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Kennung: 4097

Berlin, 19. März 1917 (Montag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Tilly

Inhalt

DEUTSCHE GESELLSCHAFT 1914

BERLIN W.8.
WILHELMSTR. 67.


19.III.17Wedekind notierte am 19.3.1917 den vorliegenden Brief an seine Frau (und weitere Briefe an andere Personen): „Briefe an Tilly“ [Tb]..


Geliebte Tilly!

Eben erhalte ich Deinen lieben Brief von Samstagvgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 17.3.1917. und Deinen Briefvgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 16.3.1917 (zweiter Brief). mit den Brod-Schreibversehen, statt: Brot-. und Fleischmarken. Im Hotel geht infolge Mangels an Personal alles drunter und drüber. So war ich durch Verwechslung des Zimmers als verreist gemeldet worden. Das Paket mit Butter hat man, wie ich heute erfuhr zurückgeschickt. Wer weiß ob die Butter noch drinnen ist. Brauchen könnte ich sie schon. Das wertvollste, was du mir schicken könntest wäre eine Ende Wurst. | Aber das habt ihr wohl selber nicht. Außerdem bin ich so froh, daß ich die Fleisch und BrodkartenSchreibversehen, statt: Fleisch- und Brotkarten. habe. Man muß hier froh sein wenn man wenigstens für KartenLebensmittelmarken für Brot und Fleisch, kriegsbedingt. etwas bekommt und mit dem Datum nehmen es die Leute ganz verzweifelt genau.

Per Postanweisung schicke ich Dir heute Nachmittag 400 M. GesternWedekind notierte am 18.3.1917 die fünfte „Erdgeist“-Vorstellung seines Gastspiels als Dr. Schön im Theater in der Königgrätzer Straße in Berlin: „Erdgeist 5.“ [Tb] habe ich zum fünften Mal gespielt, habe also noch fünf Vorstellungen vor mir, da ich mich für zehn verpflichtet habe. Eben aß ich mit Herbert Eulenberg und Herzog zusammen hier im ClubWedekind hielt am 19.3.1917 mittags seinen Besuch in der Deutschen Gesellschaft 1914 (Wilhelmstraße 67) fest, auf deren Briefbogen er den vorliegende Brief schrieb: „Mittag im Klub. Briefe“ [Tb] (das gemeinsame Mittagessen mit Herbert Eulenberg und Wilhelm Herzog notierte er nicht); abends war er wieder dort [vgl. Tb]. Wilhelm Herzog notierte am 19.3.1917: „Club. Wedekind. Eulenberg. Letzterer klagt naiv seine Militärnöte.“ [Tb Herzog], die Dich beide grüßen lassen. Auf dem Heimweg werde ich aber | doch wohl einige Tage in Dresden bleibenWedekind fuhr nicht nach Dresden..

Nun leb wohl, liebe Tilly. Grüße und umarme die Kinder von mir und sei herzlich geküßt von
Deinem Frank

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 14 x 22 cm. Mit gedrucktem Briefkopf. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Berlin
    19. März 1917 (Montag)
    Sicher

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Werke in drei Bänden. Band 3: Prosa. Erzählungen, Aufsätze, Selbstzeugnisse, Briefe.

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Manfred Hahn
Verlag:
Berlin: Aufbau-Verlag
Jahrgang:
1969
Seitenangabe:
638
Kommentar:
Neuedition: Vinçon 2018, Bd. 1, S. 444-445 (Nr. 682).
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 320
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 19.3.1917. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (22.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

23.02.2023 22:29
Kennung: 4097

Berlin, 19. März 1917 (Montag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Tilly
 
 

Inhalt

DEUTSCHE GESELLSCHAFT 1914

BERLIN W.8.
WILHELMSTR. 67.


19.III.17Wedekind notierte am 19.3.1917 den vorliegenden Brief an seine Frau (und weitere Briefe an andere Personen): „Briefe an Tilly“ [Tb]..


Geliebte Tilly!

Eben erhalte ich Deinen lieben Brief von Samstagvgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 17.3.1917. und Deinen Briefvgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 16.3.1917 (zweiter Brief). mit den Brod-Schreibversehen, statt: Brot-. und Fleischmarken. Im Hotel geht infolge Mangels an Personal alles drunter und drüber. So war ich durch Verwechslung des Zimmers als verreist gemeldet worden. Das Paket mit Butter hat man, wie ich heute erfuhr zurückgeschickt. Wer weiß ob die Butter noch drinnen ist. Brauchen könnte ich sie schon. Das wertvollste, was du mir schicken könntest wäre eine Ende Wurst. | Aber das habt ihr wohl selber nicht. Außerdem bin ich so froh, daß ich die Fleisch und BrodkartenSchreibversehen, statt: Fleisch- und Brotkarten. habe. Man muß hier froh sein wenn man wenigstens für KartenLebensmittelmarken für Brot und Fleisch, kriegsbedingt. etwas bekommt und mit dem Datum nehmen es die Leute ganz verzweifelt genau.

Per Postanweisung schicke ich Dir heute Nachmittag 400 M. GesternWedekind notierte am 18.3.1917 die fünfte „Erdgeist“-Vorstellung seines Gastspiels als Dr. Schön im Theater in der Königgrätzer Straße in Berlin: „Erdgeist 5.“ [Tb] habe ich zum fünften Mal gespielt, habe also noch fünf Vorstellungen vor mir, da ich mich für zehn verpflichtet habe. Eben aß ich mit Herbert Eulenberg und Herzog zusammen hier im ClubWedekind hielt am 19.3.1917 mittags seinen Besuch in der Deutschen Gesellschaft 1914 (Wilhelmstraße 67) fest, auf deren Briefbogen er den vorliegende Brief schrieb: „Mittag im Klub. Briefe“ [Tb] (das gemeinsame Mittagessen mit Herbert Eulenberg und Wilhelm Herzog notierte er nicht); abends war er wieder dort [vgl. Tb]. Wilhelm Herzog notierte am 19.3.1917: „Club. Wedekind. Eulenberg. Letzterer klagt naiv seine Militärnöte.“ [Tb Herzog], die Dich beide grüßen lassen. Auf dem Heimweg werde ich aber | doch wohl einige Tage in Dresden bleibenWedekind fuhr nicht nach Dresden..

Nun leb wohl, liebe Tilly. Grüße und umarme die Kinder von mir und sei herzlich geküßt von
Deinem Frank

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 14 x 22 cm. Mit gedrucktem Briefkopf. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Berlin
    19. März 1917 (Montag)
    Sicher

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Werke in drei Bänden. Band 3: Prosa. Erzählungen, Aufsätze, Selbstzeugnisse, Briefe.

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Manfred Hahn
Verlag:
Berlin: Aufbau-Verlag
Jahrgang:
1969
Seitenangabe:
638
Kommentar:
Neuedition: Vinçon 2018, Bd. 1, S. 444-445 (Nr. 682).
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 320
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 19.3.1917. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (22.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
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Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

23.02.2023 22:29