Vergleichsansicht

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Kennung: 3531

München, 28. Dezember 1912 (Samstag), Zettel

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Es tut mir furchtbar leid, dass diemöglicherweise Victor Barnowsky, Direktor des Kleinen Theaters in Berlin, und Carl Sternheim (siehe unten). Dich wieder in Aufregung versetzt haben!

Ich gieng sehr unruhigTilly Wedekind stand am Abend in den Münchner Kammerspielen in der Titelrolle in „Franziska“ (Uraufführung war am 30.11.1912) auf der Bühne [vgl. Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 25, Nr. 661, 28.12.1912, General-Anzeiger, S. 2] und dürfte nach der Vorstellung – Victor Barnowsky und Carl Sternheim kamen in die Garderobe – nach Hause telefoniert haben, da sie in Sorge um ihre kranke Tochter Kadidja war. Frank Wedekind war nach dieser dreizehnten Vorstellung im Ratskeller und anschließend in der Torggelstube (mit Max Halbe, Erich Mühsam und Paul Schwaiger, der in der Inszenierung von „Franziska“ in den Münchner Kammerspielen den Polizeipräsidenten spielte). Er notierte am 28.12.1912: „Franziska 13. Barnowsky und Sternheim kommen in die Garderobe Nachher allein RK TSt mit Halbe Mühsam Schwaiger“ [Tb]. fort, da die Kleine etwas erhöhte Temperatur hatte, kein Fieber, aber fieberglänzende Augen u. keinen Appetit. Ich konnte nicht warten bis die Schwester den Einlauf machte, u. wollte mich daher durch telephonischen Anruf beruhi|gen. Ich denke zu diesem Zweck haben wir ein Telephon. Ich erinnere mich, dass Frau Roda Roda mal von der Torggelstube aus, auch in einem ähnlichen Fall nach Hause telephonierte. Es ist wirklich nicht meine Schuld, dass Du es erfahren hast. Aber es ist mir unmöglich, gleichzeitig die Sorge um die Kinder, u. die Sorge Du könntest darunter leiden, zu tragen.

Tilly

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 11,5 x 18 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Wedekind hat oben auf Seite 2 mit Bleistift das Datum „28.12.12.“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 28.12.1912 ist als Ankerdatum gesetzt – das Schreibdatum, Wedekinds Datumsnotiz auf dem Zettel zufolge.

  • Schreibort

    München
    28. Dezember 1912 (Samstag)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
239
Briefnummer:
366
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 28.12.1912. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

25.09.2023 16:03
Kennung: 3531

München, 28. Dezember 1912 (Samstag), Zettel

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

Es tut mir furchtbar leid, dass diemöglicherweise Victor Barnowsky, Direktor des Kleinen Theaters in Berlin, und Carl Sternheim (siehe unten). Dich wieder in Aufregung versetzt haben!

Ich gieng sehr unruhigTilly Wedekind stand am Abend in den Münchner Kammerspielen in der Titelrolle in „Franziska“ (Uraufführung war am 30.11.1912) auf der Bühne [vgl. Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 25, Nr. 661, 28.12.1912, General-Anzeiger, S. 2] und dürfte nach der Vorstellung – Victor Barnowsky und Carl Sternheim kamen in die Garderobe – nach Hause telefoniert haben, da sie in Sorge um ihre kranke Tochter Kadidja war. Frank Wedekind war nach dieser dreizehnten Vorstellung im Ratskeller und anschließend in der Torggelstube (mit Max Halbe, Erich Mühsam und Paul Schwaiger, der in der Inszenierung von „Franziska“ in den Münchner Kammerspielen den Polizeipräsidenten spielte). Er notierte am 28.12.1912: „Franziska 13. Barnowsky und Sternheim kommen in die Garderobe Nachher allein RK TSt mit Halbe Mühsam Schwaiger“ [Tb]. fort, da die Kleine etwas erhöhte Temperatur hatte, kein Fieber, aber fieberglänzende Augen u. keinen Appetit. Ich konnte nicht warten bis die Schwester den Einlauf machte, u. wollte mich daher durch telephonischen Anruf beruhi|gen. Ich denke zu diesem Zweck haben wir ein Telephon. Ich erinnere mich, dass Frau Roda Roda mal von der Torggelstube aus, auch in einem ähnlichen Fall nach Hause telephonierte. Es ist wirklich nicht meine Schuld, dass Du es erfahren hast. Aber es ist mir unmöglich, gleichzeitig die Sorge um die Kinder, u. die Sorge Du könntest darunter leiden, zu tragen.

Tilly

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 11,5 x 18 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Wedekind hat oben auf Seite 2 mit Bleistift das Datum „28.12.12.“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 28.12.1912 ist als Ankerdatum gesetzt – das Schreibdatum, Wedekinds Datumsnotiz auf dem Zettel zufolge.

  • Schreibort

    München
    28. Dezember 1912 (Samstag)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
239
Briefnummer:
366
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 28.12.1912. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

25.09.2023 16:03