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Kennung: 4040

Herrsching am Ammersee, 27. September 1916 (Mittwoch), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Mittwoch abends.


Mein geliebter, liebster Frank,

anbei 2 Telegrammenicht überliefert; erschlossene Korrespondenzstücke (Absender unsicher): Carl Meinhard an Wedekind, 27.9.1916; Georg Stollberg an Wedekind, 27.9.1916. – Das eine Telegramm kam dem vorliegenden Brief zufolge aus Berlin. Es könnte von Carl Meinhard (zusammen mit Rudolf Bernauer Direktor des Berliner Theaters, des Theater in der Königgrätzer Straße und des Komödienhauses) stammen, mit dem Wedekind sich dem Tagebuch zufolge am 2.10.1916 in Berlin gemeinsam mit Ludwig Friedmann (Drei Masken Verlag) traf („Unterredung mit Friedmann wegen Meinhard Bernauer [...]. Abends Unterredung mit Meinhard und Friedmann im Berliner Theater“) – mit Sicherheit im Zusammenhang mit der „Erdgeist“-Inszenierung (Premiere 4.11.1916) im Theater in der Königgrätzer Straße in Berlin, für die noch kein Vertrag abgeschlossen war. Das andere Telegramm könnte von Georg Stollberg (Direktor des Münchner Schauspielhauses) aufgegeben worden sein – im Zusammenhang mit dem bald anstehenden Gastspiel von Frank und Tilly Wedekind ab dem 15.10.1916 am Münchner Schauspielhaus, in dessen Rahmen am 1.12.1916 „Till Eulenspiegel“ uraufgeführt wurde. die heute abends kamen. Natürlich war die Post u. alles schon zu. Ich werde Dir das eine morgen nachtelegraphieren, da Du es vielleicht mündlich erledigen kannst.

Wir leben sehr idyllisch hier. Du hattest Angst ich könnte mich langweilen. Ich habe soviel Lectüre mitgenommen u. komme doch nicht viel | zum lesen. Der Tag ist im Nu herum. Wir gehen soviel wie möglich spazieren, in den Zimmern ist es auch zu kühl. Wir wohnen sehr nett u. angenehm, essen sehr gut u. reichlich. Sommergäste sind fast keine mehr hier, wir haben ganz Herrsching für uns allein. Die Kinder sind sehr vergnügt u. schicken Dir Grüße u. Küsse. Till Eulenspiegel habe ich fast zu EndeTilly Wedekind las „Till Eulenspiegel“ in Vorbereitung der anstehenden Uraufführung am 1.12.1916 an den Münchner Kammerspielen unter der Regie von Frank Wedekind, in der sie die Rolle der Wanda Washington spielte. u. mich sehr unterhalten dabei.

Sei innigst umarmt u. geküsst Liebster, von Deiner Tilly

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Briefkarte. 14,5 x 9,5 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Schreibdatum ist durch den Briefinhalt belegt.

  • Schreibort

    Herrsching am Ammersee
    27. September 1916 (Mittwoch)
    Sicher

  • Absendeort

    Herrsching am Ammersee
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1909-1914

Autor:
Ludwig von Ficker
Herausgeber:
Ingnaz Zangerle, Walter Methlagl, Anton Unterkircher
Verlag:
Salzburg: Otto Müller
Jahrgang:
1986
Seitenangabe:
419
Briefnummer:
638
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 27.9.1916. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (25.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

07.02.2023 23:16
Kennung: 4040

Herrsching am Ammersee, 27. September 1916 (Mittwoch), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

Mittwoch abends.


Mein geliebter, liebster Frank,

anbei 2 Telegrammenicht überliefert; erschlossene Korrespondenzstücke (Absender unsicher): Carl Meinhard an Wedekind, 27.9.1916; Georg Stollberg an Wedekind, 27.9.1916. – Das eine Telegramm kam dem vorliegenden Brief zufolge aus Berlin. Es könnte von Carl Meinhard (zusammen mit Rudolf Bernauer Direktor des Berliner Theaters, des Theater in der Königgrätzer Straße und des Komödienhauses) stammen, mit dem Wedekind sich dem Tagebuch zufolge am 2.10.1916 in Berlin gemeinsam mit Ludwig Friedmann (Drei Masken Verlag) traf („Unterredung mit Friedmann wegen Meinhard Bernauer [...]. Abends Unterredung mit Meinhard und Friedmann im Berliner Theater“) – mit Sicherheit im Zusammenhang mit der „Erdgeist“-Inszenierung (Premiere 4.11.1916) im Theater in der Königgrätzer Straße in Berlin, für die noch kein Vertrag abgeschlossen war. Das andere Telegramm könnte von Georg Stollberg (Direktor des Münchner Schauspielhauses) aufgegeben worden sein – im Zusammenhang mit dem bald anstehenden Gastspiel von Frank und Tilly Wedekind ab dem 15.10.1916 am Münchner Schauspielhaus, in dessen Rahmen am 1.12.1916 „Till Eulenspiegel“ uraufgeführt wurde. die heute abends kamen. Natürlich war die Post u. alles schon zu. Ich werde Dir das eine morgen nachtelegraphieren, da Du es vielleicht mündlich erledigen kannst.

Wir leben sehr idyllisch hier. Du hattest Angst ich könnte mich langweilen. Ich habe soviel Lectüre mitgenommen u. komme doch nicht viel | zum lesen. Der Tag ist im Nu herum. Wir gehen soviel wie möglich spazieren, in den Zimmern ist es auch zu kühl. Wir wohnen sehr nett u. angenehm, essen sehr gut u. reichlich. Sommergäste sind fast keine mehr hier, wir haben ganz Herrsching für uns allein. Die Kinder sind sehr vergnügt u. schicken Dir Grüße u. Küsse. Till Eulenspiegel habe ich fast zu EndeTilly Wedekind las „Till Eulenspiegel“ in Vorbereitung der anstehenden Uraufführung am 1.12.1916 an den Münchner Kammerspielen unter der Regie von Frank Wedekind, in der sie die Rolle der Wanda Washington spielte. u. mich sehr unterhalten dabei.

Sei innigst umarmt u. geküsst Liebster, von Deiner Tilly

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Briefkarte. 14,5 x 9,5 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Schreibdatum ist durch den Briefinhalt belegt.

  • Schreibort

    Herrsching am Ammersee
    27. September 1916 (Mittwoch)
    Sicher

  • Absendeort

    Herrsching am Ammersee
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1909-1914

Autor:
Ludwig von Ficker
Herausgeber:
Ingnaz Zangerle, Walter Methlagl, Anton Unterkircher
Verlag:
Salzburg: Otto Müller
Jahrgang:
1986
Seitenangabe:
419
Briefnummer:
638
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 27.9.1916. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (25.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

07.02.2023 23:16