer Frühlingslandschaft verwendet. erscheint] Tatsächlich erschien „Frühlings Erwachen“ im Oktober 1891 bei Jean Groß in Zürich. Wedekind berichtete rund 20 Jahre später, der Verlagswechsel sei aufgrund einer befürchteten strafrechtlichen Verfolgung erfolgt [vgl. KSA 2, S. 769f.]. von Fr. Stuck erscheintTatsächlich erschien „Frühlings Erwachen“ im Oktober 1891 bei Jean Groß in Zürich. Wedekind berichtete rund 20 Jahre später, der Verlagswechsel sei aufgrund einer befürchteten strafrechtlichen Verfolgung erfolgt [vgl. KSA 2, S. 769f.].. Daß ich mit den letzten 1000 Frs. so rasch zu Ende war, liegt darin, daß ich die SatireWedekinds Satire auf Hanns von Gumppenbergs Schrift „Das dritte Testament. Eine Offenbarung. Seiner Zeit mitgeteilt von Hanns von Gumppenberg“ (München 1891) erschien unter dem Titel „Das neue Vater Unser. Eine Offenbarung Gottes. Seiner Zeit mitgetheilt von Hugo Freih. von Trenck“ [KSA 1/I, S. 297-314] als Privatdruck im Münchner Verlag Bruckmann [vgl. KSA 1/II, S. 1160]., die ich Dir mit gleicher Post übersende, auf meine Kosten habe drucken lassen. – Also bitte laß mich nicht zu lange warten. Mit bestem Gruß Dein treuer Bruder
Frank.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 0 Blatt, davon 0 Seiten beschrieben

Sonstiges:
Das Korrespondenzstück ist nur im Druck überliefert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Als Schreibort wird Frank Wedekinds Wohnort angenommen.

Als Empfangsort wird Armin Wedekinds Wohnort angenommen.

  • Schreibort

    München
    30. Juli 1891 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Riesbach
    Datum unbekannt

Erstdruck

Gesammelte Briefe. Erster Band

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Fritz Strich
Ort der Herausgabe:
München
Verlag:
Georg Müller
Jahrgang:
1924
Seitenangabe:
216
Briefnummer:
83
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Es gibt keine Informationen zum Standort.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Armin (Hami) Wedekind, 30.7.1891. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

29.03.2023 14:28
Kennung: 4265

München, 30. Juli 1891 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Armin (Hami)
 
 

Inhalt

30.VII.1891.


Lieber Bruder,

im Falle Du meinen letzten Briefnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Frank Wedekind an Armin Wedekind, 23.7.1891. richtig erhalten, darf ich Dich vielleicht um Antwort bitten. Andernfalls die Bitte mir möglichst bald wieder einiges GeldArmin Wedekind verwaltete nach dem Tod des Vaters das Barvermögen der Familie und zahlte auf Wunsch Gelder an die Geschwister und seine Mutter aus. Im Tagebuch vermerkte Frank Wedekind den Betrag von 1000 Francs für den 11.6.1891 und von 200 Francs für den 6.8.1891 [vgl. Tb, Übersicht, S. 118]. zu schicken. Sodann kann ich Dir die Mittheilung machen, daß im Kunstverlag von E. Albert„Albert und Comp., Dr. E., Münchener Kunst- und Verlagsanstalt in München-Schwabing, eine Kommanditgesellschaft unter technischer Leitung von Dr. E. Albert. Sie wurde 1882 in München gegründet behufs der Verwertung der Erfindungen von Dr. Eugen Albert [...]. Die Hauptthätigkeit der Anstalt besteht in der Herstellung von Hochdruckclichés (in Kupfer geätzt) zum Ersatz des Holzschnitts für Verleger und Industrielle des In- und Auslandes; die Verlagsunternehmungen in der Herausgabe von Einzelblättern in Heliogravüre und Photographie, sowie in der Herstellung von Prachtwerken, darunter besonders das Böcklin-Werk“ [Brockhaus‘ Konversations-Lexikon. 14. vollst. neubearb. Aufl. Bd. 1. Leipzig, Berlin, Wien 1892, S. 328]. Der Verlag hatte seinen Sitz in München (Schwabinger Landstraße 55) [vgl. Münchner Adreßbuch 1891, Teil I, S. 3]., dem Verleger der Böcklinschen Bilder, ein RomanGemeint ist das Drama „Frühlings Erwachen. Eine Kindertragödie“ – „Wedekinds Formulierung ‚ein Roman‘ ist nicht als Gattungsbezeichnung gemeint, sondern bezieht sich auf das Romanhafte des Stoffes.“ [KSA 2, S. 766] Auch anlässlich des Lustspiels „Kinder und Narren“ sprach Wedekind vom „Romanstoff“ [Frank Wedekind an Armin Wedekind, 24.5.1891] des Dramas. von mir, illustrirtFür die Einbandgestaltung der Erstausgabe von „Frühlings Erwachen“ wurde eine Illustration Franz von Stucks mit einer Frühlingslandschaft verwendet. erscheint] Tatsächlich erschien „Frühlings Erwachen“ im Oktober 1891 bei Jean Groß in Zürich. Wedekind berichtete rund 20 Jahre später, der Verlagswechsel sei aufgrund einer befürchteten strafrechtlichen Verfolgung erfolgt [vgl. KSA 2, S. 769f.]. von Fr. Stuck erscheintTatsächlich erschien „Frühlings Erwachen“ im Oktober 1891 bei Jean Groß in Zürich. Wedekind berichtete rund 20 Jahre später, der Verlagswechsel sei aufgrund einer befürchteten strafrechtlichen Verfolgung erfolgt [vgl. KSA 2, S. 769f.].. Daß ich mit den letzten 1000 Frs. so rasch zu Ende war, liegt darin, daß ich die SatireWedekinds Satire auf Hanns von Gumppenbergs Schrift „Das dritte Testament. Eine Offenbarung. Seiner Zeit mitgeteilt von Hanns von Gumppenberg“ (München 1891) erschien unter dem Titel „Das neue Vater Unser. Eine Offenbarung Gottes. Seiner Zeit mitgetheilt von Hugo Freih. von Trenck“ [KSA 1/I, S. 297-314] als Privatdruck im Münchner Verlag Bruckmann [vgl. KSA 1/II, S. 1160]., die ich Dir mit gleicher Post übersende, auf meine Kosten habe drucken lassen. – Also bitte laß mich nicht zu lange warten. Mit bestem Gruß Dein treuer Bruder
Frank.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 0 Blatt, davon 0 Seiten beschrieben

Sonstiges:
Das Korrespondenzstück ist nur im Druck überliefert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Als Schreibort wird Frank Wedekinds Wohnort angenommen.

Als Empfangsort wird Armin Wedekinds Wohnort angenommen.

  • Schreibort

    München
    30. Juli 1891 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Riesbach
    Datum unbekannt

Erstdruck

Gesammelte Briefe. Erster Band

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Fritz Strich
Ort der Herausgabe:
München
Verlag:
Georg Müller
Jahrgang:
1924
Seitenangabe:
216
Briefnummer:
83
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Es gibt keine Informationen zum Standort.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Armin (Hami) Wedekind, 30.7.1891. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

29.03.2023 14:28