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Kennung: 3439

Berlin, 18. Juni 1912 (Dienstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Tilly

Inhalt

Elite-Hotel


Berlin N.W.
Am Bahnhof Friedrichstr.


Geliebteste Tilly!

Hier eine Karte von meiner Mutternicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Emilie Wedekind an Frank Wedekind, 17.6.1912.. Hoffentlich bist Du gut in München angekommenTilly Wedekind fuhr am Abend zuvor nach dem Gastspiel mit Frank Wedekind am Deutschen Theater zu Berlin vom 1. bis 15.6.1912 zurück nach München, wie ihr Mann am 17.6.1912 notierte: „Tilly packt Koffer Abendessen im Habsburger Hof. [...] Tilly fährt nach München“ [Tb]. Sie reiste dann von München am 20.6.1912 mit den Kindern zur Erholung für einige Wochen zu ihrer Schwiegermutter nach Lenzburg.. Ich saß gestern AbendWedekind notierte für den Abend des 17.6.1912 das Hotel Habsburger Hof (Askanischer Platz 1) und das in der Nähe am Potsdamer Platz gelegene Café Josty (Bellevuestraße 21/22) [vgl. Berliner Adreßbuch 1912, Teil I, S. 1314]: „Allein Habsburg. Hof Josti.“ [Tb] allein im Habsburger Hof im Café | Josti. Auf heute Abend bin ich sehr gespanntauf das große Bankett zu seinen Ehren – veranstaltete im Anschluss an den Wedekind-Zyklus vom 1. bis 15.6.1912 am Deutschen Theater zu Berlin – im Hotel Esplanade in Berlin am 18.6.1912, zu dem Wedekind notierte: „Festessen im Esplanade Hotel.“ [Tb] Emil Gutmann, mit seiner Konzertdirektion von München nach Berlin umgezogen, hat ihn telefonisch darüber informiert, Alfred Kerr, ein scharfer Gegner des Publizisten Maximilian Harden [vgl. Wedekind an Maximilian Harden, 26.4.1912], werde die Eröffnungsrede auf dem Bankett halten – sie ist unter dem Titel „Bankettrede“ 1914 im „Wedekindbuch“ abgedruckt [vgl. Friedenthal 1914, S. 189-191]. Die Veranstaltung war in der Presse angekündigt: „Zu Ehren des Dichters Frank Wedekind wird morgen (Dienstag) abend im Hotel Esplanade ein Bankett stattfinden. Die Einladungen tragen die Unterschriften: Paul Cassirer ‒ Richard Dehmel ‒ August Gaul ‒ Gerhart Hauptmann ‒ Max Liebermann ‒ Max Reinhardt ‒ Ludwig Tuaillon ‒ Theodor Wolff.“ [Ein Wedekind-Bankett. In: Berliner Tageblatt, Jg. 41, Nr. 304, 17.6.1912, Abend-Ausgabe, S. (3)]. Eben telephoniert Gutmann, daß Kerr zuerst sprechen wird. Ich werde ihm dafür danken, indem ich für Harden eintrete. Grüße in Lenzburg Alle und sei herzlichst geküßt
Von
Deinem
Frank


18.6.12.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 13 x 18 cm. Mit gedrucktem Briefkopf. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Berlin
    18. Juni 1912 (Dienstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
204
Briefnummer:
313
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 320
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 18.6.1912. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (27.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

16.09.2023 23:40
Kennung: 3439

Berlin, 18. Juni 1912 (Dienstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Tilly
 
 

Inhalt

Elite-Hotel


Berlin N.W.
Am Bahnhof Friedrichstr.


Geliebteste Tilly!

Hier eine Karte von meiner Mutternicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Emilie Wedekind an Frank Wedekind, 17.6.1912.. Hoffentlich bist Du gut in München angekommenTilly Wedekind fuhr am Abend zuvor nach dem Gastspiel mit Frank Wedekind am Deutschen Theater zu Berlin vom 1. bis 15.6.1912 zurück nach München, wie ihr Mann am 17.6.1912 notierte: „Tilly packt Koffer Abendessen im Habsburger Hof. [...] Tilly fährt nach München“ [Tb]. Sie reiste dann von München am 20.6.1912 mit den Kindern zur Erholung für einige Wochen zu ihrer Schwiegermutter nach Lenzburg.. Ich saß gestern AbendWedekind notierte für den Abend des 17.6.1912 das Hotel Habsburger Hof (Askanischer Platz 1) und das in der Nähe am Potsdamer Platz gelegene Café Josty (Bellevuestraße 21/22) [vgl. Berliner Adreßbuch 1912, Teil I, S. 1314]: „Allein Habsburg. Hof Josti.“ [Tb] allein im Habsburger Hof im Café | Josti. Auf heute Abend bin ich sehr gespanntauf das große Bankett zu seinen Ehren – veranstaltete im Anschluss an den Wedekind-Zyklus vom 1. bis 15.6.1912 am Deutschen Theater zu Berlin – im Hotel Esplanade in Berlin am 18.6.1912, zu dem Wedekind notierte: „Festessen im Esplanade Hotel.“ [Tb] Emil Gutmann, mit seiner Konzertdirektion von München nach Berlin umgezogen, hat ihn telefonisch darüber informiert, Alfred Kerr, ein scharfer Gegner des Publizisten Maximilian Harden [vgl. Wedekind an Maximilian Harden, 26.4.1912], werde die Eröffnungsrede auf dem Bankett halten – sie ist unter dem Titel „Bankettrede“ 1914 im „Wedekindbuch“ abgedruckt [vgl. Friedenthal 1914, S. 189-191]. Die Veranstaltung war in der Presse angekündigt: „Zu Ehren des Dichters Frank Wedekind wird morgen (Dienstag) abend im Hotel Esplanade ein Bankett stattfinden. Die Einladungen tragen die Unterschriften: Paul Cassirer ‒ Richard Dehmel ‒ August Gaul ‒ Gerhart Hauptmann ‒ Max Liebermann ‒ Max Reinhardt ‒ Ludwig Tuaillon ‒ Theodor Wolff.“ [Ein Wedekind-Bankett. In: Berliner Tageblatt, Jg. 41, Nr. 304, 17.6.1912, Abend-Ausgabe, S. (3)]. Eben telephoniert Gutmann, daß Kerr zuerst sprechen wird. Ich werde ihm dafür danken, indem ich für Harden eintrete. Grüße in Lenzburg Alle und sei herzlichst geküßt
Von
Deinem
Frank


18.6.12.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 13 x 18 cm. Mit gedrucktem Briefkopf. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Berlin
    18. Juni 1912 (Dienstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
204
Briefnummer:
313
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 320
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 18.6.1912. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (27.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

16.09.2023 23:40