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Kennung: 4137

München, 8. Oktober 1917 (Montag), Zettel

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Geliebter, da ich Fleisch holen muss, schreib ich Dir paar Zeilen. Bitte, bitte sei nicht ungerecht gegen mich. Gleich wie Marthldie Schwester Martha Müller (geb. Newes), seit dem 26.7.1917 mit Hans Carl Müller verheiratet; sie löste zur Spielzeit 1917/18 „ihren Vertrag mit dem königlichen deutschen Landestheater in Prag auf, an dem sie zwei Jahre lang engagiert war“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 353], er war an den Münchner Kammerspielen engagiert [vgl. Deutsche Bühnen-Jahrbuch 1918, S. 522]. Sie hat Schwester und Schwager nach deren Gastspielreise in der Schweiz (10.5.1917 bis 7.10.1917) am 7.10.1917 in München empfangen und war mit ihnen und ihrem Mann anschließend in einem Lokal: „Reise von Zürich nach München. [...] Martha holt uns ab Café Modern mit Hans Carl“ [Tb]. kam sagte ich ihr, mir sei heute besser. Auch wie Mieze in ZürichErika Wedekind war vom 13. bis mindestens zum 19.7.1917 und vom 14. bis 17.8.1917 in Zürich [vgl. Tb]. war, kam der Umschlag plötzlich. Ich sagte es gestern auch Dir gleich, trank Dir zu u. sagte: Geliebter, zu Dir. Erwähnte, um Dir eine Freundlichkeit zu sagen, dass Du | unter meiner Schweigsamkeit zu leiden hättest, kurz ich tat alles, was Du wünschen konntest. Wenn ich gestern gewesen wäre wie jetzt alle Abende, dann hättest Du gesagt, jetzt hast Du Deine Schwester, hast einen neuen Schwager alles ist vergnügt nur Du nicht.

Bitte überlege das. Aber lass’ uns nicht so weiter leben. Es wird für mich, u. natürlich auch für die Kinder, der größte Verlust sein, wenn Du nicht bei uns bleiben willstWedekind hat sich während seines Gastspiels in Berlin (9.3.1917 bis 7.4.1917) mit einem Rechtsanwalt „über seine Ehe“ [Vinçon 2014, S. 289] beraten und hatte offenbar Trennungsabsichten.. In Liebe
Deine Tilly

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 8.10.1917 ist als Ankerdatum gesetzt – nach der Datierung im Erstdruck und orientiert am Inhalt des Zettels.

  • Schreibort

    München
    8. Oktober 1917 (Montag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
464-465
Briefnummer:
708
Kommentar:
Der Zettel ist im Erstdruck auf den 8.10.1917 datiert.
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 8.10.1917. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (22.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

02.03.2023 12:43
Kennung: 4137

München, 8. Oktober 1917 (Montag), Zettel

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

Geliebter, da ich Fleisch holen muss, schreib ich Dir paar Zeilen. Bitte, bitte sei nicht ungerecht gegen mich. Gleich wie Marthldie Schwester Martha Müller (geb. Newes), seit dem 26.7.1917 mit Hans Carl Müller verheiratet; sie löste zur Spielzeit 1917/18 „ihren Vertrag mit dem königlichen deutschen Landestheater in Prag auf, an dem sie zwei Jahre lang engagiert war“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 353], er war an den Münchner Kammerspielen engagiert [vgl. Deutsche Bühnen-Jahrbuch 1918, S. 522]. Sie hat Schwester und Schwager nach deren Gastspielreise in der Schweiz (10.5.1917 bis 7.10.1917) am 7.10.1917 in München empfangen und war mit ihnen und ihrem Mann anschließend in einem Lokal: „Reise von Zürich nach München. [...] Martha holt uns ab Café Modern mit Hans Carl“ [Tb]. kam sagte ich ihr, mir sei heute besser. Auch wie Mieze in ZürichErika Wedekind war vom 13. bis mindestens zum 19.7.1917 und vom 14. bis 17.8.1917 in Zürich [vgl. Tb]. war, kam der Umschlag plötzlich. Ich sagte es gestern auch Dir gleich, trank Dir zu u. sagte: Geliebter, zu Dir. Erwähnte, um Dir eine Freundlichkeit zu sagen, dass Du | unter meiner Schweigsamkeit zu leiden hättest, kurz ich tat alles, was Du wünschen konntest. Wenn ich gestern gewesen wäre wie jetzt alle Abende, dann hättest Du gesagt, jetzt hast Du Deine Schwester, hast einen neuen Schwager alles ist vergnügt nur Du nicht.

Bitte überlege das. Aber lass’ uns nicht so weiter leben. Es wird für mich, u. natürlich auch für die Kinder, der größte Verlust sein, wenn Du nicht bei uns bleiben willstWedekind hat sich während seines Gastspiels in Berlin (9.3.1917 bis 7.4.1917) mit einem Rechtsanwalt „über seine Ehe“ [Vinçon 2014, S. 289] beraten und hatte offenbar Trennungsabsichten.. In Liebe
Deine Tilly

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 8.10.1917 ist als Ankerdatum gesetzt – nach der Datierung im Erstdruck und orientiert am Inhalt des Zettels.

  • Schreibort

    München
    8. Oktober 1917 (Montag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
464-465
Briefnummer:
708
Kommentar:
Der Zettel ist im Erstdruck auf den 8.10.1917 datiert.
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 8.10.1917. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (22.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
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Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

02.03.2023 12:43