Vergleichsansicht

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Kennung: 4214

Riesbach, 2. Juni 1890 (Montag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Armin (Hami)

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Lieber Franklin!

In aller Eile muß ich Dir mittheilen daß ich gegenwärtig auch nicht den kleinsten Posten GeldArmin Wedekind verwaltete das Vermögen der Familie nach dem Tod des Vaters, so dass sich Frank Wedekind zur Auszahlung von Teilen seines Erbes an ihn wenden musste. Im Tagebuch vermerkte er den Betrag von 160 Mark erst für den 8.6.1890 [vgl. Tb, Übersicht, S. 117]. zur Verfügung habe, indem ich Mama u Donald das letzte was ich von eigenem Geld hatte geschickt habe. Ich muß eben so ungern ich es thue wieder etwas verkaufenFriedrich Wilhelm Wedekind hatte das Familienvermögen in Wertpapieren angelegt, die, sofern die Zinserträge nicht ausreichten, zum Tageskurs verkauft werden mussten.. Die 10000 frs die ich Mama zu ihrer Verfügung nach Lenzburg schickte sind bereits verbraucht, ebenso 4000 frs, welche ich um nichts zu verkaufen zu billigem Zins bei Dr. FreyArmin Wedekinds Schwiegervater, der Zürcher Bezirksarzt Dr. Gottlieb Frey. aufnahm. Du mußt Dich wenn es irgend geht bis Ende dieser Woche gedulden, im Gegenthei andern Fall telegraphiren, aber bitte höflich und ohne | Deine wie es scheindSchreibversehen, statt: scheint. systematisch werdenden Wahnideen. Solltest Du nicht im Stande sein diesen TonHinweis auf ein nicht überliefertes Schreiben; erschlossenes Korrespondenzstück: Frank Wedekind an Armin Wedekind, 1.6.1890. Vermutlich ging diesem Schreiben eine Anfrage um Geld voraus, der Armin Wedekind nicht sogleich entsprochen hatte. In ähnlichem Tonfall hat Frank Wedekind – vermutlich am gleichen Tag – auch einen nicht überlieferten Brief an seine Mutter geschrieben [vgl. Frank Wedekind an Emilie Wedekind, 1.6.1889]. einzustellen wenn Du das Geld nicht gleich zur Verfügung hast so möchte ich Dich bitten Die/ei/nen Antheil am Vermögen in eigene Verwaltung zu nehmen. Die zahlreichen An/Nach/fragen die in letzter Zeit über Deine Thätigkeit in München an mich gerichtet wurden, konnte ich mit der Vermuthung beantworten Du befändest Dich im ersten Stadium des Verdienens, in das Du Dich seiner Zeit mit großer Entschlossenheit hineinzustürzen beschlossen +++ ++++ hattest.

Somit Gott befohlen!

Armin.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Rautiertes Papier. 13,5 x 21 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Wedekind hat mit Bleistift auf Seite 1 oben rechts das Datum „2.VI 90“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Die Datierung folgt der Datumsnotiz Wedekinds. Als Schreibort wird Armin Wedekinds Wohnort angenommen.

  • Schreibort

    Riesbach
    2. Juni 1890 (Montag)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    Riesbach
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 303
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Armin (Hami) Wedekind an Frank Wedekind, 2.6.1890. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

04.11.2024 10:26
Kennung: 4214

Riesbach, 2. Juni 1890 (Montag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Armin (Hami)

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

Lieber Franklin!

In aller Eile muß ich Dir mittheilen daß ich gegenwärtig auch nicht den kleinsten Posten GeldArmin Wedekind verwaltete das Vermögen der Familie nach dem Tod des Vaters, so dass sich Frank Wedekind zur Auszahlung von Teilen seines Erbes an ihn wenden musste. Im Tagebuch vermerkte er den Betrag von 160 Mark erst für den 8.6.1890 [vgl. Tb, Übersicht, S. 117]. zur Verfügung habe, indem ich Mama u Donald das letzte was ich von eigenem Geld hatte geschickt habe. Ich muß eben so ungern ich es thue wieder etwas verkaufenFriedrich Wilhelm Wedekind hatte das Familienvermögen in Wertpapieren angelegt, die, sofern die Zinserträge nicht ausreichten, zum Tageskurs verkauft werden mussten.. Die 10000 frs die ich Mama zu ihrer Verfügung nach Lenzburg schickte sind bereits verbraucht, ebenso 4000 frs, welche ich um nichts zu verkaufen zu billigem Zins bei Dr. FreyArmin Wedekinds Schwiegervater, der Zürcher Bezirksarzt Dr. Gottlieb Frey. aufnahm. Du mußt Dich wenn es irgend geht bis Ende dieser Woche gedulden, im Gegenthei andern Fall telegraphiren, aber bitte höflich und ohne | Deine wie es scheindSchreibversehen, statt: scheint. systematisch werdenden Wahnideen. Solltest Du nicht im Stande sein diesen TonHinweis auf ein nicht überliefertes Schreiben; erschlossenes Korrespondenzstück: Frank Wedekind an Armin Wedekind, 1.6.1890. Vermutlich ging diesem Schreiben eine Anfrage um Geld voraus, der Armin Wedekind nicht sogleich entsprochen hatte. In ähnlichem Tonfall hat Frank Wedekind – vermutlich am gleichen Tag – auch einen nicht überlieferten Brief an seine Mutter geschrieben [vgl. Frank Wedekind an Emilie Wedekind, 1.6.1889]. einzustellen wenn Du das Geld nicht gleich zur Verfügung hast so möchte ich Dich bitten Die/ei/nen Antheil am Vermögen in eigene Verwaltung zu nehmen. Die zahlreichen An/Nach/fragen die in letzter Zeit über Deine Thätigkeit in München an mich gerichtet wurden, konnte ich mit der Vermuthung beantworten Du befändest Dich im ersten Stadium des Verdienens, in das Du Dich seiner Zeit mit großer Entschlossenheit hineinzustürzen beschlossen +++ ++++ hattest.

Somit Gott befohlen!

Armin.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Rautiertes Papier. 13,5 x 21 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Wedekind hat mit Bleistift auf Seite 1 oben rechts das Datum „2.VI 90“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Die Datierung folgt der Datumsnotiz Wedekinds. Als Schreibort wird Armin Wedekinds Wohnort angenommen.

  • Schreibort

    Riesbach
    2. Juni 1890 (Montag)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    Riesbach
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 303
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Armin (Hami) Wedekind an Frank Wedekind, 2.6.1890. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

04.11.2024 10:26