Vergleichsansicht

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Kennung: 4151

München, 11. November 1917 (Sonntag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Königreich Bayern
Postkarte


S.H. Herrn
Frank Wedekind
Zürich
Elite Hotel


Abs: Wedekind München
Prinzregentenstr. 50


11.der 11.11.1917. Sonntag abends. Geliebter, herzlichen Dank für Dein Telegrammvgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 11.11.1917. w/d/as mich sehr freute. Es war die erste Nachricht. Hoffent|lich kommt bald mehr. Ich habe jeden zweiten Tag geschrieben. Gleichzeitig schicke ich Dir heute 2 Briefenicht überliefert; erschlossene Korrespondenzstücke: Unbekannt an Wedekind, 10.11.1917 (nicht identifizierter Absender); Fritz Horwitz an Wedekind, 10.11.1917. Wedekind bezog sich auf den Brief von Fritz Horwitz [vgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 21.11.1917], der über das Münchner Konzertbüro Alfred Schmid Nachfolger eine dann nicht zustande gekommene Aufführung von „Überfürchtenichts“ organisierte. nach. – Heute war ein sehr schöner Tag. Vormittag giengSchreibversehen, statt: ging. ich mit den Kindern in den engl. Garten. Nachmittag holte uns Martha ab u. wir giengenSchreibversehen, statt: gingen. zu Fuß zu ihrTilly Wedekinds Schwester Martha Müller (geb. Newes) wohnte inzwischen in München (Hiltensbergerstraße 32) [vgl. Adreßbuch für München 1918, Teil I, S. 496].. Abends aßen sie u. die B. Wedell bei mir, es war sehr nett. – Wanner u. Hecht schickt eine RechnungHinweis auf ein nicht überliefertes Begleitschreiben (oder Rechnungsschreiben); erschlossenes Korrespondenzstück: Wanner und Hecht an Wedekind, 10.11.1917. – Wanner und Hecht (Dienerstraße 9), Inhaber: Julius Hecht, Hofschneider und Wiener Herrenschneider [vgl. Adreßbuch für München 1918, Teil I, S. 802], war ein Tuch- und Herrengarderobegeschäft [vgl. Adreßbuch für München 1918, Handels- und Gewerbe-Adreßbuch, S. 237]. von M. 19.50, soll ich sie zahlen? Das Forum schickt einen Band „Geist“ für DichHinweis auf ein nicht überliefertes Begleitschreiben (oder eine Widmung im genannten Band); erschlossenes Korrespondenzstück: Wilhelm Herzog an Wedekind, 10.11.1917. – Der von Wilhelm Herzog in seinem Forum-Verlag in München (Antonienstraße 3) [vgl. Adreßbuch für München 1918, Teil I, S. 177] als Band 1 der Reihe „Forum-Werke“ herausgegebene Sammelband „Geist. Die besten Essays der Weltliteratur“ (1917) enthält Texte von Immanuel Kant, Friedrich Schiller, Jean Paul, Heinrich von Kleist, Søren Kierkegaard und Friedrich Nietzsche sowie „Flaubert und die Kritik“ von Heinrich Mann. Die Absenderadresse der vermutlich als Drucksache („gedruckt“) auf den Weg gebrachten Sendung dürfte den Forum-Verlag ausgewiesen haben; die von Wilhelm Herzog herausgegebene Zeitschrift „Das Forum“ erschien ebenfalls im Forum-Verlag, war seit 1915 bis Kriegsende 1918 aber von der Zensur verboten [vgl. Müller-Feyen 1995, S. 78, 118-134]. gedruckt.

Heute habe ich auch eine neue Köchinvermutlich Johanna Fuß, die im Kontobuch Wedekinds Notiz „40 Mark Lohn empfangen zu haben bescheinigt“ am 1.1.1918 eigenhändig mit „Johanna Fuß“ unterschrieben hat, dann nochmals am 1.2.1918 unter Wedekinds Notiz „M. 40 Lohn empfangen zu haben bescheinigt“ ihren Namen „Johanna Fuß“ setzte; darüber ist hier im Kontobuch am 1.2.1918 auch Anna Wölfel, das „Haus- und Kindermädchen“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 334], dokumentiert, die unter Wedekinds Notiz „M. 35 Lohn empfangen zu haben bescheinigt“ eigenhändig „Dankend erhalten Anna Wölfel“ schrieb. aufgenommen, sie tritt am Dienstag ein.

Viele BusserlnKüsse. v. d. Kindern, innigst umarmt Dich,
Deine Tilly

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Absenderadresse folgt eine handschriftlich durchgezogene Linie, die sie vom Mitteilungstext trennt. Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten und einer aufgeklebten Briefmarke von jeweils 7 ½ Pfennig frankiert. Wedekind hat auf der Adressseite mit rotem Buntstift das Datum „11.11.17“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Poststempel München: „11 – 12 V“ (= 11 bis 12 Uhr).

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
468-469
Briefnummer:
716
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 11.11.1917. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

06.03.2023 14:13
Kennung: 4151

München, 11. November 1917 (Sonntag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

Königreich Bayern
Postkarte


S.H. Herrn
Frank Wedekind
Zürich
Elite Hotel


Abs: Wedekind München
Prinzregentenstr. 50


11.der 11.11.1917. Sonntag abends. Geliebter, herzlichen Dank für Dein Telegrammvgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 11.11.1917. w/d/as mich sehr freute. Es war die erste Nachricht. Hoffent|lich kommt bald mehr. Ich habe jeden zweiten Tag geschrieben. Gleichzeitig schicke ich Dir heute 2 Briefenicht überliefert; erschlossene Korrespondenzstücke: Unbekannt an Wedekind, 10.11.1917 (nicht identifizierter Absender); Fritz Horwitz an Wedekind, 10.11.1917. Wedekind bezog sich auf den Brief von Fritz Horwitz [vgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 21.11.1917], der über das Münchner Konzertbüro Alfred Schmid Nachfolger eine dann nicht zustande gekommene Aufführung von „Überfürchtenichts“ organisierte. nach. – Heute war ein sehr schöner Tag. Vormittag giengSchreibversehen, statt: ging. ich mit den Kindern in den engl. Garten. Nachmittag holte uns Martha ab u. wir giengenSchreibversehen, statt: gingen. zu Fuß zu ihrTilly Wedekinds Schwester Martha Müller (geb. Newes) wohnte inzwischen in München (Hiltensbergerstraße 32) [vgl. Adreßbuch für München 1918, Teil I, S. 496].. Abends aßen sie u. die B. Wedell bei mir, es war sehr nett. – Wanner u. Hecht schickt eine RechnungHinweis auf ein nicht überliefertes Begleitschreiben (oder Rechnungsschreiben); erschlossenes Korrespondenzstück: Wanner und Hecht an Wedekind, 10.11.1917. – Wanner und Hecht (Dienerstraße 9), Inhaber: Julius Hecht, Hofschneider und Wiener Herrenschneider [vgl. Adreßbuch für München 1918, Teil I, S. 802], war ein Tuch- und Herrengarderobegeschäft [vgl. Adreßbuch für München 1918, Handels- und Gewerbe-Adreßbuch, S. 237]. von M. 19.50, soll ich sie zahlen? Das Forum schickt einen Band „Geist“ für DichHinweis auf ein nicht überliefertes Begleitschreiben (oder eine Widmung im genannten Band); erschlossenes Korrespondenzstück: Wilhelm Herzog an Wedekind, 10.11.1917. – Der von Wilhelm Herzog in seinem Forum-Verlag in München (Antonienstraße 3) [vgl. Adreßbuch für München 1918, Teil I, S. 177] als Band 1 der Reihe „Forum-Werke“ herausgegebene Sammelband „Geist. Die besten Essays der Weltliteratur“ (1917) enthält Texte von Immanuel Kant, Friedrich Schiller, Jean Paul, Heinrich von Kleist, Søren Kierkegaard und Friedrich Nietzsche sowie „Flaubert und die Kritik“ von Heinrich Mann. Die Absenderadresse der vermutlich als Drucksache („gedruckt“) auf den Weg gebrachten Sendung dürfte den Forum-Verlag ausgewiesen haben; die von Wilhelm Herzog herausgegebene Zeitschrift „Das Forum“ erschien ebenfalls im Forum-Verlag, war seit 1915 bis Kriegsende 1918 aber von der Zensur verboten [vgl. Müller-Feyen 1995, S. 78, 118-134]. gedruckt.

Heute habe ich auch eine neue Köchinvermutlich Johanna Fuß, die im Kontobuch Wedekinds Notiz „40 Mark Lohn empfangen zu haben bescheinigt“ am 1.1.1918 eigenhändig mit „Johanna Fuß“ unterschrieben hat, dann nochmals am 1.2.1918 unter Wedekinds Notiz „M. 40 Lohn empfangen zu haben bescheinigt“ ihren Namen „Johanna Fuß“ setzte; darüber ist hier im Kontobuch am 1.2.1918 auch Anna Wölfel, das „Haus- und Kindermädchen“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 334], dokumentiert, die unter Wedekinds Notiz „M. 35 Lohn empfangen zu haben bescheinigt“ eigenhändig „Dankend erhalten Anna Wölfel“ schrieb. aufgenommen, sie tritt am Dienstag ein.

Viele BusserlnKüsse. v. d. Kindern, innigst umarmt Dich,
Deine Tilly

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Absenderadresse folgt eine handschriftlich durchgezogene Linie, die sie vom Mitteilungstext trennt. Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten und einer aufgeklebten Briefmarke von jeweils 7 ½ Pfennig frankiert. Wedekind hat auf der Adressseite mit rotem Buntstift das Datum „11.11.17“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Poststempel München: „11 – 12 V“ (= 11 bis 12 Uhr).

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
468-469
Briefnummer:
716
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 11.11.1917. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

06.03.2023 14:13