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Kennung: 3489

München, 8. Juli 1912 (Montag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Tilly

Inhalt

Königreich Bayern
Postkarte


Frau Tilly Wedekind
im Steinbrüchli
Lenzburg.
Ct Aargau Schweiz


Geliebteste Tilly!

Herzlichen Dank für den Briefvgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 6.7.1912 (Brief). und die Kartevgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 7.7.1912 (Postkarte).. Über Deine Beschreibung des Jugendfestes habe ich mich sehr gefreut. Mit gleicher Post sende ich Dir Franziskavgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 8.7.1912 (Visitenkarte).. Bitte aber den zweiten AktWedekind hatte den 2. Akt von „Franziska“ in Verse umgearbeitet [vgl. KSA 7/II, S. 976], ihn Maximilian Harden für einen Abdruck in „Die Zukunft“ angeboten [vgl. Wedekind an Maximilian Harden, 26.4.1912], der als Teildruck dann aber am 1.6.1912 in den „Blättern des Deutschen Theaters“ erschien [vgl. KSA 7/II, S. 994] und Wedekind ihn jedenfalls „nicht nach dem Erstdruck“ der Buchausgabe (1912) „auf die Bühne zu bringen“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 191] gedachte. nicht zu lernen. | SamstagWedekind notierte am 6.7.1912: „Im Deutschen Theater. Dann mit Rudinoff und Frau in der T.St.“ [Tb] Wedekind ging nach dem Auftritt von Willy Rudinoff (siehe unten) mit ihm und dessen Frau Ida Rudinoff (geb. Tachau) in die Torggelstube, wo er Max Halbe, Gustav Waldau und schließlich Erich Mühsam traf, der nachts gegen 1.30 Uhr kam: „Ich ging dann – etwa um ½ 2 Uhr – zum Torggelhaus [...], wo ich Gustel Waldau, Steiner und Max Halbe antraf. Wedekind saß besonders mit dem Feuerfresser Rudinoff und dessen Frau zusammen.“ [Tb Mühsam, 7.7.1912] war ich im Deutschen Theater, wo Rudinoff augenblicklich auftrittWilly Rudinoffs Gastspiel in München im Deutschen Theater („Schwanthaler-Passage. Vornehmstes Variété der Residenz“) war mit dem anderer Artisten und Artistinnen für „Monat Juli 1912“ annonciert (Beginn der Vorstellungen 20 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr): „William Rudinoff Universal-Künstler“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 65, Nr. 333, Vorabendblatt, 3.7.1912, S. 8].. Ich besuchte ihn in der Garderobe und war nachher mit ihm, seiner Frau, Halbe Waldau und Mühsam in der Torggelstube zusammen. Er unterhielt natürlich die Gesellschaft. GesternWedekind notierte am 7.7.1912: „Abend allein HB und TSt. Taugenichts gearbeitet“ [Tb]. Er arbeitete im Hofbräuhaus und in der Torggelstube an Konzeptentwürfen seines Projekts „Taugenichts“ [KSA 7/I, S. 584-589; vgl. KSA 7/II, S. 1466f.]. habe ich einiges angefangen zu arbeiten. Es regnet täglich so daß an Baden nicht zu denken ist. Jetzt wo Mieze in Lenzburg ist, wirst Du zwar zum Lernen noch weniger Zeit finden. Ich schicke Dir das Buch auch nur für den Fall, daß Du Dich langweilst. Grüße Alle aufs herzlichste, küsse die Kinder von mir und sei innigst umarmt
von Deinem
Frank.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten und einer aufgeklebten Briefmarke von je 5 Pfennig frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Datum des Poststempels – 8.7.1912 – darf als Schreibdatum angenommen werden.

Uhrzeit im Poststempel München: „3 – 4 N“ (= 15 bis 16 Uhr).

  • Schreibort

    München
    8. Juli 1912 (Montag)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    München
    8. Juli 1912 (Montag)

  • Empfangsort

    Lenzburg
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
229
Briefnummer:
348
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 320
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 8.7.1912. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

25.09.2023 15:44
Kennung: 3489

München, 8. Juli 1912 (Montag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Tilly
 
 

Inhalt

Königreich Bayern
Postkarte


Frau Tilly Wedekind
im Steinbrüchli
Lenzburg.
Ct Aargau Schweiz


Geliebteste Tilly!

Herzlichen Dank für den Briefvgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 6.7.1912 (Brief). und die Kartevgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 7.7.1912 (Postkarte).. Über Deine Beschreibung des Jugendfestes habe ich mich sehr gefreut. Mit gleicher Post sende ich Dir Franziskavgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 8.7.1912 (Visitenkarte).. Bitte aber den zweiten AktWedekind hatte den 2. Akt von „Franziska“ in Verse umgearbeitet [vgl. KSA 7/II, S. 976], ihn Maximilian Harden für einen Abdruck in „Die Zukunft“ angeboten [vgl. Wedekind an Maximilian Harden, 26.4.1912], der als Teildruck dann aber am 1.6.1912 in den „Blättern des Deutschen Theaters“ erschien [vgl. KSA 7/II, S. 994] und Wedekind ihn jedenfalls „nicht nach dem Erstdruck“ der Buchausgabe (1912) „auf die Bühne zu bringen“ [Vinçon 2018, Bd. 2, S. 191] gedachte. nicht zu lernen. | SamstagWedekind notierte am 6.7.1912: „Im Deutschen Theater. Dann mit Rudinoff und Frau in der T.St.“ [Tb] Wedekind ging nach dem Auftritt von Willy Rudinoff (siehe unten) mit ihm und dessen Frau Ida Rudinoff (geb. Tachau) in die Torggelstube, wo er Max Halbe, Gustav Waldau und schließlich Erich Mühsam traf, der nachts gegen 1.30 Uhr kam: „Ich ging dann – etwa um ½ 2 Uhr – zum Torggelhaus [...], wo ich Gustel Waldau, Steiner und Max Halbe antraf. Wedekind saß besonders mit dem Feuerfresser Rudinoff und dessen Frau zusammen.“ [Tb Mühsam, 7.7.1912] war ich im Deutschen Theater, wo Rudinoff augenblicklich auftrittWilly Rudinoffs Gastspiel in München im Deutschen Theater („Schwanthaler-Passage. Vornehmstes Variété der Residenz“) war mit dem anderer Artisten und Artistinnen für „Monat Juli 1912“ annonciert (Beginn der Vorstellungen 20 Uhr, Ende nach 22.30 Uhr): „William Rudinoff Universal-Künstler“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 65, Nr. 333, Vorabendblatt, 3.7.1912, S. 8].. Ich besuchte ihn in der Garderobe und war nachher mit ihm, seiner Frau, Halbe Waldau und Mühsam in der Torggelstube zusammen. Er unterhielt natürlich die Gesellschaft. GesternWedekind notierte am 7.7.1912: „Abend allein HB und TSt. Taugenichts gearbeitet“ [Tb]. Er arbeitete im Hofbräuhaus und in der Torggelstube an Konzeptentwürfen seines Projekts „Taugenichts“ [KSA 7/I, S. 584-589; vgl. KSA 7/II, S. 1466f.]. habe ich einiges angefangen zu arbeiten. Es regnet täglich so daß an Baden nicht zu denken ist. Jetzt wo Mieze in Lenzburg ist, wirst Du zwar zum Lernen noch weniger Zeit finden. Ich schicke Dir das Buch auch nur für den Fall, daß Du Dich langweilst. Grüße Alle aufs herzlichste, küsse die Kinder von mir und sei innigst umarmt
von Deinem
Frank.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten und einer aufgeklebten Briefmarke von je 5 Pfennig frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Datum des Poststempels – 8.7.1912 – darf als Schreibdatum angenommen werden.

Uhrzeit im Poststempel München: „3 – 4 N“ (= 15 bis 16 Uhr).

  • Schreibort

    München
    8. Juli 1912 (Montag)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    München
    8. Juli 1912 (Montag)

  • Empfangsort

    Lenzburg
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
229
Briefnummer:
348
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 320
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 8.7.1912. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (24.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

25.09.2023 15:44