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Kennung: 3476

München, 30. Juni 1912 (Sonntag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Tilly

Inhalt

Postkarte


Frau Tilly Wedekind
im Steinbrüchli
Lenzburg.
Ct. Aargau Schweiz


Innigst geliebte Tilly! Herzlichsten Dank für Deinen Brief vom 27.vgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 27.6.1912 (Brief). die Karte vom 28nicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 28.6.1912.. und deine lieben Zeilen vom 29.eine Briefkarte [vgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 29.6.1912]. Eben bin ich in München angekommenWedekind notierte am 30.6.1912: „Ankunft in München“ [Tb]. da der Zug gar nicht über Bamberg fuhr. Ich bitte Dich nun nur um eines: Mach Dir nicht so viel | Sorgen wegen mir, sonst nützt Dir die Erholung nichts. Mieze freute sich sehr darauf, in Lenzburg noch mit Dir zusammen zu sein. Deshalb erhol Dich ruhig noch 14 Tage. Was Deinen Traum betrifft so geht es mir mit Dir ganz genau ebenso. Das ist mal ganz gut so. Das Schlafzimmer fand ich eben schon hergerichtet. In den nächsten Tagen denke ich meine Correspondenz etwas zu ordnen. Jetzt sitze ich allein im Hoftheaterrestaurant und gehe vielleicht noch in die Torggelstubein sein Stammlokal Zur Torggelstube (Platzl 8), wo Wedekind am 30.6.1912 Erich Mühsam und Bernhard von Jacobi traf: „TSt. mit Mühsam Jakoby.“ [Tb] Mühsam notierte dazu: „Ich ging gestern abend noch ins Torggelhaus, wo ich eine große Gesellschaft antraf [...]. – Nachher kam zu aller Überraschung Wedekind, und es wurde nett, als nur noch er, Jacobi und ich übrig waren. Wedekind erzählte von seinem Berliner Erfolg.“ [Tb Mühsam, 1.7.1912]. Heute MittagWedekind notierte am 30.6.1912 in Dresden seinen Besuch mit Walther Oschwald in der Königlichen Gemäldegalerie im „Museum am Zwinger“ [Adreßbuch für Dresden 1913, Teil II, S. 59] und seine Begegnung dort mit Konrad von Kardorff: „Mit Walter im Museum Kardorf getroffen.“ [Tb] Den Maler dürfte Wedekind am 16.1.1906 bei Walther Rathenau in Berlin kennengelernt haben: „Abends bei Rathenau mit Reinhart Paul Cassirer und Herrn von Kardorff.“ [Tb] Danach traf er ihn in Kreisen der Berliner Secession am 16.3.1907, 2.4.1907 und 2.2.1910 in Berlin [vgl. Tb]. war ich mit Walter noch in der Dresdner Galerie und traf dort Kardorff, der einige Bilder in der KunstausstellungDie „Große Kunstausstellung“ in Dresden fand vom 1.5.1912 bis 15.10.1912 im Städtischen Ausstellungspalast statt – eine umfangreiche Schau zeitgenössischer moderner Kunst, die Wedekind am 27.6.1912 besuchte [vgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 27.6.1912]. hat. Er läßt sich Dir empfehlen. Grüße Mama herzlich, küsse die Kinder von mir und sei innigst umarmt von Deinem
Frank.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte ist mit zwei aufgeklebten Briefmarken von je 5 Pfennig frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Schreibdatum ist durch den Inhalt der Postkarte belegt.

Uhrzeit im Poststempel München: „5 – 6 V“ (= 5 bis 6 Uhr).

  • Schreibort

    München
    30. Juni 1912 (Sonntag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    1. Juli 1912 (Montag)

  • Empfangsort

    Lenzburg
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
220
Briefnummer:
335
Kommentar:
Die Postkarte ist im Erstdruck auf den 1.7.1912 datiert.
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 320
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 30.6.1912. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (25.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

25.09.2023 15:30
Kennung: 3476

München, 30. Juni 1912 (Sonntag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Tilly
 
 

Inhalt

Postkarte


Frau Tilly Wedekind
im Steinbrüchli
Lenzburg.
Ct. Aargau Schweiz


Innigst geliebte Tilly! Herzlichsten Dank für Deinen Brief vom 27.vgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 27.6.1912 (Brief). die Karte vom 28nicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 28.6.1912.. und deine lieben Zeilen vom 29.eine Briefkarte [vgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 29.6.1912]. Eben bin ich in München angekommenWedekind notierte am 30.6.1912: „Ankunft in München“ [Tb]. da der Zug gar nicht über Bamberg fuhr. Ich bitte Dich nun nur um eines: Mach Dir nicht so viel | Sorgen wegen mir, sonst nützt Dir die Erholung nichts. Mieze freute sich sehr darauf, in Lenzburg noch mit Dir zusammen zu sein. Deshalb erhol Dich ruhig noch 14 Tage. Was Deinen Traum betrifft so geht es mir mit Dir ganz genau ebenso. Das ist mal ganz gut so. Das Schlafzimmer fand ich eben schon hergerichtet. In den nächsten Tagen denke ich meine Correspondenz etwas zu ordnen. Jetzt sitze ich allein im Hoftheaterrestaurant und gehe vielleicht noch in die Torggelstubein sein Stammlokal Zur Torggelstube (Platzl 8), wo Wedekind am 30.6.1912 Erich Mühsam und Bernhard von Jacobi traf: „TSt. mit Mühsam Jakoby.“ [Tb] Mühsam notierte dazu: „Ich ging gestern abend noch ins Torggelhaus, wo ich eine große Gesellschaft antraf [...]. – Nachher kam zu aller Überraschung Wedekind, und es wurde nett, als nur noch er, Jacobi und ich übrig waren. Wedekind erzählte von seinem Berliner Erfolg.“ [Tb Mühsam, 1.7.1912]. Heute MittagWedekind notierte am 30.6.1912 in Dresden seinen Besuch mit Walther Oschwald in der Königlichen Gemäldegalerie im „Museum am Zwinger“ [Adreßbuch für Dresden 1913, Teil II, S. 59] und seine Begegnung dort mit Konrad von Kardorff: „Mit Walter im Museum Kardorf getroffen.“ [Tb] Den Maler dürfte Wedekind am 16.1.1906 bei Walther Rathenau in Berlin kennengelernt haben: „Abends bei Rathenau mit Reinhart Paul Cassirer und Herrn von Kardorff.“ [Tb] Danach traf er ihn in Kreisen der Berliner Secession am 16.3.1907, 2.4.1907 und 2.2.1910 in Berlin [vgl. Tb]. war ich mit Walter noch in der Dresdner Galerie und traf dort Kardorff, der einige Bilder in der KunstausstellungDie „Große Kunstausstellung“ in Dresden fand vom 1.5.1912 bis 15.10.1912 im Städtischen Ausstellungspalast statt – eine umfangreiche Schau zeitgenössischer moderner Kunst, die Wedekind am 27.6.1912 besuchte [vgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 27.6.1912]. hat. Er läßt sich Dir empfehlen. Grüße Mama herzlich, küsse die Kinder von mir und sei innigst umarmt von Deinem
Frank.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte ist mit zwei aufgeklebten Briefmarken von je 5 Pfennig frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Schreibdatum ist durch den Inhalt der Postkarte belegt.

Uhrzeit im Poststempel München: „5 – 6 V“ (= 5 bis 6 Uhr).

  • Schreibort

    München
    30. Juni 1912 (Sonntag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    1. Juli 1912 (Montag)

  • Empfangsort

    Lenzburg
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
220
Briefnummer:
335
Kommentar:
Die Postkarte ist im Erstdruck auf den 1.7.1912 datiert.
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 320
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 30.6.1912. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (25.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

25.09.2023 15:30