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Kennung: 4095

Berlin, 18. März 1917 (Sonntag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Tilly

Inhalt

Geliebte Tilly! Durch ein Versehen im Hotel hatte ich seit mehreren Tagen keine Post erhalten. Deshalb telegraphierte ichvgl. Wedekind an Anna Wölfel, 18.3.1917. heute früh an die AnnaAnna Wölfel, das „Haus- und Kindermädchen.“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 334] wegen BrodSchreibversehen, statt: Brot-. und Fleischmarken. Dann an Dichvgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 18.3.1917 (Telegramm)., bevor ich Deine beiden Briefevgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 15.3.1917 und 16.3.1917 (erster Brief). gelesen hatte, die offenbar eben erst angekommen waren. Ich danke Dir bestens dafür. Die Butter habe ich noch nicht erhalten, werde mich aber sehr darüber freuen. Ich habe mich verpflichtet, drei Wochen langWedekind hatte seinen letzten Gastspielauftritt in der Berliner „Erdgeist“-Inszenierung am Theater in der Königgrätzer Straße in Berlin am 7.4.1917. zu spielen, werde also kaum vorher zurückkommen. Am DonnerstagWedekind notierte am 15.3.1917: „Mittag im Klub mit Sombart Köbner Carl Hauptmann. Erdgeist 4. Carl Hauptmann und Frau im Theater [...] Habsburger Hof mit Carl Hauptmann und Frau. Sehr animiert.“ [Tb] Er hat nach seinem vierten Gastspielauftritt in der Berliner „Erdgeist“-Inszenierung (siehe oben) mit Carl Hauptmann und dessen zweiter Frau, der Malerin Maria Hauptmann (geb. Rohne), die auch im Publikum der „Erdgeist“-Vorstellung saßen [vgl. Berger 2001, S. 244], den restlichen Abend im Hotel Habsburger Hof (Askanischer Platz 1) verbracht. nach der Vorstellung war ich mit Carl Hauptmann und seiner Frau zusammen, die dich bestens grüßen lassen. Die Verpflegung ist höchst schwierig, | aber ich wüßte außer Butter nichts was du mir schicken könntest, höchstens Chocolade wenn ihr selber welche habt. Morgen Abend treffe ich voraussichtlich Reinhart im ClubWedekind war dem Tagebuch zufolge am 19.3.1917 mittags („Mittag im Klub“) und abends („Abend Club. Vortrag Kerschensteiner. Hermann Bahr Gerhard und Karl Hauptmann Richard Strauß Prof. Steindorf“) in der Deutschen Gesellschaft 1914 (Wilhelmstraße 67), hat die Begegnung mit Max Reinhardt bei der Abendveranstaltung aber nicht notiert, die nur flüchtig war [vgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 25.3.1917]., bin sehr darauf gespannt. Grüße und küsse die Kinder und sei selber herzlich geküßt von Deinem
Frank


Postkarte


Frau Tilly Wedekind
München
Prinzregentenstrasse 50

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 7 ½ Pfennig frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Datum des Poststempels – 18.3.1917 – darf als Schreibdatum angenommen werden.

Uhrzeit im Poststempel Berlin: „8 – 9 N“ (= 20 bis 21 Uhr).

  • Schreibort

    Berlin
    18. März 1917 (Sonntag)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    Berlin
    18. März 1917 (Sonntag)

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
443
Briefnummer:
680
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 320
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 18.3.1917. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

22.02.2023 18:25
Kennung: 4095

Berlin, 18. März 1917 (Sonntag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Tilly
 
 

Inhalt

Geliebte Tilly! Durch ein Versehen im Hotel hatte ich seit mehreren Tagen keine Post erhalten. Deshalb telegraphierte ichvgl. Wedekind an Anna Wölfel, 18.3.1917. heute früh an die AnnaAnna Wölfel, das „Haus- und Kindermädchen.“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 334] wegen BrodSchreibversehen, statt: Brot-. und Fleischmarken. Dann an Dichvgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 18.3.1917 (Telegramm)., bevor ich Deine beiden Briefevgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 15.3.1917 und 16.3.1917 (erster Brief). gelesen hatte, die offenbar eben erst angekommen waren. Ich danke Dir bestens dafür. Die Butter habe ich noch nicht erhalten, werde mich aber sehr darüber freuen. Ich habe mich verpflichtet, drei Wochen langWedekind hatte seinen letzten Gastspielauftritt in der Berliner „Erdgeist“-Inszenierung am Theater in der Königgrätzer Straße in Berlin am 7.4.1917. zu spielen, werde also kaum vorher zurückkommen. Am DonnerstagWedekind notierte am 15.3.1917: „Mittag im Klub mit Sombart Köbner Carl Hauptmann. Erdgeist 4. Carl Hauptmann und Frau im Theater [...] Habsburger Hof mit Carl Hauptmann und Frau. Sehr animiert.“ [Tb] Er hat nach seinem vierten Gastspielauftritt in der Berliner „Erdgeist“-Inszenierung (siehe oben) mit Carl Hauptmann und dessen zweiter Frau, der Malerin Maria Hauptmann (geb. Rohne), die auch im Publikum der „Erdgeist“-Vorstellung saßen [vgl. Berger 2001, S. 244], den restlichen Abend im Hotel Habsburger Hof (Askanischer Platz 1) verbracht. nach der Vorstellung war ich mit Carl Hauptmann und seiner Frau zusammen, die dich bestens grüßen lassen. Die Verpflegung ist höchst schwierig, | aber ich wüßte außer Butter nichts was du mir schicken könntest, höchstens Chocolade wenn ihr selber welche habt. Morgen Abend treffe ich voraussichtlich Reinhart im ClubWedekind war dem Tagebuch zufolge am 19.3.1917 mittags („Mittag im Klub“) und abends („Abend Club. Vortrag Kerschensteiner. Hermann Bahr Gerhard und Karl Hauptmann Richard Strauß Prof. Steindorf“) in der Deutschen Gesellschaft 1914 (Wilhelmstraße 67), hat die Begegnung mit Max Reinhardt bei der Abendveranstaltung aber nicht notiert, die nur flüchtig war [vgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 25.3.1917]., bin sehr darauf gespannt. Grüße und küsse die Kinder und sei selber herzlich geküßt von Deinem
Frank


Postkarte


Frau Tilly Wedekind
München
Prinzregentenstrasse 50

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 7 ½ Pfennig frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Datum des Poststempels – 18.3.1917 – darf als Schreibdatum angenommen werden.

Uhrzeit im Poststempel Berlin: „8 – 9 N“ (= 20 bis 21 Uhr).

  • Schreibort

    Berlin
    18. März 1917 (Sonntag)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    Berlin
    18. März 1917 (Sonntag)

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
443
Briefnummer:
680
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 320
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 18.3.1917. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

22.02.2023 18:25