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Kennung: 3782

München, 6. Oktober 1914 (Dienstag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Dienstag, 6.X.14.


Geliebtester Frank,

herzlichsten Dank für Deine liebe Kartevgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 5.10.1914. die mich sehr erfreut! Hoffentlich hält das schöne Wetter an u. fühlst Du Dich weiter recht wohl! Nur die Polizeistunde um 11 Uhr23 Uhr. das ist ja nun gar nichts für Dich. Die Kinder sind wohl u. munter; heute war sehr schlechtes Wetter. Nachmittags war ich mit Anna Pamela bei der Dame nebenanGutta Oberndorfer (geb. Macholl) war seit 1906 mit dem Universitätsprofessor Dr. med. Siegfried Oberndorfer verheiratet, Prosektor (Leiter der pathologischen Abteilung) am städtischen Krankenhaus München-Schwabing, und wohnte im Haus nebenan (Prinzregentenstraße 48) [vgl. Adreßbuch für München 1915, Teil I, S. 493]., Fr. Prof. Oberndorfer. Es war sehr nett. Frl. OrnelliDie Münchner „Hofballett-Solotänzerin“ Anna Hörnlein (Agnesstraße 56) „genannt Ornelli“ [Adreßbuch für München 1915, Teil I, S. 281, 497], die Primaballerina im Ballett des Münchner Hoftheaters [vgl. Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1915, S. 504], gab Tanzunterricht, den sie dann auch annoncierte: „Künstlerisch geleitete Kurse für rhythmisch ästhetische Körperbildung sowie für Tanz und gesellschaftliche Formen [...] Einzelunterricht jederzeit Anna Ornelli Königl. Hofsolotänzerin.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 69, Nr. 513, 8.10.1916, General-Anzeiger, S. 2] war auch bei mir, | doch ist’s mit den Tanzstunden noch nicht ganz in Ordnung. Emma u. den Mädchen herzl. Dank für I/i/hre Grüße, die ich vielmals erwiedereSchreibversehen, statt: erwidere.. Ebenso Mama u. Mati. Wir Dreie umarmen u. küssen Dich innigst,
Deine Tilly


Abs: Wedekind
München. Prinzregentenstr. 50 III.


Königreich Bayern
Postkarte


Herrn
Frank Wedekind
Lenzburg.
Canton Aargau. Schweiz.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die auf der Adressseite mit einer grünen Zierleiste versehene Postkarte ist mit einer aufgedruckten und einer aufgeklebten Briefmarke von je 5 Pfennig frankiert. Die Absenderadresse ist oben links auf die Seite geschrieben und darunter eine durchgezogene Linie auf das Papier gebracht, die sie von der Fortsetzung des Mitteilungstextes trennt.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Poststempel München: „11 – 12 N“ (= 23 bis 24 Uhr).

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
345-346
Briefnummer:
497
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 6.10.1914. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

19.12.2022 22:52
Kennung: 3782

München, 6. Oktober 1914 (Dienstag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

Dienstag, 6.X.14.


Geliebtester Frank,

herzlichsten Dank für Deine liebe Kartevgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 5.10.1914. die mich sehr erfreut! Hoffentlich hält das schöne Wetter an u. fühlst Du Dich weiter recht wohl! Nur die Polizeistunde um 11 Uhr23 Uhr. das ist ja nun gar nichts für Dich. Die Kinder sind wohl u. munter; heute war sehr schlechtes Wetter. Nachmittags war ich mit Anna Pamela bei der Dame nebenanGutta Oberndorfer (geb. Macholl) war seit 1906 mit dem Universitätsprofessor Dr. med. Siegfried Oberndorfer verheiratet, Prosektor (Leiter der pathologischen Abteilung) am städtischen Krankenhaus München-Schwabing, und wohnte im Haus nebenan (Prinzregentenstraße 48) [vgl. Adreßbuch für München 1915, Teil I, S. 493]., Fr. Prof. Oberndorfer. Es war sehr nett. Frl. OrnelliDie Münchner „Hofballett-Solotänzerin“ Anna Hörnlein (Agnesstraße 56) „genannt Ornelli“ [Adreßbuch für München 1915, Teil I, S. 281, 497], die Primaballerina im Ballett des Münchner Hoftheaters [vgl. Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1915, S. 504], gab Tanzunterricht, den sie dann auch annoncierte: „Künstlerisch geleitete Kurse für rhythmisch ästhetische Körperbildung sowie für Tanz und gesellschaftliche Formen [...] Einzelunterricht jederzeit Anna Ornelli Königl. Hofsolotänzerin.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 69, Nr. 513, 8.10.1916, General-Anzeiger, S. 2] war auch bei mir, | doch ist’s mit den Tanzstunden noch nicht ganz in Ordnung. Emma u. den Mädchen herzl. Dank für I/i/hre Grüße, die ich vielmals erwiedereSchreibversehen, statt: erwidere.. Ebenso Mama u. Mati. Wir Dreie umarmen u. küssen Dich innigst,
Deine Tilly


Abs: Wedekind
München. Prinzregentenstr. 50 III.


Königreich Bayern
Postkarte


Herrn
Frank Wedekind
Lenzburg.
Canton Aargau. Schweiz.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die auf der Adressseite mit einer grünen Zierleiste versehene Postkarte ist mit einer aufgedruckten und einer aufgeklebten Briefmarke von je 5 Pfennig frankiert. Die Absenderadresse ist oben links auf die Seite geschrieben und darunter eine durchgezogene Linie auf das Papier gebracht, die sie von der Fortsetzung des Mitteilungstextes trennt.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Poststempel München: „11 – 12 N“ (= 23 bis 24 Uhr).

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
345-346
Briefnummer:
497
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 6.10.1914. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

19.12.2022 22:52