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Kennung: 4098

München, 20. März 1917 (Dienstag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Königreich Bayern
Postkarte


Herrn
Frank Wedekind
Berlin W.
Hotel Excelsior
a./Anhalter Bahnhof


Abs: Wedekind Prinzregentenstr. 50
München.


20.III.17


Innigst geliebter Frank,

für Deine liebe Kartevgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 18.3.1917 (Postkarte). vielen Dank. Gestern ließ ich von AnnaAnna Wölfel, das „Haus- und Kindermädchen.“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 334] 2 Päckchen an Dich senden. Hoffentlich | sind die Eier gut u. kannst Du sie Dir zum Frühstück kochen lassen. Ausserdem schickten wir Honig, Butter u. ZwibackSchreibversehen, statt: Zwieback.. Werde Dir heute noch Chocolade schicken.

Gestern war ich erst mit den Kindern spazieren, dann bei Frau Dr. Feuchtwanger zum TheeTilly Wedekind war zum Tee bei Marta Feuchtwanger (geb. Löffler) und deren Gatten, dem Schriftsteller Dr. phil. Lion Feuchtwanger (Georgenstraße 24, 3. Stock) [vgl. Adreßbuch für München 1918, Teil I, S. 164] – mit sechs weiteren Gästen, wie Lion Feuchtwanger am 19.3.1917 notierte: „Heinrich Mann und Frau, Frau Wedekind, Kaufmann, die Leiko, Friedenthal, die Ismet bei uns.“ [Tb Feuchtwanger] Neben Heinrich Mann und dessen Frau Mimi Mann (geb. Kanova), war Marija Leiko anwesend, Schauspielerin am Neuen Theater in Frankfurt am Main [vgl. Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1917, S. 406], dann am Deutschen Theater in Berlin [vgl. Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1918, S. 293], die bei der Uraufführung von Heinrich Manns Drama „Madame Legros“ (1913) am 19.2.1917 an den Münchner Kammerspielen (Direktion: Otto Falckenberg) unter der Regie von Hermann Sinsheimer in einem Gastspiel die Titelrolle gespielt hat. Frank Wedekind hat das Stück dem Tagebuch zufolge am 30.12.1916 von seiner Frau vorgelesen bekommen („Tilly liest mir Madame Legros zu Ende vor“) und mit Tilly Wedekind am 19.2.1917 die Uraufführung besucht („Mit Tilly in Madame Legros von Heinrich Mann“). Bei dem Tee am 19.3.1917 waren ferner anwesend Joachim Friedenthal und die mit ihm liierte Frau Ismet, außerdem der Rechtsanwalt Adolf Kaufmann, Vorsitzender im Aufsichtsrat der Münchener-Theater-G.m.b.H. und bei den Münchner Kammerspielen „Rechtskonsulent“ [Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1917, S. 404].. Heinrich Mann u. Frau u. Frau Leiko waren da u. Friedenthal u. Frau Iz/s/met. Es war recht nett.

Heute sind es 14 Tage seit Du fort bist, Liebster. Ich freu mich schon sehr auf ein Wiedersehen!

Die Kinder schicken Dir viele BusserlnKüsse., in Liebe umarmt Dich,
Deine Tilly

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Absenderadresse folgt eine handschriftlich durchgezogene Linie, die sie vom Mitteilungstext trennt. Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 7 ½ Pfennig frankiert. Wedekind hat auf die Adressseite mit rotem Buntstift das Datum „20.3.17“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Poststempel München: „V. 11 – 12“ (= 11 bis 12 Uhr).

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
445
Briefnummer:
683
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 20.3.1917. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

22.02.2023 18:26
Kennung: 4098

München, 20. März 1917 (Dienstag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

Königreich Bayern
Postkarte


Herrn
Frank Wedekind
Berlin W.
Hotel Excelsior
a./Anhalter Bahnhof


Abs: Wedekind Prinzregentenstr. 50
München.


20.III.17


Innigst geliebter Frank,

für Deine liebe Kartevgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 18.3.1917 (Postkarte). vielen Dank. Gestern ließ ich von AnnaAnna Wölfel, das „Haus- und Kindermädchen.“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 334] 2 Päckchen an Dich senden. Hoffentlich | sind die Eier gut u. kannst Du sie Dir zum Frühstück kochen lassen. Ausserdem schickten wir Honig, Butter u. ZwibackSchreibversehen, statt: Zwieback.. Werde Dir heute noch Chocolade schicken.

Gestern war ich erst mit den Kindern spazieren, dann bei Frau Dr. Feuchtwanger zum TheeTilly Wedekind war zum Tee bei Marta Feuchtwanger (geb. Löffler) und deren Gatten, dem Schriftsteller Dr. phil. Lion Feuchtwanger (Georgenstraße 24, 3. Stock) [vgl. Adreßbuch für München 1918, Teil I, S. 164] – mit sechs weiteren Gästen, wie Lion Feuchtwanger am 19.3.1917 notierte: „Heinrich Mann und Frau, Frau Wedekind, Kaufmann, die Leiko, Friedenthal, die Ismet bei uns.“ [Tb Feuchtwanger] Neben Heinrich Mann und dessen Frau Mimi Mann (geb. Kanova), war Marija Leiko anwesend, Schauspielerin am Neuen Theater in Frankfurt am Main [vgl. Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1917, S. 406], dann am Deutschen Theater in Berlin [vgl. Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1918, S. 293], die bei der Uraufführung von Heinrich Manns Drama „Madame Legros“ (1913) am 19.2.1917 an den Münchner Kammerspielen (Direktion: Otto Falckenberg) unter der Regie von Hermann Sinsheimer in einem Gastspiel die Titelrolle gespielt hat. Frank Wedekind hat das Stück dem Tagebuch zufolge am 30.12.1916 von seiner Frau vorgelesen bekommen („Tilly liest mir Madame Legros zu Ende vor“) und mit Tilly Wedekind am 19.2.1917 die Uraufführung besucht („Mit Tilly in Madame Legros von Heinrich Mann“). Bei dem Tee am 19.3.1917 waren ferner anwesend Joachim Friedenthal und die mit ihm liierte Frau Ismet, außerdem der Rechtsanwalt Adolf Kaufmann, Vorsitzender im Aufsichtsrat der Münchener-Theater-G.m.b.H. und bei den Münchner Kammerspielen „Rechtskonsulent“ [Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1917, S. 404].. Heinrich Mann u. Frau u. Frau Leiko waren da u. Friedenthal u. Frau Iz/s/met. Es war recht nett.

Heute sind es 14 Tage seit Du fort bist, Liebster. Ich freu mich schon sehr auf ein Wiedersehen!

Die Kinder schicken Dir viele BusserlnKüsse., in Liebe umarmt Dich,
Deine Tilly

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Absenderadresse folgt eine handschriftlich durchgezogene Linie, die sie vom Mitteilungstext trennt. Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 7 ½ Pfennig frankiert. Wedekind hat auf die Adressseite mit rotem Buntstift das Datum „20.3.17“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Poststempel München: „V. 11 – 12“ (= 11 bis 12 Uhr).

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
445
Briefnummer:
683
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 20.3.1917. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

22.02.2023 18:26