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Kennung: 3425

Berlin, 11. Januar 1912 (Donnerstag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Koautoren*in

  • Newes, Dagobert

Adressat*in

  • Wedekind, Tilly

Inhalt

Postkarte


Frau Tilly Wedekind
München
Prinzregentenstrasse 50


Geliebteste Tilly! Es scheint nicht schlecht zu gehen. Kleines und Deutsches TheaterWedekind, der am 10.1.1912 mit dem Nachtzug nach Berlin gefahren ist, um dort eine Inszenierung seines neuen Stücks „Franziska“ in die Wege zu leiten, notierte am 11.1.1912: „Ankunft in Berlin. Besuch im kleinen Theater Besuch im Deutschen Theater“ [Tb]. Im Kleinen Theater sprach er mit dem Direktor Victor Barnowsky, im Deutschen Theater mit dem Dramaturgen Arthur Kahane, dem engen Mitarbeiter Max Reinhardts. Eine Aufführung von „Franziska“ am Kleinen Theater (Direktion: Victor Barnowsky) kam nicht zustande, ein Gastspiel mit „Franziska“ an den Kammerspielen des Deutschen Theaters (Direktion: Max Reinhardt) erst im Jahr darauf (vom 5. bis 29.9.1913). wollen Franziska. Ich werde sie nur gegen vorhergehendes Gastspiel geben. Harden werde ich morgen NachmittagWedekind notierte am 12.1.1912: „Besuch bei Harden.“ [Tb] sprechen. Eben waren Bertl und ichWedekind und sein Schwager Dagobert Newes besuchten am 11.1.1912 um 20 Uhr eine Vorstellung von George Bernard Shaws erfolgreicher Komödie „Der Arzt am Scheidewege“ in den Kammerspielen des Deutschen Theaters [vgl. Berliner Börsen-Zeitung, Nr. 16, 11.1.1912, Morgen-Ausgabe, S. 14] und waren anschließend im Weinlokal A. Frederich (Potsdamerstraße 12), wie Wedekind notierte: „Mit Bertl bei Frederich.“ [Tb] Dort schrieben sie die vorliegende Postkarte. in Arzt am Scheidewege. Jetzt sitzen wir bei Frederich. Ich hoffe, daß es Euch allen gut geht. Von Bekannten sah ich niemand als | Barnowsky und Kahane. Morgen vormittag ist GeneralprobeWedekind notierte am 12.1.1912: „Generalprobe Zorn des Achill“ [Tb]; er hat Maximilian Harden ausführlich über den Besuch der Generalprobe berichtet [vgl. Wedekind an Maximilian Harden, 12.1.1912]. Die Tragödie „Der Zorn des Achilles“ von Wilhelm Schmidtbonn wurde unter der Regie von Felix Hollaender am Deutschen Theater in Berlin inszeniert und hatte am 13.1.1912 Premiere, die Wedekind ebenfalls besuchte: „Premiere von Der Zorn des Achilles“ [Tb]. von „Zorn des Achilleus“. Reinhart wird von London zurückerwartetWedekind hatte von Arthur Kahane erfahren, dass Max Reinhardts Rückkehr aus London am 16.1.1912 erwartet wurde [vgl. Wedekind an Maximilian Harden, 12.1.1912].. Innigste Grüße und Küsse von Deinem Frank.


Liebe gute Tilly, ich wollte heute einen Brief an DichDer Brief von Dagobert Newes an seine Schwester Tilly Wedekind ist nicht überliefert. fortsetzen, den ich gestern vor dem Schlafengehen angefangen; statt dessen überraschte mich Frank, nahm mich lieb wie immer gleich in die Kammerspiele u. hieherin das Weinlokal A. Frederich (siehe oben). mit u. erzählte mir zu meiner großen Freude, daß Du Dich wohl befindest. Morgen schreibe ich also weiter! Herzlichst grüßt und küßt Dich, Martha u. Deine zwei Mauserln(österr.) Mäuse; hier: die Kinder Pamela und Kadidja Wedekind. Euer Bertl.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift. Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Der von Dagobert Newes geschriebene Text (in lateinischer Schrift) ist durch eine mit Bleistift gezogene Linie von Wedekinds Text abgesetzt. Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 5 Pfennig frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Schreibdatum ist durch den Inhalt der Postkarte in Verbindung mit dem Tagebuch belegt.

Uhrzeit im Poststempel Berlin: „4 – 5 V“ (= 4 bis 5 Uhr).

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
197-198
Briefnummer:
300
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 320
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind, Dagobert Newes an Tilly Wedekind, 11.1.1912. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (22.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

16.09.2023 23:25
Kennung: 3425

Berlin, 11. Januar 1912 (Donnerstag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Koautoren*in

  • Newes, Dagobert

Adressat*in

  • Wedekind, Tilly
 
 

Inhalt

Postkarte


Frau Tilly Wedekind
München
Prinzregentenstrasse 50


Geliebteste Tilly! Es scheint nicht schlecht zu gehen. Kleines und Deutsches TheaterWedekind, der am 10.1.1912 mit dem Nachtzug nach Berlin gefahren ist, um dort eine Inszenierung seines neuen Stücks „Franziska“ in die Wege zu leiten, notierte am 11.1.1912: „Ankunft in Berlin. Besuch im kleinen Theater Besuch im Deutschen Theater“ [Tb]. Im Kleinen Theater sprach er mit dem Direktor Victor Barnowsky, im Deutschen Theater mit dem Dramaturgen Arthur Kahane, dem engen Mitarbeiter Max Reinhardts. Eine Aufführung von „Franziska“ am Kleinen Theater (Direktion: Victor Barnowsky) kam nicht zustande, ein Gastspiel mit „Franziska“ an den Kammerspielen des Deutschen Theaters (Direktion: Max Reinhardt) erst im Jahr darauf (vom 5. bis 29.9.1913). wollen Franziska. Ich werde sie nur gegen vorhergehendes Gastspiel geben. Harden werde ich morgen NachmittagWedekind notierte am 12.1.1912: „Besuch bei Harden.“ [Tb] sprechen. Eben waren Bertl und ichWedekind und sein Schwager Dagobert Newes besuchten am 11.1.1912 um 20 Uhr eine Vorstellung von George Bernard Shaws erfolgreicher Komödie „Der Arzt am Scheidewege“ in den Kammerspielen des Deutschen Theaters [vgl. Berliner Börsen-Zeitung, Nr. 16, 11.1.1912, Morgen-Ausgabe, S. 14] und waren anschließend im Weinlokal A. Frederich (Potsdamerstraße 12), wie Wedekind notierte: „Mit Bertl bei Frederich.“ [Tb] Dort schrieben sie die vorliegende Postkarte. in Arzt am Scheidewege. Jetzt sitzen wir bei Frederich. Ich hoffe, daß es Euch allen gut geht. Von Bekannten sah ich niemand als | Barnowsky und Kahane. Morgen vormittag ist GeneralprobeWedekind notierte am 12.1.1912: „Generalprobe Zorn des Achill“ [Tb]; er hat Maximilian Harden ausführlich über den Besuch der Generalprobe berichtet [vgl. Wedekind an Maximilian Harden, 12.1.1912]. Die Tragödie „Der Zorn des Achilles“ von Wilhelm Schmidtbonn wurde unter der Regie von Felix Hollaender am Deutschen Theater in Berlin inszeniert und hatte am 13.1.1912 Premiere, die Wedekind ebenfalls besuchte: „Premiere von Der Zorn des Achilles“ [Tb]. von „Zorn des Achilleus“. Reinhart wird von London zurückerwartetWedekind hatte von Arthur Kahane erfahren, dass Max Reinhardts Rückkehr aus London am 16.1.1912 erwartet wurde [vgl. Wedekind an Maximilian Harden, 12.1.1912].. Innigste Grüße und Küsse von Deinem Frank.


Liebe gute Tilly, ich wollte heute einen Brief an DichDer Brief von Dagobert Newes an seine Schwester Tilly Wedekind ist nicht überliefert. fortsetzen, den ich gestern vor dem Schlafengehen angefangen; statt dessen überraschte mich Frank, nahm mich lieb wie immer gleich in die Kammerspiele u. hieherin das Weinlokal A. Frederich (siehe oben). mit u. erzählte mir zu meiner großen Freude, daß Du Dich wohl befindest. Morgen schreibe ich also weiter! Herzlichst grüßt und küßt Dich, Martha u. Deine zwei Mauserln(österr.) Mäuse; hier: die Kinder Pamela und Kadidja Wedekind. Euer Bertl.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift. Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Der von Dagobert Newes geschriebene Text (in lateinischer Schrift) ist durch eine mit Bleistift gezogene Linie von Wedekinds Text abgesetzt. Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 5 Pfennig frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Schreibdatum ist durch den Inhalt der Postkarte in Verbindung mit dem Tagebuch belegt.

Uhrzeit im Poststempel Berlin: „4 – 5 V“ (= 4 bis 5 Uhr).

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
197-198
Briefnummer:
300
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 320
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind, Dagobert Newes an Tilly Wedekind, 11.1.1912. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (22.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

16.09.2023 23:25