Vergleichsansicht

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Kennung: 4078

Graz, 7. März 1917 (Mittwoch), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Mittwoch abends.

7.III.17.


Liebster, geliebter Frank,

die Fahrt„Tilly Wedekind reiste am 6.3.1917 zu ihrem sterbenskranken Vater Eduard Newes nach Graz.“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 332] Frank Wedekind hatte am 5.3.1917 „Telegramm von Graz: Hoffnungslos“ [Tb] notiert und am 6.3.1917: „Treffe Tilly auf dem Bahnhof die zu ihrem totkranken Vater nach Graz reist.“ [Tb] Er selbst reiste nach Berlin (siehe unten). giengSchreibversehen, statt: ging. sehr lange her war aber doch recht angenehm. In Wien fuhr ich mit der Electrischenmit der elektrischen Straßenbahn vom Westbahnhof zum Nordbahnhof in Wien, von dort aus ging es weiter nach Graz. von einem Bahnhof zum andern. Von Wien nach Graz dauerte es von Früh 99 Uhr. bis Nachmittags 517 Uhr., nun bin ich sehr müde da ich nachts wenig geschlafen habe. Wie war Deine FahrtWedekind, der am 5.3.1917 „Tilly und ich packen meinen Koffer“ [Tb] notiert hatte, vermerkte am 6.3.1917 „Abends Fahrt nach Berlin“ [Tb] und am 7.3.1917 „Ankunft in Berlin. Hotel Exzelsior.“ [Tb] Er reiste zu einem Gastspiel als Dr. Schön in „Erdgeist“ vom 9.3.1917 bis 7.4.1917 im Theater in der Königgrätzer Straße (Direktion: Carl Meinhard und Rudolf Bernauer) nach Berlin, das seine Frau ohne sein Wissen über Maria Orska, die erfolgreich die Rolle der Lulu in der schon länger laufenden Inszenierung spielte, vermittelt hatte [vgl. Vinçon 2018, Bd. 2, S. 332f.].? Ich hab soviel an Dich gedacht Geliebter! Wie ist es in Berlin? Unser armer Papa leidet„an einer Lungenentzündung“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 333]. sehr. Er hat sich so | gewünscht uns alle zu sehen. Heute hat er schon immer gefragt ob ich da bin. Er erkannte mich gleich.

Lass’ es Dir recht gut gehen Liebter, ich schreib Dir morgen wieder.

Mit den innigsten Küssen, Deine Tilly


Abs: Wedekind Graz
Steiermark Harrachg. 26


Herrn
Frank Wedekind
Berlin W.
Hotel Excelsior

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Der in ein Textfeld eingetragenen Absenderadresse folgt die Fortsetzung des Mitteilungstextes. Die auf der Adressseite mit einer grünen Zierleiste versehene Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 8 Hellern frankiert. Wedekind hat auf der Adressseite mit rotem Buntstift das Datum „7.3.17“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Poststempel Graz: „X“ (= 10 Uhr).

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
434
Briefnummer:
667
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 7.3.1917. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

19.02.2023 17:05
Kennung: 4078

Graz, 7. März 1917 (Mittwoch), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

Mittwoch abends.

7.III.17.


Liebster, geliebter Frank,

die Fahrt„Tilly Wedekind reiste am 6.3.1917 zu ihrem sterbenskranken Vater Eduard Newes nach Graz.“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 332] Frank Wedekind hatte am 5.3.1917 „Telegramm von Graz: Hoffnungslos“ [Tb] notiert und am 6.3.1917: „Treffe Tilly auf dem Bahnhof die zu ihrem totkranken Vater nach Graz reist.“ [Tb] Er selbst reiste nach Berlin (siehe unten). giengSchreibversehen, statt: ging. sehr lange her war aber doch recht angenehm. In Wien fuhr ich mit der Electrischenmit der elektrischen Straßenbahn vom Westbahnhof zum Nordbahnhof in Wien, von dort aus ging es weiter nach Graz. von einem Bahnhof zum andern. Von Wien nach Graz dauerte es von Früh 99 Uhr. bis Nachmittags 517 Uhr., nun bin ich sehr müde da ich nachts wenig geschlafen habe. Wie war Deine FahrtWedekind, der am 5.3.1917 „Tilly und ich packen meinen Koffer“ [Tb] notiert hatte, vermerkte am 6.3.1917 „Abends Fahrt nach Berlin“ [Tb] und am 7.3.1917 „Ankunft in Berlin. Hotel Exzelsior.“ [Tb] Er reiste zu einem Gastspiel als Dr. Schön in „Erdgeist“ vom 9.3.1917 bis 7.4.1917 im Theater in der Königgrätzer Straße (Direktion: Carl Meinhard und Rudolf Bernauer) nach Berlin, das seine Frau ohne sein Wissen über Maria Orska, die erfolgreich die Rolle der Lulu in der schon länger laufenden Inszenierung spielte, vermittelt hatte [vgl. Vinçon 2018, Bd. 2, S. 332f.].? Ich hab soviel an Dich gedacht Geliebter! Wie ist es in Berlin? Unser armer Papa leidet„an einer Lungenentzündung“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 333]. sehr. Er hat sich so | gewünscht uns alle zu sehen. Heute hat er schon immer gefragt ob ich da bin. Er erkannte mich gleich.

Lass’ es Dir recht gut gehen Liebter, ich schreib Dir morgen wieder.

Mit den innigsten Küssen, Deine Tilly


Abs: Wedekind Graz
Steiermark Harrachg. 26


Herrn
Frank Wedekind
Berlin W.
Hotel Excelsior

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Der in ein Textfeld eingetragenen Absenderadresse folgt die Fortsetzung des Mitteilungstextes. Die auf der Adressseite mit einer grünen Zierleiste versehene Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 8 Hellern frankiert. Wedekind hat auf der Adressseite mit rotem Buntstift das Datum „7.3.17“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Poststempel Graz: „X“ (= 10 Uhr).

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
434
Briefnummer:
667
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 7.3.1917. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
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Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

19.02.2023 17:05