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Kennung: 3655

München, 14. März 1914 (Samstag), Briefkarte

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

T. W.


München, 14.III.14.


Geliebter Frank,

hoffentlich hast Du eine angenehme FahrtWedekind ist am 14.3.1913 zu einem Vortrag nach Berlin gefahren: „Abfahrt nach Berlin.“ [Tb] gehabt und geht in Berlin alles nach Wunsch! Von Lilly bekam ich eine KarteDie Karte von Lilli Wedekind (Tochter von Armin Wedekind in Zürich) an Tilly Wedekind ist nicht überliefert.; sie kommt also nicht über München. Mieze ließ uns durch sie sagen, sie hätte sehr bedauert | dass wir die Fahrt nach DresdenFrank und Tilly Wedekind sind auf der Rückfahrt von ihren Gastspielaufenthalten in Königsberg (26.2.1914 bis 3.3.1914) und Bremen (4.3.1914 bis 9.3.1914) nicht über Dresden gereist, um Erika Wedekind zu besuchen, sondern direkt nach München (Ankunft 10.3.1914). nicht ausgeführt hätten. Vielleicht fährst Du also doch über Dresden. Vormittag brachte ich Anna Pamela zur Schule u. holte sie auch wieder ab. Nachmittag sah ich mir „Apollo u. Daphnedas Gemälde „Apoll und Daphne“ (um 1627, etwa 97,5 x 131 cm) von Nicolas Poussin in der Alten Pinakothek München.“ (?) an, es ist sehr, sehr schön! Jenny trank bei uns CaffèeSchreibversehen, statt: Caffée (die sonst bei Tilly Wedekind übliche Schreibweise von Kaffee). u. wir giengen dann 2 Stunden spazieren. Es war herrliches Wetter, die Kinder waren auch bis ½ 6bis 17.30 Uhr. draußen. Zu HenckellKarl Henckell trat am 14.3.1914 um 20 Uhr bei dieser Veranstaltung auf: „Heute Samstag abend finden statt: [...] 8 Uhr im Konzertsaal von Alfred Schmid Nachf., Residenzstraße 7, der vom Institut für soziale Arbeit veranstaltete literarisch-musikalische Abend ‚Soziale Dichtung in Wort und Ton‘. Mitwirkende: Schriftsteller Karl Henckell, Konzertsänger Adolf Schön.“ [Münchner Konzerte und Vorträge. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 67, Nr. 135, 14.3.1914, Morgenblatt, S. 3] wäre ich gern gegangen, aber es war mir zu viel, ich bin zu abgespannt. Bin froh, allein zu sein u. Delila lernendie Rolle der Delila in „Simson“ für das geplante Gastspiel bei der Berliner „Simson“-Inszenierung im Lessingtheater (es fand am 26.3.1914 und 30.3.1914 auch statt). zu können. Hoffentlich bist Du nicht böse.

[um 90 Grad gedreht am linken Rand:]

Viele, viele Küsse von den Kindern u. mir, Deine Tilly

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte
Schriftträger:
Papier. 14,5 x 9,5 cm. Mit aufgeprägtem Monogramm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Wedekind hat auf Seite 1 mit rotem Buntstift das Datum „14.3.14“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    14. März 1914 (Samstag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
293-294
Briefnummer:
437
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 14.3.1914. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

25.09.2023 17:36
Kennung: 3655

München, 14. März 1914 (Samstag), Briefkarte

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

T. W.


München, 14.III.14.


Geliebter Frank,

hoffentlich hast Du eine angenehme FahrtWedekind ist am 14.3.1913 zu einem Vortrag nach Berlin gefahren: „Abfahrt nach Berlin.“ [Tb] gehabt und geht in Berlin alles nach Wunsch! Von Lilly bekam ich eine KarteDie Karte von Lilli Wedekind (Tochter von Armin Wedekind in Zürich) an Tilly Wedekind ist nicht überliefert.; sie kommt also nicht über München. Mieze ließ uns durch sie sagen, sie hätte sehr bedauert | dass wir die Fahrt nach DresdenFrank und Tilly Wedekind sind auf der Rückfahrt von ihren Gastspielaufenthalten in Königsberg (26.2.1914 bis 3.3.1914) und Bremen (4.3.1914 bis 9.3.1914) nicht über Dresden gereist, um Erika Wedekind zu besuchen, sondern direkt nach München (Ankunft 10.3.1914). nicht ausgeführt hätten. Vielleicht fährst Du also doch über Dresden. Vormittag brachte ich Anna Pamela zur Schule u. holte sie auch wieder ab. Nachmittag sah ich mir „Apollo u. Daphnedas Gemälde „Apoll und Daphne“ (um 1627, etwa 97,5 x 131 cm) von Nicolas Poussin in der Alten Pinakothek München.“ (?) an, es ist sehr, sehr schön! Jenny trank bei uns CaffèeSchreibversehen, statt: Caffée (die sonst bei Tilly Wedekind übliche Schreibweise von Kaffee). u. wir giengen dann 2 Stunden spazieren. Es war herrliches Wetter, die Kinder waren auch bis ½ 6bis 17.30 Uhr. draußen. Zu HenckellKarl Henckell trat am 14.3.1914 um 20 Uhr bei dieser Veranstaltung auf: „Heute Samstag abend finden statt: [...] 8 Uhr im Konzertsaal von Alfred Schmid Nachf., Residenzstraße 7, der vom Institut für soziale Arbeit veranstaltete literarisch-musikalische Abend ‚Soziale Dichtung in Wort und Ton‘. Mitwirkende: Schriftsteller Karl Henckell, Konzertsänger Adolf Schön.“ [Münchner Konzerte und Vorträge. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 67, Nr. 135, 14.3.1914, Morgenblatt, S. 3] wäre ich gern gegangen, aber es war mir zu viel, ich bin zu abgespannt. Bin froh, allein zu sein u. Delila lernendie Rolle der Delila in „Simson“ für das geplante Gastspiel bei der Berliner „Simson“-Inszenierung im Lessingtheater (es fand am 26.3.1914 und 30.3.1914 auch statt). zu können. Hoffentlich bist Du nicht böse.

[um 90 Grad gedreht am linken Rand:]

Viele, viele Küsse von den Kindern u. mir, Deine Tilly

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte
Schriftträger:
Papier. 14,5 x 9,5 cm. Mit aufgeprägtem Monogramm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Wedekind hat auf Seite 1 mit rotem Buntstift das Datum „14.3.14“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    14. März 1914 (Samstag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
293-294
Briefnummer:
437
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 14.3.1914. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

25.09.2023 17:36